Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-44402
Titel: Klinische Bedeutung des Nachweises von Staphylococcus saccharolyticus und Analyse des humanpathogenen Potenzials
Alternativtitel: Clinical relevance of Staphylococcus saccharolyticus detection in human samples: a retrospective cohort study
VerfasserIn: Michels, Ricarda
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2024
Erscheinungsort: Homburg/Saar
DDC-Sachgruppe: 000 Allgemeines, Wissenschaft
570 Biowissenschaften, Biologie
610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: In dieser Studie geht es um die klinische Relevanz von Staphylococcus (S.) saccharolyticus, das humanpathogene Potenzial und die diagnostische Schwierigkeit, Nachweise von S. sac-charolyticus sicher als Infektion oder Kontamination erkennen zu können. In einer retrospekti-ven Datenerhebung konnten 93 Patienten identifiziert werden, die im Zeitraum zwischen Juni 2009 und Juli 2021 im Universitätsklinikum des Saarlandes behandelt wurden und einen Nachweis von S. saccharolyticus hatten. Zu diesen Patienten wurden klinische Daten gesam-melt und ausgewertet. Basierend auf sechs Kriterien wurde ein Score entwickelt, um die Pati-enten in zwei Gruppen einzuteilen, nämlich bei einer Punktzahl von 3-6 Punkten in die Gruppe A „Infektion wahrscheinlich“, was bedeutet, dass bei diesen Patienten von einer durch S. sac-charolyticus hervorgerufenen Infektion ausgegangen wurde. Patienten mit einem Punktwert von 0 – 2 Punkten wurden in die Gruppe B „Infektion unwahrscheinlich“ eingeteilt. Die beiden Gruppen wurden miteinander verglichen und es wurde eine logistische Regressionsanalyse durchgeführt, um mögliche Faktoren zu identifizieren, die mit einer Infektion durch S. sac-charolyticus einhergehen. Von den insgesamt 93 Patienten ließen sich 44 in Gruppe A eintei-len, 49 Patienten in Gruppe B. Die Regressionsanalyse ergab statistisch signifikante Variab-len, nämlich die Kriterien „Länge des Krankenhausaufenthaltes“, „maximale Körpertempera-tur“, „erfolgte Antibiotikatherapie“ und „Länge des Aufenthaltes auf der Intensivstation“. In der multivariaten Regressionsanalyse hatte die Variable „maximale Körpertemperatur“ den größ-ten prädiktiven Wert. Ergänzend wurde eine Genomsequenzierung von 22 Isolaten durchgeführt. Es konnten zwei Untergruppen, Klade A und B, identifiziert werden. Anhand der klinischen Daten lässt sich für Stämme aus Klade A eine höhere Virulenz vermuten, wenngleich beide Kladen in gleicher Maße in der Lage sind, Infektionen hervorzurufen. Stämme, die Klade B zugehörig sind, besit-zen ein instabileres Kerngenom, eine kürzere TTP und scheinen eher mit Fremdkörperinfekti-onen assoziiert zu sein. Bei der Antibiotika-Empfindlichkeitstestung zeigte sich lediglich eine Resistenz gegenüber Met-ronidazol, für alle anderen getesteten Antibiotika konnte eine Sensibilität nachgewiesen wer-den. Die Ergebnisse dieser Studie wurden mit den aktuellen Daten aus der Literatur verglichen und eingeordnet, sodass das Wissen über S. saccharolyticus erweitert werden konnte. Es kann davon ausgegangen werden, dass S. saccharolyticus in der Lage ist, klinisch relevante Infek-tionen hervorzurufen, die in den meisten Fällen jedoch gut auf eine antibiotische Therapie an-sprechen. Die Unterscheidung zwischen einer Infektion und einer Kontamination bleibt weiter-hin schwierig.
Introduction This study focuses on the clinical relevance of Staphylococcus saccharolyticus, its human pathogenic potential and the diagnostic difficulty of reliably recognizing evidence of S. sac-charolyticus as an infection or contamination. Methods In a retrospective data collection, 93 patients with S. saccharolyticus detection were identified who were hospitalized at Saarland University Hospital between June 2009 and July 2021. Clin-ical data on these patients were collected and analysed. Based on six criteria, a score was developed to divide the patients into two groups. Patients with a score of 3 – 6 points were assigned to group A in which infection caused by S. saccharolyticus was considered likely. Patients with a score of 0 - 2 points were assigned to group B “infection unlikely”. The two groups were compared, and a logistic regression analysis was performed to identify possible factors associated with an infection caused by S. saccharolyticus. Furthermore, whole ge-nome sequencing (WGS) of 22 isolates was performed. Antibiotic susceptibility was tested. Results Group A comprised 44 patients, group B contained 49 patients out of a total of 93 patients. The regression analysis revealed statistically significant variables, namely the criteria “length of hospital stay”, “maximum body temperature”, “antibiotic therapy” and “length of stay in the intensive care unit”. In the multivariate regression analysis the criteria “maximum body tem-perature during hospital stay” had the strongest predictive effect. In whole genome sequencing two subgroups, clades A and B, were identified. Based on the clinical data, it can be assumed that strains from clade A are more virulent, although both clades are equally capable of caus-ing infections. Strains belonging to clade B have a more unstable nuclear genome, a shorter TTP and appear to be more often associated with foreign body infections. The antibiotic sus-ceptibility test revealed resistance to metronidazole; sensitivity to all other antibiotics tested was demonstrated. Discussion The results of this study were compared with current data from the literature and categorized so that knowledge about S. saccharolyticus could be expanded. It can be assumed that S. saccharolyticus is capable of causing clinically relevant infections, which in most cases re-spond well to antibiotic therapy. The distinction between an infection and a contamination re-mains difficult.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-444020
hdl:20.500.11880/39880
http://dx.doi.org/10.22028/D291-44402
Erstgutachter: Becker, Sören
Tag der mündlichen Prüfung: 17-Mär-2025
Datum des Eintrags: 2-Apr-2025
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Infektionsmedizin
Professur: M - Prof. Dr. Sören Becker
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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