Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-45932
Titel: Katheterassoziierte Infektionen in Abhängigkeit von der Liegedauer
VerfasserIn: Dhingra, Ina
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2025
Erscheinungsort: Homburg/Saar
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Zusammenfassung Katheterassoziierte Infektionen in Abhängigkeit von der Liegedauer: eine retrospektive Registerdatenanalyse Hintergrund: Infektionen gehören zu den schwerwiegenden Komplikationen eines Schmerzkatheters. Dass ein enger Zusammenhang zwischen Liegedauer und steigendem Risiko einer Infektion existiert, ist bereits bekannt. Bislang gab es jedoch keine validen Aussagen über genaue Zeiträume und Inzidenzen. Ziel dieser Arbeit ist es, eine wissenschaftlich fundierte Aussage zu treffen, basierend auf einer großen Studienpopulation von 44.555. Methode: Eine finale Studienpopulation von 44.555 Fällen konnte analysiert werden. Diese wurde in einem Zeitraum zwischen September 2007 und Dezember 2017 im Netzwerk zur Sicherheit in der Regionalanästhesie in Deutschland (NRA) gesammelt. Die Studienpopulation wurde in Patienten aufgeteilt, die einen peripheren bzw. einen epiduralen Katheter erhielten. Eine maximale Katheterliegedauer von 15 Tagen stellte den Beobachtungszeitraum dar. Zur Berechnung wurde die Infektionsstufe herangezogen, die zuerst bei der Visite aufgefallen war. Alle Ergebnisse wurden mit dem zugehörigen 95%-Konfidenzintervall dargestellt. Für die Sensitivitätsanalyse konnte eine größere Population von 65.291 Patienten benutzt werden. Der Einfluss der Variablen wurde mit Hilfe einer Adjustierung durch die Cox-Regressionsanalyse überprüft. Außerdem stellte sich die Frage, welche Veränderungen bei Kathetern auftraten, die trotz nachweislicher Infektion in situ belassen wurden. Ergebnisse: Die Wahrscheinlichkeit für katheterassoziierte Infektionen bei peripheren Kathetern lag bei 2,9%, davon waren 2,5% leichte, 0,3% mittlere und 0,07% schwere Infektionen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein peripherer Katheter in den ersten 4 Tagen infektionsfrei war, lag bei 98%, nach 7 Tagen bei 91% und nach 15 Tagen bei 65%, nach Adjustierung durch die Cox-Regressionsanalyse waren es nach Tag 4 99%, nach Tag 7 96% und nach Tag 15 73%. Bei den epiduralen Kathetern betrug die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion 3,9%, davon waren 3,3% leichte, 0,6% mittlere und 0,07% schwere Infektionen. Dass innerhalb der ersten 4 Tage keine Infektion auftrat, traf bei 99% zu, nach 4 Tagen 93% und nach 15 Tagen 65%. Nach Adjustierung waren es an Tag 4 99%, nach Tag 7 95% und nach Tag 15 73%. Bei allen in situ belassenen infizierten Kathetern verschlechterte sich die Situation, was im Extremfall eine chirurgische Intervention nach sich zog. Schlussfolgerung: In den ersten Tagen nach einer Katheteranlage ist die Gefahr einer Infektion bei sorgfältigem Umgang mit der Einstichwunde gering. Das Risiko steigt etwa ab dem 4. Liegetag sowohl bei den peripheren als auch bei den epiduralen Kathetern an. Infizierte Katheter sollten unverzüglich entfernt und je nach Schweregrad der Infektion behandelt werden. Um eine Katheterinfektion frühzeitig zu erkennen, bedarf es einer täglichen Visite durch geschultes Personal.
Summary Catheter associated infections in relation to length of time in regional anesthesia: a retrospective registry analysis Background: Catheter associated infections are among the most serious complication. It is already known that there is a close correlation between the duration of use and the increasing risk of infection. So far, however, there are no valid statements about exact time periods and incidences. The aim was to make a scientifically wellfounded statement based on a large population of 44.555 cases. Method: A final study population of 44.555 cases could be analysed. The data was collected over a period between september 2007 and december 2017 from the Network for Safety in Regional Anaesthesia in Germany (NRA). The population was divided into the patients who received a peripheral catheter and those who received an epidural catheter and examined a maximum time span of 15 days with the catheter in situ. The infection level that was first noticed during clinical rounds was used for the calculation. All results were presented with the corresponding 95% confidence interval. A larger population of 65.291 patients was used for the sensitivity analysis. The influence oft the variables was checked by adjusting with the Cox regression analysis. It was also concerned with the question of what changes occur in catheters that were left in situ despite evidence of infection. Results: The incidence of catheter-associated infections in peripheral catheters was 2,9%, of which 2,5% were mild, 0,3% moderate and 0,07% severe. The probability that a peripheral catheter was infection-free in the first 4 days was 98%, after 7 days 91% and after 15 days 65%. After adjustment using Cox regression analysis, the probability was 99% after day 4, 96% after day 7 and 73% after day 15. The incidence of epidural catheter infection was 3,9%, of which 3,3% were mild, 0,6% moderate and 0,07% severe infections. The probability of an infection-free epidural catheter days was 99% in the first 4, on day 7 93% and on day 15 65%. After adjustment using Cox regression analysis, it was 99% on day 4, 95% after day 7 and 73% after day 15. All infected catheters left in situ deteriorated, requiring in the extreme cases surgical intervention. Conclusion: In the first days after catheter placement, the risk of infection is low if the puncture wound is handled carefully. The risk increases from about the 4th day onwards for both peripheral and epidural catheters. Infected catheters should be removed immediately and treated according to the severity oft the infection. In order to detect a catheter infection at an early stage, daily rounds by trained staff are necessary.
DOI der Erstveröffentlichung: 10.1097/ALN.0000000000002148
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-459326
hdl:20.500.11880/40317
http://dx.doi.org/10.22028/D291-45932
Erstgutachter: Volk, Thomas
Tag der mündlichen Prüfung: 24-Jun-2025
Datum des Eintrags: 30-Jul-2025
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Anästhesiologie
Professur: M - Prof. Dr. Thomas Volk
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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