Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-31983
Titel: Verhinderung einer Fraktur der Gegenkortikalis bei aufklappender Tibiaosteotomie : die anteroposteriore Bohrung als Lösungsansatz
VerfasserIn: Reyle, Georg
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2019
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Tibiakopf
Korrekturosteotomie
Freie Schlagwörter: Entlastungsbohrung
HTO
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Background In osteotomies with larger correction angles, the capacity for elastic deformation is frequently exceeded, resulting in plastic deformation and fracture of the opposite cortex, which may lead to subsequent loss of correction. An anteroposterior drill hole at the apex of the horizontal osteotomy (=hinge) is supposed to increase the capacity of the bony hinge for elastic deformation and ideally to prevent fractures of the opposite cortex. Materials and Methods A high tibial osteotomy (HTO) using standard surgical technique was performed in 60 tibiae specimens, consisting of 20 Synbones, 20 Sawbones, and 20 human cadaver tibiae. In 10 specimens per group, an additional anteroposterior hinge drilling was performed at the apex of the horizontal osteotomy. All fractures of the opposite cortex were photographically and radiographically documented. All fractures were classified according to fracture types 1–3 of the Takeuchi classification. Results Regardless of the study group, all tibial bones with an additional hinge drilling achieved larger correction angles during the spreading of the wedge until a fracture of the opposite cortex occurred. The average correction angle of all specimens without the drill hole was 2.7°, which increased to 4.8° with the hinge drill (increase by 77.8%). In correction angles exceeding 5°, all specimens showed a hinge fracture regardless of the presence or absence of a hinge drill. 52 of 60 fractures were classified as Takeuchi-type 1 fractures, 8 were type 2 fractures, independent of the applied technique. Conclusions The hinge-protecting effect is restricted to small correction angles, i.e., to unload cartilage repair regions in the absence of severe malalignment. For the treatment of varus gonarthrosis, there is no fracture-protecting effect from a hinge drill. Moreover, the hinge drill does not seem to have influence on the Takeuchi fracture type.
Hintergrund Die Kapazität des Knochens zur elastischen Verformung wird bei Osteotomien mit größerem Korrekturwinkel regelmäßig überschritten, so dass es zu einer plastischen Deformierung der Gegenkortikalis kommt und Frakturen dieser Gegenkortikalis auftreten, welche zu einem Korrekturverlust der Osteotomie führen können. Eine anteroposteriore Entlastungsbohrung („hinge drill“) am Ende der horizontalen Osteotomie, wie sie aus der Baustatik zur Eindämmung von Ermüdungsrissen bekannt ist, soll die Kapazität der Gegenkortikalis zur elastischen Deformierung erhöhen und im Idealfall eine Fraktur der Gegenkortikalis vermeiden. Material und Methoden Je 20 Synbone-, Sawbone- und Tibiakadaverknochen wurden einer aufklappenden Osteotomie des Tibiakopfes in Standardtechnik unterzogen. Bei je 10 Tibiae pro Gruppe wurde zusätzlich eine anteroposteriore Entlastungsbohrung am lateralen Ende der Osteotomie durchgeführt. Auftretende Frakturen der Gegenkortikalis wurden fotografisch und radiologisch dokumentiert. Die Frakturen wurden gemäß der Takeuchi-Klassifikation den Typen 1-3 zugeteilt. Ergebnisse In allen 3 Untersuchungsgruppen war der Korrekturwinkel beim Auftreten der Fraktur der Gegenkortikalis im knöchernen Biegungsscharnier durch die zusätzliche Entlastungsbohrung größer. Der durchschnittliche Korrekturwinkel aller Tibiae ohne Entlastungsbohrung lag bei 2,7° und konnte mit Entlastungsbohrung um 2,1° (+77,8%) auf 4,8° vergrößert werden. 52 der 60 Frakturen waren Takeuchi-Typ 1 Frakturen, 8 entsprachen dem Typ 2, ohne signifikanten Unterschied bezüglich der Entlastungsbohrung. Schlussfolgerung Bei kleineren Korrekturwinkeln zur Entlastung knorpelsanierender Eingriffe bei annähernd gerader Beinachse kann die Entlastungsbohrung am knöchernen Biegungsscharnier der Osteotomie eine Fraktur verhindern. Bei Beinachsenkorrekturen zur Behandlung von Varusgonarthrosen fehlt der frakturverhindernde Effekt ab einem Korrekturwinkel >= 5,5°. Auch die Art der vorherrschenden Fraktur der Gegenkortikalis (Takeuchi Typ 1 und 2) wird durch die Entlastungsbohrung nicht beeinflusst.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-319838
hdl:20.500.11880/29826
http://dx.doi.org/10.22028/D291-31983
Erstgutachter: Pape, Dietrich
Tag der mündlichen Prüfung: 31-Aug-2020
Datum des Eintrags: 6-Okt-2020
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Orthopädie
Professur: M - Keiner Professur zugeordnet
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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