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doi:10.22028/D291-45847
Titel: | Prävalenz und Risikofaktoren der Leberfibrose mit Hilfe der Elastographie im hausärztlichen Bereich |
VerfasserIn: | Teuscher, Felix |
Sprache: | Deutsch |
Erscheinungsjahr: | 2025 |
Erscheinungsort: | Homburg/Saar |
DDC-Sachgruppe: | 610 Medizin, Gesundheit |
Dokumenttyp: | Dissertation |
Abstract: | Die Leberzirrhose ist weltweit für 1,2 Millionen Todesfälle jährlich verantwortlich und ist die zehnthäufigste Todesursache in den westlichen Industrienationen. Zu der Lebensprävalenz finden sich in der Literatur Angaben zwischen 6 % und 26 %. Des Weiteren ist ein Rückgang der Häufigkeit nicht absehbar, da die Rate der Nicht-alkoholassoziierten Leberverfettungen (NAFLD) weiter zunimmt. Die von uns durchgeführte Studie konnte Risikofaktoren für die Ausbildung einer erhöhten Lebersteifigkeit zeigen. Es zeigte sich, dass Patient*innen mit arterieller Hypertonie, erhöhtem Controlled Attenuation Parameter (CAP-Wert), zunehmendem Alter und männlichem Geschlecht ein erhöhtes Risiko für eine erhöhte Lebersteifigkeitsmessung (LSM) in der Elastographie hatten. Einen hohen Einfluss auf die LSM hat das Vorliegen einer arteriellen Hypertonie. So ist das Risiko für Patient*innen mit arterieller Hypertonie im Vergleich zu Patient*innen ohne arterielle Hypertonie um 140 % erhöht. Es konnte gezeigt werden, dass schon das Ansteigen des CAP-Wertes um einen Punkt in dB/m einem um 1,6 % höherem relativen Risiko entspricht. Der CAP-Wert ist ein Parameter für das Ausmaß einer potentiellen Leberverfettung und wird mit Hilfe der Elastographie bestimmt. Zudem stieg das Risiko für eine Leberfibrose mit jedem Lebensalter um 2,8 % an. Weibliches Geschlecht zeigte sich als protektiver Faktor: Männer haben im Vergleich zu Frauen ein um 181 % höheres Risiko zu erkranken. Zwar tranken Männer signifikant mehr Alkohol als Frauen (5,9 vs. 2,2 Getränke pro Woche), jedoch hatte der Alkoholkonsum in der keinen Einfluss auf das Vorliegen einer Fibrose.
In einem explorativen Ansatz wurden der Einfluss der übrigen Variablen (Kaffeekonsum pro Woche, Diabetes mellitus, Body Mass Index (BMI), Hyperlipidämie und AOK-versichert) mit der LSM errechnet. Hierbei ergab sich eine positive Korrelation von r = 0,257 (p < 0,05) zwischen der LSM und dem BMI. Im Weiteren wurde der CAP-Wert als abhängige Variable verwendet. In der multiplen linearen Regression zeigten der BMI mit r = 1,335, die LSM mit r = 2,054, das Alter mit r = 0,454 und die arterielle Hypertonie mit r = 20,879 eine signifikante Korrelation mit der Leberverfettung. Explorativ konnten signifikante Ergebnisse für die Korrelationen zwischen CAP, LSM (r = 0,230), BMI (r = 0,275) und Alter (r = 0,236) erreicht werden.
Aus den oben gezeigten Daten schlussfolgern wir, dass die Entstehung einer Leberfibrose durch zwei veränderbare Faktoren beeinflusst werden kann. Arterielle Hypertonie und Leberverfettung, gemessen durch den CAP-Wert, sollten somit deutlich mehr in den Fokus von Hausärzt*innen genommen werden, um das Risiko einer Leberfibrose so gering wie möglich zu halten. Besonders bei männlichen und älteren Patienten sollten Hausärzt*innen auf die Optimierung der arteriellen Hypertonie und der Reduktion einer Leberverfettung hinwirken. Liver cirrhosis is the cause of 1.2 million deaths worldwide every year which makes it the number 10 cause of death in Western countries. In a literature research you can find a lifetime prevalence reaching from 5.6 % to 25.6 %. Additionally, a decrease of prevalence is highly unlikely because the number of patients with Non-alcoholic fatty liver disease (NAFLD) has risen in recent years. This study was able to show risk factors for the development of higher liver stiffness. Patients with arterial hypertension, elevated controlled attenuation parameter (CAP), higher age and men had a higher risk of elevated liver stiffness measurement (LSM). Arterial hypertension had a high impact on LSM. The risk of a patient with arterial hypertension to present with higher LSM is elevated by 140 % in comparison to a patient without arterial hypertension. Another important factor is an elevated CAP. This study shows that with every extra CAP point in dB/m the relative risk cirrhosis rises by 1.6 %. Higher age also appears to be a risk factor: With every additional year the risk increases by 2.8 %. Female sex seems to be a protective factor: In comparison men had a 181 % higher risk of cirrhosis. Men drank more alcoholic beverages than women (5.92 drinks vs. 2.24 drinks per week) but there was no association between alcohol consumption and cirrhosis in our study. In exploratory testing the remaining variants (coffee consumption per week, diabetes mellitus type 2, hyperlipidemia and social health insurance were evaluated regarding the effect on LSM. There was a positive correlation (r = 0.257, p < 0.05) between LSM and Body Mass Index (BMI). In a secondary analysis, CAP was used as dependent variable. In multiple linear regression, BMI showed r = 1.335, LSM r = 2.054, age r = 0.454 and arterial hypertension r = 20.879. All these variants had a significant impact on CAP and therefore on the manifestation of NAFLD. From an exploratory perspective there was a significant correlation between CAP, LSM (r = 0.230), BMI (r = 0.275) and age (r = 0.236). Taken together our data indicates that the risk of liver fibrosis is strongly related to arterial hypertension and fatty liver, measured via CAP. Primary physicians should be determined to optimize arterial hypertension and fatty liver, especially in male and older patients who have a higher risk of liver fibrosis. |
Link zu diesem Datensatz: | urn:nbn:de:bsz:291--ds-458475 hdl:20.500.11880/40259 http://dx.doi.org/10.22028/D291-45847 |
Erstgutachter: | Lammert, Frank |
Tag der mündlichen Prüfung: | 11-Jul-2025 |
Datum des Eintrags: | 21-Jul-2025 |
Fakultät: | M - Medizinische Fakultät |
Fachrichtung: | M - Innere Medizin |
Professur: | M - Prof. Dr. Frank Lammert |
Sammlung: | SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes |
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