30 Jahre Bewertungstabelle im Zehnkampf: Ist eine Revision nötig?!

Abstract

Im leichtathletischen Zehnkampf setzt sich die sportliche Leistung additiv aus den Einzelleistungen der Disziplinen zusammen, wobei die Disziplinleistungen selbst über eine seit 1985 gültige Umrechnungstabelle für die Lauf-, Sprung und Wurfdisziplinen bestimmt werden. Anhand der jeweils zehn Erstplatzierten der Leichtathletik-Weltmeisterschaften von 1987-2015 sowie der Olympischen Spiele von 1988-2012 lässt sich zeigen, dass die jeweiligen Einzelleistungen nicht gleichgewichtet das Gesamtwettkampfergebnis determinieren, sondern unter den Sprint-Sprung- und Kraft-Wurf-Leistungen vor allem erstere das Gesamtergebnis stärker bestimmen. Um das normative Prinzip der gleichen Gewichtung der Disziplinen zu achten und damit eventuelle Vorteile für Spezialisten in einzelnen Disziplingruppen zu vermeiden, wäre eine Justierung der 30 Jahre alten Punktetabelle notwendig.