Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-32775
Titel: Acetabulumfrakturen im Alter : Charakterisierung einer stetig wachsenden Patientengruppe und Langzeitergebnisse der offenen Frakturstabilisierung
VerfasserIn: Pott, Hendrik
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2020
Erscheinungsort: Homburg/Saar
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Jüngste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Anzahl geriatrischer Patienten mit Acetabulumfraktur rasant anwächst. Emile Letournel, Wegbereiter der modernen Acetabulumchirurgie, operierte in seiner ersten Serie von 173 Patienten aus dem Jahre 1964 keine Patienten, die älter als 60 Jahre waren. Auch mehr als 30 Jahre später vertrat er die Meinung, dass eine verminderte Knochensubstanz gegen eine operative Behandlung der Fraktur spricht. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, in einer retrospektiven Studie zu untersuchen, wie sich die Altersstruktur bei Patienten mit Acetabulumfraktur heutzutage darstellt und welche Charakteristika die ältere Patientengruppe aufweist. Weiterhin sollte überprüft werden, ob die offene Frakturstabilisierung heute eine relevante Behandlungsstrategie für ältere Patienten mit Acetabulumfraktur darstellt. Dazu wurden Datensätze von 3793 Patienten aus dem Beckenregister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie und der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums des Saarlandes analysiert. Es wurden epidemiologische Parameter erfasst und außerdem die Krankenhausmortalität, die Verteilung der Frakturmuster und der Anteil der operativ behandelten Patienten ermittelt. Darüber hinaus wurde anhand von Nachuntersuchungsdaten analysiert, wie häufig nach Acetabulumfraktur ein sekundärer endoprothetischer Gelenkersatz notwendig wird und welchen Einfluss eine Acetabulumfraktur auf die Lebensqualität älterer Patienten nimmt. Mehr als 50% der im Beckenregister erfassten Patienten waren über 60 Jahre alt, der Altersgipfel lag in der Gruppe der 75 bis 80 Jährigen. Etwa drei Viertel der Patienten waren männlich. Über die Hälfte der älteren Patienten wurde operativ behandelt, die Krankenhausmortalität war bei über 60 jährigen Patienten mit 5,3% signifikant höher als bei Patienten unter 60 Jahren mit 2,8%. Eine offene Frakturstabilisierung beeinflusste bei den Patienten der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie weder die Krankenhausmortalität, noch die gesundheitsbezogene Lebensqualität im Vergleich zur konservativen Behandlung. Bei 23% der Patienten wurde im Verlauf ein sekundärer Gelenkersatz des Hüftgelenks notwendig. In beiden Patientenkollektiven überwogen anteriore Frakturtypen. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit verdeutlichen zum einen, dass ältere Patienten mittlerweile die größte Kohorte unter den Patienten mit Acetabulumfraktur darstellen. Zum anderen konnte nachgewiesen werden, dass die operative Behandlung von Acetabulumfrakturen heute, mehr als 50 Jahre nach ihrer Etablierung durch Emile Letournel, eine Behandlungsoption darstellt, die auch bei geriatrischen Patienten häufig genutzt wird und in den meisten Fällen ein zufriedenstellendes Ergebnis verspricht.
Acetabular fractures in the elderly: Characterization of a steadily growing patient group and long-term results after open reduction and internal fixation Recently published studies suggest a dramatic increase in the incidence of acetabular fractures in the elderly. Emile Letournel, known as a pioneer in the field of acetabular surgery, did not operate on any patients older than 60 years in his original series of 173 patients published in 1964. Even more than 30 years later, he argued that those with ―osteopenia of the innominate bone‖ should not be operated on. Therefore, the aim of this study was to ascertain the age structure of patients with acetabular fractures in a retrospective analysis, characterize the cohort of older patients and determine whether open reduction and internal fixation constitutes a reliable treatment option for geriatric patients. Data of 3793 patients from the German Pelvic Registry and the Department for Trauma-, Hand- and Reconstructive Surgery in Homburg (Saar) was analyzed in order to define epidemiologic characteristics. Furthermore, a review of in-hospital mortality, fracture types, the mode of treatment and the long-term quality of life as well as the rate of secondary total hip arthroplasty after operative and non-operative treatment was undertaken. More than half the patients in the German Pelvic Registry were older than 60 years, and over 50 percent of those were treated by open reduction and internal fixation. The age peak was found to be at 75-80 years, about three quarters of the patients were male. The in-hospital-mortality in older patients was 5.3% and therefore significantly higher than in younger patients. The mortality in the younger group was 2.8%. Open reduction and internal fixation did not significantly increase the mortality when compared to non-operative treatment at the Department for Trauma-, Hand- and Reconstructive Surgery in Homburg (Saar). It also did not lower the health-adjusted quality of life in respect to a non-operative regime. 23% of patients had to undergo a secondary hip replacement after sustaining an acetabular fracture. Anterior fracture patterns were the predominant fracture type in both registries. Today, 50 years after the technique was first published by Emile Letournel, open reduction and internal fixation is a necessary and widely used option in the treatment of acetabular fractures in the elderly, promising satisfactory results in a broad spectrum of patients. This is an important finding, since the majority of patients with acetabular fractures nowadays are of a higher age.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-327756
hdl:20.500.11880/32269
http://dx.doi.org/10.22028/D291-32775
Erstgutachter: Pohlemann, Tim
Tag der mündlichen Prüfung: 30-Nov-2020
Datum des Eintrags: 1-Feb-2022
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Chirurgie
Professur: M - Prof. Dr. Tim Pohlemann
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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