Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-33251
Titel: Anheftung von gasförmigem Propofol an Beatmungsschläuchen
VerfasserIn: Trautner, Katharina Anna
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2021
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Propofol
Konzentration
Beatmungsgerät
DDC-Sachgruppe: 500 Naturwissenschaften
610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Das intravenöse Anästhetikum Propofol besitzt volatile Eigenschaften, wird abgeatmet und kann mittels multikapillarsäulen-gekoppelter Ionenmobilitätsspektrometrie (MCC-IMS) im ppb-Bereich (parts per billion) in der Ausatemluft gemessen werden. Abgeatmete gemessene Propofol-Konzentrationen werden allerdings nur von klinischem Nutzen sein, wenn sie zuverlässig mit der Plasma-Konzentration korrelieren. Ein entscheidender Faktor für eine korrekte Messung ist die geeignete Probeentnahme. Die Anheftung von flüssigem Propofol an Kunststoffen wurde bereits in Studien beschrieben, jedoch lagen über gasförmiges Propofol in Verbindung mit Beatmungsschläuchen bisher keine Daten vor. Ziel dieser Studie war es, durch Konzentrationsbestimmungen des flüchtigen Propofols vor und nach Passage durch einen Kunststoffbeatmungsschlauch, zu untersuchen, ob die Konzentrationsmessungen direkt am Respirator erfolgen können oder patientennah durchgeführt werden müssen. Es wurden fünf mit Propofol sedierte Intensivpatienten untersucht. Atemluftproben wurden, minütlich im Wechsel, patientennah sowie am Ende des Beatmungsschlauches entnommen, um eine Anheftung zu zeigen. Danach wurde das Auswaschverhalten mit einem zweiten Beatmungsgerät und einer Testlunge untersucht. In einem separaten Versuchsaufbau wurde eine mögliche Diffusion von Propofol durch den Kunststoffbeatmungsschlauch untersucht. Die in dieser Studie verwendeten statistischen Verfahren waren der Mann-Whitney-U-Rangsummen Test und ANOVA für wiederholte Messungen. Die Daten werden angegeben als Median und 95% Konfidenzintervall. Bei den Patientenmessungen wurden 984 Datenpaare gewonnen. Dabei waren die patientennah gemessenen Konzentrationen signifikant höher als die am Ende des Beatmungsschlauches (10,4 (10,25-10,55) vs. 5,73 (5,66-5,88) ppb (p<0,001)). Das am Beatmungsschlauch anhaftende Propofol konnte in Teilen, aber auch nach 60 Stunden noch nicht vollständig, wieder ausgewaschen werden. Eine Diffusion von Propofol durch den Kunststoff des Beatmungsschlauches konnte nach 48 Stunden ausgeschlossen werden. Flüchtiges Propofol bindet an den Kunststoff von Beatmungsschläuchen, kann allerdings aus dieser Bindung wieder ausgewaschen werden. Daher ist für die Messung des abgeatmeten gasförmigen Propofols eine möglichst patientennahe Probeentnahme notwendig.
The intravenously administered anaesthetic propofol has volatile properties, is exhaled and can be measured by multi-capillary column coupled ion mobility spectrometry (MCC-IMS) in the ppb range (parts per billion) in the exhaled air. However, exhaled propofol concentrations will only be of clinical benefit if they correlate reliably with the true plasma concentrations of the drug. A decisive factor for a correct measurement is the appropriate sampling. The liquid propofol binding to plastics has already been part of preliminary studies, in comparison to the gaseous propofol binding to ventilation tubes which has not been examined in detail yet. Thus, the aim of this study was to measure the concentrations of volatile propofol before and after passage through a plastic tubing by MCC-IMS. Five propofol-sedated, intensive care patients were inspected. Breathing air samples were taken alternately every minute; close to the patient and at the end of the breathing tube to show binding behavior. Following the washout behavior was investigated with a second ventilator and a test lung. In a separate experimental setup, a possible diffusion of propofol through the plastic tubing was explored. The statistical methods used in this study were the Mann-Whitney-U-rank sum test and ANOVA for repeated measurements. Data is given as median and 95% confidence interval. Patient measurements yielded 984 pairs of data. The concentrations measured close to the patient were significantly higher than those measured at the end of the ventilation tube (10.4 (10.25-10.55) vs. 5.73 (5.66-5.88) ppb (p<0.001)). Propofol adhering to the ventilation tube could be partially washed out, but still not entirely after 60 hours. Diffusion of propofol through the plastic of the tubing could be excluded after 48 hours. To sum it up, volatile propofol binds to plastic of the tubing, but can be washed out. For this reason, samples must be taken as close to the patient as possible to measure the expired gaseous propofol.
DOI der Erstveröffentlichung: https://doi.org/10.1088/1752-7163/aa795d
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-332518
hdl:20.500.11880/30888
http://dx.doi.org/10.22028/D291-33251
Erstgutachter: Kreuer, Sascha
Tag der mündlichen Prüfung: 2-Feb-2021
Datum des Eintrags: 16-Mär-2021
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Anästhesiologie
Professur: M - Prof. Dr. Thomas Volk
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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