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Titel: Die Verflechtungsfalle des Europawahlrechts: Nationale Ratifikationen des geänderten EU-Direktwahlakts mit obligatorischer Sperrklausel und ihre rechtlichen Hürden
VerfasserIn: Giegerich, Thomas
Sprache: Deutsch
Titel: Zeitschrift für europarechtliche Studien : ZEus
Bandnummer: 21
Heft: 2
Startseite: 145
Endseite: 164
Verlag/Plattform: Nomos
Erscheinungsjahr: 2018
Dokumenttyp: Journalartikel / Zeitschriftenartikel
Abstract: Das Europawahlrecht besteht aus einer Gemengelage von Unionsrecht und nationalem Recht. Kern des unionsrechtlichen Anteils ist der Direktwahlakt (DWA), der in Deutschland durch das Europawahlgesetz (EuWG) umgesetzt und ergänzt wird. Nachdem das BVerfG Sperrklauseln im EuWG für nichtig erklärt hatte, fand die Europawahl 2014 in Deutschland ohne jede Sperrklausel statt, und sieben Splitterparteien errangen je ein Abgeordnetenmandat. Daraufhin wurde der DWA durch Beschluss des Rates vom 13.7.2018 um eine sekundärrechtlich verbindliche 2%-Klausel ergänzt, die von allen Mitgliedstaaten ratifiziert werden muss, um in Kraft treten zu können. Sie wird für die Europawahl 2019 noch nicht gelten. Diese 2%-Klausel ist mit höherrangigem Recht vereinbar und hält auch die Vorgaben des Grundgesetzes ein. Versuche, sie im EuWG zu verschärfen, würden jedoch an die vom BVerfG definierten verfassungsrechtlichen Schranken stoßen. Das langwierige Verfahren zur DWA-Reform hat erneut die Dysfunktionalität der Zuständigkeitsverflechtung im Europawahlrecht gezeigt. Dieses gehört aus der Natur der Sache in die ausschließliche Gesetzgebungszuständigkeit der EU und dort in das ordentliche Gesetzgebungsverfahren. Es sollte durch eine Verordnung umfassend geregelt werden. Nur die wesentlichen Grundregeln müsste die Unionsverfassung selbst vorgeben, während unwesentliche Ausführungsregeln den Mitgliedstaaten überlassen bleiben könnten.
DOI der Erstveröffentlichung: 10.5771/1435-439X-2018-2-145
URL der Erstveröffentlichung: https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/1435-439X-2018-2-145/die-verflechtungsfalle-des-europawahlrechts-nationale-ratifikationen-des-geaenderten-eu-direktwahlakts-mit-obligatorischer-sperrklausel-und-ihre-rechtlichen-huerden-jahrgang-21-2018-heft-2
Link zu diesem Datensatz: hdl:20.500.11880/29061
http://dx.doi.org/10.22028/D291-30803
ISSN: 1435-439X
Datum des Eintrags: 28-Apr-2020
Fakultät: R - Rechtswissenschaftliche Fakultät
Fachrichtung: R - Europa Institut, Sektion Rechtswissenschaft
Professur: R - Prof. Dr. Thomas Giegerich
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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