Virtualisierung der strafprozessualen Hauptverhandlung?

Abstract

Nehmen wir an, das örtlich zuständige LG Rostock habe gegen die Mitbeschuldigten A und B das Hauptverfahren eröffnet und die Hauptverhandlung für einen Zeitraum von zunächst 16 Monaten terminiert. Beschuldigte B, die in Berchtesgaden wohnt, gibt zu erkennen, dass für sie bereits die Kosten für Anreise und Unterkunft am Ort der Hauptverhandlung existenzvernichtend wären. Besteht für sie die Möglichkeit, sich virtuell (d.h. informationstechnisch vermittelt) von Berchtesgaden aus zur Hauptverhandlung „zuzuschalten“? – Abwandlung: Die Hauptverhandlung finde in einem anderen EU-Mitgliedstaat vor einer Wirtschaftsstrafkammer statt. Diese gibt zu erkennen, dass der in Deutschland wohnhafte Mitbeschuldigte C per „Videokonferenz“ an der Hauptverhandlung teilnehmen könne. Lässt sich dies realisieren?