Die Wahl von Berufsausübungsoptionen von Medizinerinnen und Medizinern in Ausbildung

Abstract

Hintergrund Die Sicherstellung der ambulanten medizinischen Versorgung in Deutschland ist eine der wichtigsten Herausforderungen des deutschen Gesundheitssystems in den kommenden Jahren. Daher gilt es neue innovative Lösungsansätze zu gestalten, um das derzeit schon sichtbare und sich in Zukunft verstärkende Problem des Ärztemangels zu lösen. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es zum einen die Persönlichkeitseigenschaften von Medizinstudierenden, Ärztinnen und Ärzte zu analysieren, um mögliche Unterschiede in der Persönlichkeit zwischen den Fachgruppen und Generationen aufzudecken. Zum anderen soll erhoben werden, welche Maßnahmen seitens der Politik oder der Kassenärztlichen Vereinigungen initiiert werden können, um die Niederlassungsbereitschaft von Medizinstudierenden zu erhöhen. Methoden Um die zentrale Fragestellung dieser Arbeit beantworten zu können, wurden im Rahmen einer empirischen Studie insgesamt 1.056 Medizinstudierenden, 589 niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie 170 Krankenhausärztinnen und Krankenhausärzte befragt. Der erste Teil der empirischen Studie zielte auf die Persönlichkeitseigenschaften unter Anwendung des Five-Factor Models der Probanden ab. Im zweiten Teil, den nur die Medizinstudierenden erhielten, galt es herauszufinden, welche Maßnahmen einen Einfluss auf die Niederlassungsbereitschaft ausüben. Ergebnisse Die Ergebnisse der durchgeführten Studie belegen die Gültigkeit des Five-Factor Models für die Gruppe der Medizinstudierenden und Ärztinnen und Ärzte. Zudem konnten die fachgruppen- und generationsbedingten Unterschiede bestätigt werden. Ebenso haben die im Rahmen dieser Studie abgefragten Maßnahmen einen positiven Effekt auf die Niederlassungsbereitschaft der Medizinstudierenden. Aus diesen Ergebnissen konnten spezifische Employer Branding Strategien sowohl für die Persönlichkeit als auch für die Maßnahmen abgeleitet werden. Diskussion Die erhobenen Ergebnisse stellen einen grundlegenden Ansatzpunkt dar, die Attraktivität des Berufes der/des niedergelassenen Ärztin/Arztes zu steigern und den Bekanntheitsgrad der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland zu steigern. Zudem konnten exemplarische Maßnahmen aufgezeigt werden, die den Bedürfnissen der Generation Y und Z entsprechen und die derzeit schon bestehenden Angebote von Seiten der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland erweitern. In zukünftigen Studien gilt es die gewonnenen Erkenntnisse bundesweit zu validieren und die neuen Anforderungen der Generation Z und Alpha in die Analysen einzubeziehen.

Background Securing outpatient medical care in Germany is one of the most important challenges facing the German healthcare system in the coming years. Therefore, it is necessary to design new innovative approaches to solve the problem of the shortage of physicians, which is already visible at present and will increase in the future. The aim of the present study is, on the one hand, to analyze the personality traits of medical students and physicians in order to uncover possible differences in personality between specialty groups and generations. On the other hand, it is to be ascertained which measures can be initiated on the part of politics or the associations of statutory health insurance physicians in order to increase the willingness of medical students to settle down as a practicing physician. Methods In order to be able to answer the central question of this thesis, a total of 1,056 medical students, 589 practicing physicians, and 170 hospital physicians were interviewed in an empirical study. The first part of the empirical study targeted personality traits using the Five-Factor Model of the subjects. In the second part, which was given only to the medical students, the aim was to find out which measures exert an influence on the willingness to settle down. Results The results of the conducted study prove the validity of the Five-Factor Model for the group of medical students and physicians. In addition, the differences due to specialty groups and generations could be confirmed. Likewise, the measures queried in this study have a positive effect on the willingness of medical students to settle. From these results, specific employer branding strategies could be derived for both personality and measures. Discussion The results obtained represent a fundamental starting point for increasing the attractiveness of the profession of a general practitioner and raising the profile of the Association of Statutory Health Insurance Physicians Saarland. In addition, exemplary measures could be identified that meet the needs of generation Y and Z and expand the existing offers of the Association of Statutory Health Insurance Physicians Saarland. In future studies, it will be necessary to validate the findings nationwide and to include the new requirements of generation Z and Alpha in the analyses.