Please use this identifier to cite or link to this item: doi:10.22028/D291-35351
Title: Einstellungen von Hebammen zu Schwangerschaftsabbrüchen aus medizinischer Indikation
Author(s): Osterkamp, Eva Gertrud Mathilde
Language: German
Year of Publication: 2021
Place of publication: Homburg/Saar
DDC notations: 610 Medicine and health
Publikation type: Dissertation
Abstract: Diese Doktorarbeit befasst sich mit der Fragestellung, welche Erfahrungen Hebammen rund um das Thema Schwangerschaftsabbrüche gesammelt haben und wie dies ihre Einstellung zu diesem Thema beeinflusst. In dieser Studie wurden sowohl Hebammen als auch Hebammenschülerinnen berücksichtigt. Aufgrund der geringen Anzahl von Geburtshelfern wurde auf eine Unterteilung in männliche oder weibliche Probanden verzichtet. Voraussetzung für die Teilnahme war zum einen die aktive Ausübung des Berufes und zum anderen die vollständige Bearbeitung des Fragebogens. Dies wurde dahingehend sichergestellt, dass die Leiterinnen der Geburtskliniken in Deutschland angeschrieben wurden. Nicht vollständig ausgefüllte Fragebögen wurden aus der Wertung ausgeschlossen. Um ein möglichst breites Bild zu erhalten, wurde ein Fragebogen konzipiert, der möglichst viele Einflussfaktoren berücksichtigt. Dazu zählen Wohnort, Alter, Berufserfahrung und Religionszugehörigkeit. Mit 187 vollständig ausgefüllten Fragebögen war die Teilnahme an der Umfrage trotz umfangreicher Rekrutierungsbemühungen recht gering. Somit kann diese die reale Situation in ganz Deutschland nicht repräsentativ widerspiegeln, sondern allenfalls ein strukturiertes Stimmungsbild vermitteln. Wie zu erwarten war, haben die älteren und erfahreneren Hebammen und Hebammenschülerinnen öfter Frauen/Paare bei der Entscheidungsfindung und bei einem Schwangerschaftsabbruch betreut. Die jüngeren und beruflich unerfahreneren Probandinnen zeigen allerdings eine größere Bereitschaft und eine offenere Einstellung, Schwangerschaftsabbrüche zu betreuen und wünschen sich eine stärkere Einbindung in die Entscheidungsfindung und Betreuung, beispielsweise in Form eines Mitsprache-/Vetorecht bei Ethik-Konsilen. Hebammen und Hebammenschülerinnen aus den neuen Bundesländern zeigen tendenziell eine höhere Bereitschaft zur Beratung und Betreuung als solche aus den alten Bundesländern. Schwangerschaftsabbrüche scheinen in der ehemaligen DDR stärker zur täglichen Arbeit zu gehören. Dennoch scheinen weniger Ethik-Konsile, bei denen auch weniger Hebammen eingebunden sind, statt zu finden. Die Hebammen werden öfter vertraglich zur Betreuung von Schwangerschaftsabbrüchen verpflichtet, als im Westen. Die Umfrage zeigte, dass Hebammenschülerinnen eine größere Betreuungsbereitschaft zeigen als die examinierten Kräfte, es aber hin und wieder durch die Hebammen zu einer Delegation unbeliebter Arbeit auf die Hebammenschülerinnen kommt. Vergleicht man die Mitgliedschaft zu einer Religionsgemeinschaft und die Einstellung und die Erfahrungen der Probanden zu Schwangerschaftsabbrüchen, besteht bei den Nicht-Mitgliedern eine höhere Bereitschaft als bei den Mitgliedern, aber die Bereitschaft auch unter den Mitgliedern zur Betreuung ist größer, als erwartet.
This doctoral thesis has the subject of midwives’ experiences with terminating pregnancies and how this affects their attitude towards the subject. In this study midwives and midwifery students were asked to participate. Due to the small number of male midwives, a subdivision has been dispensed with male or female subjects. The prerequisite for participation was on the one hand active participation in the profession and on the other hand the complete processing of the questionnaire. The questionnaire was sent to the Heads of the delivery wards in Germany. Incomplete questionnaires were excluded from analysis. In order to obtain a complete picture, a questionnaire was designed, which considers as many influencing factors as possible. These include residence, age, work experience and religious affiliation. With 187 completed questionnaires the response was limited despite the extensive recruitment efforts. Therefore, the results cannot depict the real situation in Germany, but if neccessary convey a structured image. As could be expected, more experienced midwives and midwifery students have participated more often in the decision of a couple to terminate a pregnancy and helped them through the termination of pregnancy. However, the younger/ more inexperienced midwives were more willing to take a part in the decision-making and executing a termination of pregnancy. They would also like to be more involved in ethic comities. Midwives and midwifery students from the new states tend to show a higher willingness to advice and support than those from the former West Germany. Termination of pregnancy appears to be a more integrated part of the job in the former DDR. Nevertheless, fewer ethical consultations appear to take place, and fewer midwives are involved in the consultations. The midwives in the former DDR are more often contractually obliged to support pregnancy terminations than in the West. The questionnaire showed that midwifery students show greater willingness to care compared to the midwifes, but every so often the midwives delegate the unpopular work on the midwifery students. If one compares the membership to a religious community and the attitude and experience of midwifes to pregnancy terminations, there is a higher willingness of the non-members than among the members, but the willingness among the members to care is greater than expected.
Link to this record: urn:nbn:de:bsz:291--ds-353518
hdl:20.500.11880/32342
http://dx.doi.org/10.22028/D291-35351
Advisor: Henn, Wolfram
Date of oral examination: 24-Jan-2022
Date of registration: 7-Feb-2022
Faculty: M - Medizinische Fakultät
Department: M - Humangenetik
Professorship: M - Keiner Professur zugeordnet
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