Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-34866
Titel: Einfluss eines Implantierbaren Cardioverter Defibrillators ohne (ICD) oder mit kardialer Resynchronisationstherapie (CRT-D) auf Herzangst, allgemeine Angst, Depression und Lebensqualität : Ergebnisse der Anxiety in Patients with Chronic-Heart-Failure-Study (Anxiety-CHF)
VerfasserIn: Bernhard, Benedikt
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2021
DDC-Sachgruppe: 500 Naturwissenschaften
610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Hintergrund: Psychische Komorbiditäten werden bei Patienten mit Indikation für einen Implantierbaren Cardioverter Defibrillator ohne- (ICD) oder mit biventrikulärer Schrittmacherfunktion (CRT-D) häufig beobachtet und können Lebensqualität und Prognose beeinträchtigen. Der Einfluss einer ICD- oder CRT-D-Implantation auf die psychologische Komorbidität ist noch nicht hinreichend untersucht. Ziel der prospektiven Anxiety in Patients with Chronic Heart Failure Studie (Anxiety-CHF) ist die Untersuchung des Effekts einer ICD- oder CRT-D-Implantation auf Herzangst, allgemeine Angst, Depression und Lebensqualität. Methoden: Patienten (n= 132) (71 % männlich; mittleres Alter 60,9 ± Jahre; linksventrikuläre Ejektionsfraktion 30,6 ± 8,7) mit Indikation zur ICD- (n= 88) oder CRT-D-Implantation (n= 44) (91,7 % Primärprophylaxe) wurden vor- und 5- (5M), 12- (12M) und 24 Monate (24M) nach Implantation untersucht. Zur Erhebung psychischer Parameter wurde der Herzangstfragebogen (HAF) zur Erfassung von Herzangst, die Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) zur Erfassung von Symptomen allgemeiner Angst und Depression sowie der Minnesota Living with Heart Failure Questionnaire (MLHFQ) zur Bestimmung der Lebensqualität verwendet. Zusätzlich wurden ICD-spezifische Parameter wie die Anzahl und die Auslöser von Schockabgaben und Antitachykardem Pacing (ATP) sowie die Zahl an Hospitalisierungen erfasst. Ergebnisse: Vor ICD-/CRT-D-Implantation zeigten 43,5 % der Patienten klinisch signifikante Herzangst, während die Lebensqualität bei 68 % eingeschränkt war. Klinisch signifikante Werte allgemeiner Angst und Depression wurden bei 13,7 %, respektive 11,4 % der Patienten nachgewiesen. Erhöhte Werte wurde bei Frauen (p= 0,05 für allgemeine Angst, p= 0,018 für LQ und p= 0,021 für die MLHFQ-Subskala „Körperliche Leistungsfähigkeit“) und Patienten unter 63 Jahren (p= 0,009 für allgemeine Angst und p= 0,006 für die MLHFQ-Subskala „Emotionales Befinden“) gemessen. Nach Device-Implantation zeigte sich bei Patienten mit CRT-D eine über 24 Monate persistierende Verbesserung der Herzangst (p< 0,001), einschließlich der Herzangst-Subskalen Furcht (p< 0,001) und Aufmerksamkeit (p< 0,001) und eine Verbesserung des emotionalen Befindens (p= 0,005). ICD-Patienten profitierten im Hinblick auf die Herzangst-Subskala Aufmerksamkeit (p= 0,004), während die Ausprägung der übrigen Parameter unverändert blieb. In beiden Gruppen blieben das herzangstspezifische Vermeidungsverhalten und die Depressionssymptomatik unverändert hoch. Bei Patienten, die ein ATP (n= 20; 15,4 %) und oder eine Schockabgabe (n= 7; 5,4 %) erlebten, kam es nach 24 Monaten zu einer Steigerung der Herzangstwerte (p= 0,009) und des herzangstspezifischen Vermeidungsverhaltens (p= 0,004). Schlussfolgerungen: Eine CRT-D-, nicht aber eine alleinige ICD-Implantation ist mit einer Verbesserung der LQ und einer Abnahme von Herzangst und allgemeiner Angst assoziiert. Insbesondere Frauen, Device-Empfänger unter 63 Jahren und Patienten nach Schock/ATP-Abgabe sind von Herzangst, allgemeiner Angst oder einer Einschränkung der LQ betroffen. Besonders bei diesen Patienten sollte auf psychologische Komorbiditäten, einschließlich Herzangst, geachtet werden und gegebenenfalls eine psychotherapeutische Mitbetreuung erfolgen.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-348664
hdl:20.500.11880/32089
http://dx.doi.org/10.22028/D291-34866
Erstgutachter: Kindermann, Ingrid
Tag der mündlichen Prüfung: 2-Nov-2021
Datum des Eintrags: 21-Dez-2021
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Innere Medizin
Professur: M - Prof. Dr. Michael Böhm
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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