Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-45078
Titel: Zervikale Bandscheibenprothese : Eine klinische und radiologisch basierende Studie einer konsekutiven Patientenkohorte mit einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 11 Jahren
VerfasserIn: Baumann, Lukas
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2025
Erscheinungsort: Homburg/Saar
DDC-Sachgruppe: 000 Allgemeines, Wissenschaft
500 Naturwissenschaften
610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Im Jahr 1958 wurde die erste ACDF (Anterior Cervical Discectomy and Fusion) der Wirbelsäule durchgeführt und galt seit diesem Zeitpunkt als operativer Goldstandard bei degenerativen Erkrankungen der Halswirbelsäule. Aufgrund der damit verbundenen Degenerationsbeschleunigung der Nachbarsegmente wurde die Halswirbelsäulenprothese entwickelt, die diese Degeneration vermeiden sollte. Bisher veröffentlichte Studien befassen sich lediglich mit dem Kurzzeitverlauf der zervikalen Bandscheibenprothese. Das Ziel dieser Studie ist es, die Vorteile einer zervikalen Bandscheibenprothese im Langzeitverlauf aufzuzeigen sowie die Degeneration der benachbarten Segmente zu beschreiben. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Auswertung der prä- und postoperativen Befunde sowie der klinischen Symptomatik der Patienten. Hierzu wurden 116 Patienten, die zwischen 2004 und 2011 am Universitätsklinikum des Saarlandes mit einer mono- bzw. bisegmentalen Bandscheibenprothese versorgt wurden, untersucht. Sowohl die prä- und postoperativen Röntgenbilder (Processiabstand, Winkel des OP-Segments, etc.) als auch die prä- und postoperativen MRT-Bilder wurden auf bestehende Mobilitätsveränderungen und Degenerationen der Nachbarsegmente überprüft und der klinische Verlauf der Patienten (NDI, VAS Nacken-Armschmerzen, Odom-Kriterien, etc.) begutachtet. Diese Studie betrachtet eine Zeitspanne von 0 Monaten bis 15 Jahren. Im gesamten Verlauf der Studie konnten sehr gute klinische Ergebnisse erzielt werden. Beim letzten Follow-up zeigten sich deutliche Verbesserungen im Bereich Nackenschmerzen (p<0,001), Armschmerzen (p=0,002) und der Hypästhesien (p=0,008). Auch im Bereich des Neck Disability Index (NDI) ergab sich in der Langzeituntersuchung von mindestens 8 Jahren ein sehr gutes klinisches Outcome. 88% der Befragten gaben an, im Alltag keine oder lediglich milde Beeinträchtigungen zu verspüren. Im EQ-5D Fragetest konnten vergleichbare Ergebnisse erzielt werden. Die Odom-Kriterien wiesen bei 80,95% der Patienten ein exzellentes oder gutes Ergebnis durch die Bandscheibenprothese auf. Im Bereich der radiologischen Ergebnisse konnten durchgehend positive Ergebnisse erzielt werden. Nach 2-5 Jahren lag die Beweglichkeit bezüglich des Prothesenwinkels (Beweglichkeit über 2°) bei noch 50% (7/14 Patienten). Der Untersuchungsparameter Processiabstand zeigte bei 92% der monosegmental und bei 75% der bisegmentalen Prothesensegmente eine erhaltene Beweglichkeit. Ebenso konnten in den Studienuntersuchungen bezüglich der MRT-Bildgebung nach bis zu 15 Jahren keine nennenswerten Degenerationen der umliegenden Bandscheibensegmente beobachtet werden. Somit lässt diese Studie den Schluss zu, dass die Verwendung einer zervikalen Bandscheibenprothese sowohl die klinischen als auch die radiologischen Ergebnisse auch nach einem Zeitraum von bis zu 15 Jahren verbessern kann.
In 1958, the first ACDF (Anterior Cervical Discectomy and Fusion) of the cervical spine was performed and since then has been considered the surgical gold standard for degenerative diseases of the cervical spine. An accelerated degeneration of the adjacent segments has been observed in the following years and believed to be caused by increased stress on these segments due to arthrodesis. The cervical spine prosthesis was developed to prevent this degeneration. Short-term prospective studies reported clinical outcome following surgery with cervical disc prosthesis. This study aimed to show long-term clinical outcome as well as radiographic signs of adjacent segment degeneration. Special attention was paid to the evaluation of the pre- and postoperative findings as well as the clinical symptoms of the patients. For this purpose, 116 patients who were fitted with a mono- or bisegmental intervertebral disc prosthesis at Saarland University Hospital between 2004 and 2011 were examined. The pre- and postoperative X-ray images (spinous process distance, angle of the surgical segment, etc.) as well as the pre- and postoperative MRI images were checked for existing mobility changes and degeneration of the adjacent segments and the clinical outcome of the patients (NDI, VAS neck and arm pain, Odom criteria, etc.) was reviewed. This study considers a period of 0 months to 15 years. Very good clinical results were achieved throughout the study. The last follow-up showed significant improvements in neck pain (p<0,001), arm pain (p=0,002) and hypoesthesia (p=0.008). In the area of the Neck Disability Index (NDI), there was also a very good clinical outcome in the long-term study of at least 8 years. 88% of the respondents said that they experience no or only mild impairments in everyday life. Comparable results were achieved in the EQ-5D question test. The Odom criteria showed an excellent or good result in 80.95% of the patients due to the disc prosthesis. Positive results were consistently achieved in the area of radiological results. After 2–5 years, mobility with regard to the prosthesis angle (mobility above 2°) was still 50% (7/14 patients). The spinous process distance examination parameter showed preserved mobility in 92% of the mono-segmental and 75% of the bisegmental prosthesis segments. Similarly, no significant degeneration of the surrounding intervertebral disc segments could be observed in the study investigations with regard to MRI imaging after up to 15 years. This study therefore concludes that the use of a cervical disc prosthesis can improve both clinical and radiological results even after a period of up to 15 years.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-450781
hdl:20.500.11880/39938
http://dx.doi.org/10.22028/D291-45078
Erstgutachter: Oertel, Joachim
Tag der mündlichen Prüfung: 16-Apr-2025
Datum des Eintrags: 28-Apr-2025
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Neurochirurgie
Professur: M - Prof. Dr. Joachim Oertel
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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