Untersuchung zu Inhalt und Qualität der Facharztweiterbildung Allgemeinmedizin im Saarland

Abstract

Wir erhoben Umfragewerte zu Inhalt und Qualität der Weiterbildung im Fach All-gemeinmedizin innerhalb der Gruppe der weiterzubildenden Assistenzärzte dieses Fa-ches im Saarland. Dies hatte zum Ziel, die Konzepte der geltenden Weiterbildungsord-nung auf Erfolg oder Versagen hin zu prüfen. Die Umsetzung erfolgte mittels Fragebö-gen sowie protokollierten Interviews, wobei die Auswertung der Antworten anonymisiert stattfand. Wir wollten unter anderem wissen, wie es um die fachliche Kompetenzbildung, das Teaching, Hierarchieerleben sowie belastende Situationen und diesbezügliche Um-gangsstrategien steht. Die Befragungen wurden im Herbst 2019 durchgeführt. Von ins-gesamt 64 möglichen Teilnehmern konnten N=26 Teilnehmer durch ein durchgeführtes Interview bzw. einen ausgefüllten Fragebogen eingeschlossen werden, die Rücklauf-quote belief sich somit auf 40,6%. Hinsichtlich der fachlichen Weiterentwicklung konnten wir eine hohe Zufriedenheit und eine in gutem Maße erfüllte Erwartungshaltung unter den Ärzten in Weiterbildung messen. Untersuchungsmethoden und Erfahrungsschatz werden zufriedenstellend und in angenehmer, flach hierarchischer Atmosphäre vermit-telt. Der interprofessionellen Vernetzung bei den niedergelassenen Allgemeinmedizinern wurde ein hoher Stellenwert zugesprochen und die Antworten bilden ab, wie wertvoll der enge und unkomplizierte Austausch zwischen weiterzubildendem Arzt und Weiterbilder ist. Teaching und Lehre hingegen finden laut Umfrage im Arbeitsalltag nicht immer statt und manch ein Weiterbildungskonzept hat den Weg zur flächendeckenden praktischen Umsetzung noch nicht gefunden, wie zum Beispiel das Mentoringprogramm. Allen Er-gebnissen liegt zugrunde, dass wir nur diejenigen Weiterbildungsassistenten im Fach Allgemeinmedizin kontaktieren konnten, die als solche bei der Ärztekammer des Saar-landes registriert waren. Dass diese überwiegend in Praxen angestellt sind während viele zukünftige Allgemeinmediziner zunächst erst in der Klinik Arbeitserfahrungen sam-meln bevor sie als Weiterzubildende im Register erscheinen, limitiert die Umfrage hin-sichtlich des Anspruchs auf Repräsentativität. Die erhobenen Umfragewerte stammen demnach ausschließlich von in Praxen arbeitenden Ärzten in Weiterbildung. Stimmungs-bilder aus der Klinik sind nur indirekt durch Vorerfahrungen der Befragten enthalten. Per-spektivisch könnte diese Arbeit eine Grundlage dafür schaffen, Auswirkungen von mo-difizierten Weiterbildungskonzepten im Fachbereich Allgemeinmedizin zu bewerten. Hierfür könnte die Umfrage in gewisser Regelmäßigkeit wiederholt werden. Auch ein bundesweiter Vergleich wäre denkbar. Im Idealfall ließe sich die Weiterbildung auf die-sem Weg noch attraktiver gestalten.

We collected survey data on the content and quality of medical training in the field of general medicine within the group of resident doctors in this field in Saarland. The goal was to assess the success or failure of the concepts of the current training program. This was researched through questionnaires and documented interviews, where the respon-ses were evaluated anonymously. Among other things, we wanted to know about the development of professional competence, teaching, hierarchy experiences, as well as challenging situations and related coping strategies of the doctors in training. The sur-veys were conducted in autumn 2019. Out of a total of 64 possible participants, N=26 participants were included through conducted interviews or completed questionnaires, resulting in a response rate of 40.6%. Regarding professional development, we found a high level of satisfaction and expectation fulfillment among doctors in training. Examina-tion techniques and personal experience are taught well in a pleasant way without the enforcement of dominant hierarchy. Networking among practicing general practitioners and other specialties was highly valued, and the responses received reflect the im-portance of close and uncomplicated communication between the resident doctor and trainer. However, according to the survey, theoretical and practical bedside teaching are not always conducted in the everyday work routine and some training concepts, i.e. the mentoring program, have not yet found their way to widespread practical implementation. It is important to note that the survey data was collected exclusively from doctors in trai-ning working in ambulant settings. Most of them start their doctoral training working in a hospital and later switch into working in a doctor´s office. Due to lack of reachability, doctors in training working in hospitals were not included. Perceptions from the hospital experience are indirectly included based on the respondents' previous experiences. In the future, this research could provide a basis for evaluating the effects of a modified teaching and training concept in the field of general medicine. The survey could be repeated periodically and a nationwide comparison could be considered. Ideally, this could make the training in this field more attractive.