Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-30469
Titel: Untersuchungen im Hinblick auf Lebensqualität und seelische Gesundheit bei Patienten mit malignem Melanom in Abhängigkeit von tumorspezifischen Parametern
VerfasserIn: Tabrizi, Roxana
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2020
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Krebs <Medizin>
Hautkrebs
Compliance <Patient>
Freie Schlagwörter: ALGA questionnaire
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Da das maligne Melanom der Haut ein Tumor mit einer weltweit steigenden Inzidenz ist und die Erhebung der Lebensqualität der Patienten im Zuge der personalisierten Medizin über eine verbesserte Compliance einen entscheidenden Einfluss auf den Ausgang der Erkrankung hat, wurde im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes „Personalized Medicine“ („P-Medicine“) der Fragebogen „ALGA questionnaire“ entwickelt, um die psychokognitiven Merkmale von Patienten mit einer onkologischen Erkrankung zu erheben. Ziel dieser Untersuchung war es, speziell ausgewählte Ergebnisse des Fragebogens bezüglich der körperlichen, seelischen und sozialen Situation von Patienten, welche an einem malignen Melanom erkrankt waren, in Abhängigkeit der tumorspezifischen Parameter darzustellen, um eine aktive Patiententeilnahme an dem Behandlungsplan zu fördern („patient empowerment“), gezielter auf die Bedürfnisse der Patienten einzugehen und anhand einer gemeinsamen Grundlage, Entscheidungen zu treffen („shared decision making“). Dabei waren Alter, Geschlecht, Tumortyp und Tumordicke, Clark Level, Ulzerationen des Primärtumors, Tumorstadium nach AJCC 2009 sowie Laborwerte wie beispielsweise der Tumormarker S-100 als prognostische Parameter der Patienten definiert worden. 87 Patienten mit malignem Melanom, darunter 43 männliche und 44 weibliche Patienten, welche sich sowohl in der Nachsorge als auch in aktueller Therapie der Erkrankung befanden, haben in einem Alter von 27 bis 82 Jahren an der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg an dieser Untersuchung teilgenommen. Das mittlere Alter betrug 57 Jahre. Eine Mehrheit von 38% befand sich im Stadium I, eine Minderheit von 12% im Stadium IV der Erkrankung. Mit 54% lag am häufigsten ein noduläres malignes Melanom vor. Aufgrund einer freiwilligen Teilnahme muss ein möglicher „selection bias“ beachtet werden. Zudem liegt eine Limitation bezüglich des Ortes und der Teilnehmeranzahl vor. Daher sind die Studienteilnehmer in dieser Untersuchung nicht repräsentativ. Bis auf eine Relation zwischen der Überzeugung, Ziele zu erreichen und dem Tumormarker S-100 konnte keine Abhängigkeit zwischen den Ergebnissen des Fragebogens und den tumorspezifischen Parametern festgestellt werden. Die Mehrheit der Patienten zeigte sich weder körperlich noch seelisch eingeschränkt oder finanziell beeinträchtigt. Auch ein Ansprechpartner war mehrheitlich immer vorhanden. Es muss jedoch beachtet werden, dass sich die Mehrzahl der Patienten in einem frühen Tumorstadium befand. Unabhängig vom Tumorstadium lagen ein deprimiertes Gefühl sowie eine freizeitliche Einschränkung vor. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der subjektiven Bewertung einer Erkrankung hinsichtlich des Krankheitsprogresses und der Prognose. Da die Angst vor einem Tumorprogress in jedem Stadium der Erkrankung bestehen kann, sollte jedem Melanompatienten psychosoziale Unterstützung angeboten werden. Gleichzeitig scheint die allgemeine Lebensqualität von Überlebenden einer Melanomerkrankung mit der Lebensqualität der generellen Bevölkerung vergleichbar zu sein. Zur genaueren Beurteilung der Lebensqualität und seelischen Gesundheit von Patienten mit malignem Melanom müssen weitere Kriterien, wie zum Beispiel der Zeitpunkt der Erstdiagnose in Bezug auf den Zeitpunkt der Beantwortung des Fragebogens oder vorhandene Komorbiditäten zum Diagnosezeitpunkt berücksichtigt werden.
Given that malignant melanoma of the skin is a tumor with an increasing incidence worldwide and that assessing patients’ quality of life has influenced the outcome of a disease in the course of personalized medicine essentially, due to improved compliance, the ALGA questionnaire within the European project 'personalized medicine' ('p-medicine') has been developed to assess psycho-cognitive aspects of patients with an oncological disease. The aim of this study was to demonstrate a correlation between specific responses to questions posed within the questionnaire pertaining to the physical, mental and social situation of patients suffering from malignant melanoma and tumor-specific parameters intended to encourage the patients' active participation in treatment (patient empowerment), to provide a targeted response to patients' needs and to make decisions based on a shared foundation (shared decision making). In this context, factors such as age, gender, tumor type and tumor thickness, Clark level and ulceration of the primary tumor, stage according to AJCC 2009 classification, as well as laboratory values such as the tumor marker S-100 were defined as prognostic parameters. 87 patients with malignant melanoma participated in this study at the University Hospital of Saarland. The study group consisted of 43 male and 44 female patients between the ages of 27 and 82, each of whom were receiving follow-up or active treatment for a malignant melanoma. The average patient was 57 years old. A majority had a stage I melanoma, making up 38% of the patients studied, while a minority of 12% of patients were at stage IV of the disease. The nodular malignant melanoma was the most common primary tumor type at 54%. Due to voluntary participation in the study, a potential selection bias must be considered. In addition, given the limitation in location and number of participants, the study population of this research is not representative of the population at large. With the exception of a positive relationship between the belief in accomplishing goals and the tumor marker S-100, there was no evident correlation found between the results of the questionnaire and tumor-specific parameters. The majority of patients felt neither physically nor mentally affected or financially impaired. A contact partner in general was mostly present. However, in interpreting the results, it has to be considered that most patients were at an early stage of disease. Regardless of the tumor stage, the patients recorded a feeling of depression as well as a restriction in leisure activities. These results underline the importance of subjective evaluation of a disease with regard to disease progression and prognosis. The fear of cancer progression can exist in every stage of disease – therefore, psychosocial support should be offered to every melanoma patient. At the same time, general quality of life of melanoma survivors seems to be comparable to that of the general population. For a more thorough assessment of the quality of life and mental health of patients with malignant melanoma, more criteria, such as the date of diagnosis in relation to the date of questionnaire response or the existence of comorbidities at the time of melanoma diagnosis, need to be taken into consideration.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-304699
hdl:20.500.11880/28866
http://dx.doi.org/10.22028/D291-30469
Erstgutachter: Pföhler, Claudia
Tag der mündlichen Prüfung: 10-Mär-2020
Datum des Eintrags: 13-Mär-2020
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Dermatologie
Professur: M - Keiner Professur zugeordnet
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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