Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-27840
Titel: Vergleichende experimentell-neuropsychologische Untersuchung spezifischer Arbeitsgedächtnisdefizite bei bipolaren affektiven Störungen und Schizophrenie
VerfasserIn: Jung, Raphael Wilhelm
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2017
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Arbeitsgedächtnis
Manisch-depressive Krankheit
Schizophrenie
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Kognitive Defizite werden häufig zum Symptomenkomplex psychotischer Störungen gezählt. Störungen des Arbeitsgedächtnisses wurden in Vorstudien mit gleichem Studiendesign sowohl bei Schizophrenen (Zilles et al., 2006) als auch bipolar affektiv Erkrankten (Gruber et al., 2005) festgestellt. Bisher gab es keinen direkten Vergleich der Defizitmuster beider Krankheitsbilder. Die vorliegende Arbeit hatte zum Ziel, die diagnostische Spezifität der beobachteten Defizitmuster in den Teilbereichen des Arbeitsgedächtnisses zu untersuchen. Zusätzlich sollten Korrelationen der Arbeitsgedächtnisleistung mit der Psychopathologie dargestellt werden. Je 21 Patienten mit der Diagnose Schizophrenie und der Diagnose bipolar affektive Störung sowie 21 Kontrollprobanden wurden hinsichtlich des verbalen und visuell-räumlichen Arbeitsgedächtnisses untersucht. Die Gruppen waren nach Alter, Geschlecht und Bildungsstand gematcht. Mit dem Ziel eventuelle Unterschiede der Patientengruppen aufzudecken, wurden diese mit einem modifizierten Sternberg-Paradigma untersucht und es wurde ein anschließendes Interview mit Beurteilung des aktuellen psychopathologischen Befundes anhand standardisierter Skalen durchgeführt. Sowohl schizophrene Patienten als auch Patienten mit bipolar affektiver Störung zeigten im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikante Beeinträchtigungen im visuell-räumlichen Arbeitsgedächtnis sowie im verbalen Rehearsal. Im direkten Vergleich zwischen den Patientengruppen waren die Defizite sowohl im verbalen Rehearsal als auch im visuell-räumlichen Arbeitsgedächtnis bei schizophrenen Patienten signifikant stärker ausgeprägt als bei bipolaren Patienten. Somit fanden sich zwischen den Patientengruppen lediglich quantitative Unterschiede in den Arbeitsgedächtnisdefiziten, während die qualitativen Defizitmuster keine diagnostische Spezifität aufwiesen. Der erhobene psychopathologische Befund korrelierte in keiner Diagnosegruppe mit den Testergebnissen, was darauf hinweisen könnte, dass die beobachteten Defizite Traitmerkmale beider Erkrankungen darstellen könnten.
Deficits in cognitive abilities are often seen as a symptom of pychotic disorders. Previous investigations with study design have shown dysfuntions of the working memory of schizophrenic (Zilles et al., 2006) as well as of bipolar affected individuals (Gruber et al., 2005). There is no direct comparison of the diseases and their deficiency patterns to date. The objective of this doctoral thesis was to investigate the diagnostic specificity of the deficiency patterns observed in subareas of the working memory. In addition, correlations between the capacity of the working memory and the psychopathology were to be shown. 21 patients diagnosed schizophrenic and a further 21 patients diagnosed with bipolar affective disorder as well as 21 probands were investigated with regard to their verbal and their visual and spatial working memory. The groups were matched according to age, gender and educational level. Possible differences of the patient groups were to be discovered by means of a modified Sternberg paradigm as well as a subsequent interview with an evaluation of their current psychopathological findings based on standardized scales. Compared to the probands, both schizophrenic indivuals as well as patients suffering from bipolar affective disorder showed significant impairments in their visual and spatial working memory as well as in verbal rehearsal. Direct comparison of the patient groups showed that the deficiencies in verbal rehearsal as well as in the area of visual and spatial working memory is much more severe for schizophrenic than for bipolar individuals. Differences between the groups in terms of working memory deficiencies were hence only quantitative; qualitative defiency patterns did not show any diagnostic specificity. The psycho-pathological report did not correlate with the test results in any diagnosed group. This could mean that the observed deficiencies constitute trait characters of both diseases.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-278401
hdl:20.500.11880/28770
http://dx.doi.org/10.22028/D291-27840
Erstgutachter: Gruber, Oliver
Tag der mündlichen Prüfung: 6-Dez-2018
Datum des Eintrags: 21-Feb-2020
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Forensische Psychologie und Psychiatrie
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

Dateien zu diesem Datensatz:
Datei Beschreibung GrößeFormat 
Vergleichende experimentell-neuropsychologische.pdf445,23 kBAdobe PDFÖffnen/Anzeigen


Alle Ressourcen in diesem Repository sind urheberrechtlich geschützt.