Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-29682
Titel: Fehleranalyse an der Schnittstelle zwischen Krankenhaus und Hausarztpraxis bezüglich der Überleitung stationär behandelter Patienten und deren Informationsgrad
VerfasserIn: Speicher, Stefan Rafael
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2018
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Krankenhaus
Arztpraxis
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: 5.1 Deutsche Zusammenfassung Einleitung Schnittstellen sind sensibel für Informationsverluste. Im Gesundheitswesen ist eine dieser Schnittstellen der Übergang von Patienten aus einem stationären Krankenhausaufenthalt in die ambulante Weiterbehandlung durch den Hausarzt. Hier treffen die Zielsetzungen und Programme diverser Berufsgruppen, die über den ärztlichen Bereich hinausgehen, aufeinander. Eine Koordination im Überleitungswesen ist somit unabdingbar. Fehler hierbei äußern sich im schlimmsten Fall in einer gesundheitlichen Verschlechterung des Patienten und prinzipiell vermeidbaren Rehospitalisierungen. Der Patient als Mittelpunkt dieses Prozesses sollte im Rahmen des shared decision- making in die (Folge-)Therapie eingebunden werden. Dies ist jedoch nur möglich, wenn der Patient in vollem Ausmaß über seine Erkrankung und alle Behandlungsschritte, vor allem jene, an denen der Patient eigenverantwortlich mitarbeiten muss, informiert wird. Der Hausarzt als Koordinator nimmt eine Schlüsselposition in der Primärversorgung ein. Ihm obliegt die Überwachung aller medizinischen Maßnahmen seiner Patienten. Methodik In dieser Studie sollte mittels deskriptiver Befragung von Hausärzten und Patienten ermittelt werden, wo Schwachpunkte in der Patientenüberleitung entstehen. Dazu wurden zwei ausführliche Patienteninterviews durchgeführt und anschließend Fragebögen konzipiert, die an 135 Hausärzte im Saarland, sowie an 158 Patienten, die einen stationären Krankenhausaufenthalt erlebt haben, gesendet und in Bezug auf Überleitungsprobleme aus eigener Sicht befragt. Ergebnisse und Diskussion Es zeigte sich, dass die Arzt-Patienten-Kommunikation in vielen Fällen zufriedenstellend, jedoch auch in einigen Punkten ausbaufähig erscheint. So fanden abschließende Entlassungsgespräche in 30% der Fälle nicht statt oder waren in 34% der Fälle für den Laien-Patienten unverständlich. Die Einbindung von Angehörigen in die Therapieplanung scheint häufig nicht gegeben zu sein. Besonders problematisch zeigt sich auch die mangelnde Aufklärung über neue Medikamente und Einnahmeverordnungen, was eine verringerte Adherence der Patienten zur Folge hat. Hier werden häufig auch Verordnungswünsche der Hausärzte nicht berücksichtigt. Die Einführung des neuen elektronischen Medikationsplans im Rahmen des e-Health- Gesetzes und die Stärkung der Rolle des Krankenhausapothekers kann hierbei reibungslosere Abläufe unterstützen. Für den Patienten bietet sich am Tag der Entlassung zusätzlich zum ärztlichen Entlassungsgespräch die Mitgabe einer Checkliste an, in der die weiteren Abläufe, eigenverantwortliche Aufgaben und klare Ansprechpartner dokumentiert werden. Die Umsetzung eines Entlassungsmanagements nach internationalen Modellen birgt hierbei Vorteile für Krankenhäuser, Patienten und Hausärzte. Ein Entlassungsstandard gekoppelt mit einem optimierten Patienten- Selbstmanagement wirkt sich positiv auf den Genesungsprozess aus. Während die Patienten Kommunikationsabläufe mit dem ärztlichen Personal in Kliniken im Allgemeinen meist als gut empfinden, fühlten sich die befragten Hausärzte häufig nicht genügend in die Therapieentscheidung miteingebunden. Auch hier können neue digitale Kommunikationsplattformen eine bessere Kooperation ermöglichen, sofern dafür eine breite Akzeptanz gefunden wird.
5.2 English summary Introduction Interfaces are vulnerable to a loss of information. Transitional care between hospital and out-patient treatment by a family doctor is an example of an interface in the public health service. Intentions and schedules of various professions beyond physicians are confronted with each other. Therefore, a close collaboration in transitional care is indispensable. Mistakes can lead to impairment of patients medical conditions and potentially preventable re-hospitalizations. A shared decision- making should involve patients in therapy procedures. The precondition is a well-informed patient. Especially in therapy procedures the patient needs to contribute to his own authority. The family doctor takes a key role as coordinator in primary care. The surveillance of all medical measures of his patients falls to his responsibility. Methods This descriptive study should show weak points in transitional care. Based on two detailed patient interviews questionnaires were developed and sent to 135 family doctors in Saarland and 158 patients who were stationary treated in hospital, asking to detect discharging problems from their own point of view. Conclusion and discussion It could be shown that there is a satisfactory doctor- patient communication in many cases, but also that it seems to be improvable in some points. Discharge consultations did not take place in 30 % of the cases or were incomprehensible for medical laypersons in 34% of the cases. Involving relatives in therapy planning does not seem to be frequently given. One special problem is the lack of information about new medication and schedule causing decreasing patient adherence. At this juncture family doctors prescription wishes were rarely considered. The introduction of the new digital medication plan as part of the e-health law and strengthening the role of hospital pharmacists can support seamless care. Additional to discharge consultations, patients could be given a checklist that lists further procedures, self-dependent tasks and clear contact details on the discharge day. The implementation of discharge planning according to international models yields benefits for hospitals, patients and family doctors. Combined with optimized patients self-management discharge planning has a positive impact on recovery. While patients commonly rate the doctor- patient communication highly, the surveyed family doctors often did not feel sufficiently involved in therapeutic decisions. New digital communication platforms can improve collaborations if a broad acceptance for them is gained.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-296826
hdl:20.500.11880/28094
http://dx.doi.org/10.22028/D291-29682
Erstgutachter: Jäger, Johannes
Tag der mündlichen Prüfung: 26-Mär-2019
Datum des Eintrags: 15-Okt-2019
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Zentrum für Allgemeinmedizin
Professur: 
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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