Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-35849
Titel: Die Prävalenz von Delir auf einer neurologischen Intensivstation und Stroke Unit
VerfasserIn: Jung, Stefanie Maria
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2021
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Delirium
Freie Schlagwörter: Delir
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: In vielen klinischen Bereichen für die Versorgung akuter Krankheiten ist das Delir eine bekannte Komplikation. Vielfach wurde die Entstehung mit spezifischen Risikofaktoren assoziiert und Auswirkungen auf die Prognose wurden herausgearbeitet. Ein Patientenkollektiv, das bei diesen Untersuchungen bislang jedoch vernachlässigt wurde, sind Personen, die mit akut neurologischen Erkrankungen auf Schlaganfallstationen (Stroke Units) und neurologisch geführten Intensivstationen behandelt werden. Im Laufe der letzten Jahre wurde nun begonnen die Delirprävalenz bei ausgewählten neurologischen Krankheitsbildern, wie zum Beispiel dem Schlaganfall, zu untersuchen. Die klinische Realität dieser Stationen kann jedoch nur durch Untersuchungen, die das gesamte diagnostische Spektrum einschließen, dargestellt werden. Mit einem bislang einzigartigen Studienkonzept wurden alle Patienten, die auf der Stroke Unit und Intensivstation der neurologischen Abteilung am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Behandlung waren, auf die Entwicklung eines Delirs unter-sucht. In dem Studienzeitraum von drei Monaten wurden insgesamt 209 Patienten ein-geschlossen. Die Evaluation auf das Vorhandensein eines Delirs erfolgte kontinuierlich dreimal täglich, zu jeweils festgelegten Zeiträumen. Die Auswertung ergab eine Delirprävalenz von 30,6 % im gesamten Kollektiv. Zuvor mussten 11,0 % der Patienten von der Analyse ausgeschlossen werden, da bei ihnen zu keinem Erhebungszeitpunkt eine valide Testung möglich war. Ursächlich war am häu-figsten eine bestehende Aphasie. Für den Bereich der neurologischen Intensivstation und Stroke Unit konnte die Assoziation der Entstehung von Delir mit wesentlichen Risikofaktoren verifiziert werden. Auch multiple Auswirkungen auf den klinischen Verlauf und die Prognose der Patienten wurden aufgezeigt. Weiterführend wurde durch die Einteilung in psychomotorische Subtypen herausgestellt, dass die hypoaktive Symptomausprägung mit 45,6 % am meisten vertreten war. Der Vergleich der Gruppen mit verschiedenen Subtypen ergab, dass das gemischte Delir im untersuchten Patientenkollektiv mit einer schlechteren Prognose assoziiert ist. Die gefundenen Ergebnisse betonen die Relevanz des Krankheitsbildes Delir im Bereich einer Stroke Unit und neurologischen Intensivstation. Dadurch verdeutlicht die Studie die Notwendigkeit effizienter Präventions- und Behandlungsstrategien. Für deren Erstellung und Überprüfung kann der erarbeitete Datensatz eine umfassende Grundlage bieten.
Delirium is a known complication during the in-hospital treatment of patients in acute clinical conditions. A lot of scientific interest has been drawn to achieve knowledge about associated risk factors and the effect of delirium on the clinical course and the outcome of affected patients. Still, certain medical departments were neglected in this field of research for a long time. This is the case for neurocritically ill patients, who require treatment on stroke units or neurological intensive care units. While recent re-search approached this field by examining specific diagnoses, such as stroke, studies comprehensively representing the situation in these settings are missing. In order to include the whole variety of patients treated at stroke units and neurological intensive care units a unique study design was developed. During a study period of three months, all patients admitted to both wards at Saarland University Hospital were continuously screened for delirium. Examinations were conducted with all patients three times per day at fixed time slots. In total 209 patients were included in the study. In the selected setting, the overall prevalence of delirium was 30,6 %. For further analysis 11,0 % of the examined patients had to be excluded because delirium testing could never be applied. Aphasia was found to be the most frequent reason to interfere with proper testing. The results of this study verify a variety of delirium risk factors in neurocritically ill patients. In addition, multiple effects of delirium on the clinical course are outlined. Further categorization of delirious patients in psychomotor subtypes showed that the hypoactive type was most common (45,6 %). By comparing the clinical course, patients with mixed delirium were associated with worse outcome parameters than patients with purely hypo- or hyperactive symptoms. In conclusion, the presented results highlight the role of delirium in the setting of neurocritically ill patients and emphasize the need for efficient prevention and treatment. For that purpose, the comprehensive database presented in this study may contribute to creating and evaluating efficient strategies.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-358491
hdl:20.500.11880/32739
http://dx.doi.org/10.22028/D291-35849
Erstgutachter: Faßbender, Klaus
Tag der mündlichen Prüfung: 24-Mär-2022
Datum des Eintrags: 6-Apr-2022
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Neurologie und Psychiatrie
Professur: M - Prof. Dr. Klaus Faßbender
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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