Please use this identifier to cite or link to this item: doi:10.22028/D291-27865
Title: Akute Respiratorische Infektionen bei Kindern im Alter zwischen 3 und 48 Monaten : Retrospektive Studie 2010 bis 2011 am Universitätsklinikum für Kinder- und Jugendmedizin
Author(s): Lamberty, Christian Michael
Language: German
Year of Publication: 2017
Place of publication: Homburg/Saar
SWD key words: Atemwegsinfektion
Kind
DDC notations: 610 Medicine and health
Publikation type: Dissertation
Abstract: 1.1 Zusammenfassung Im Rahmen der ARI-Paed Studie werden an der Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie des Universitätsklinikums des Saarlandes seit der Wintersaison 2011/2012 sämtliche akute respiratorische Infektionen im Säuglings- und Kleinkindalter erfasst. In der vorliegenden Arbeit wurden retrospektiv die Daten der Infektionssaison Oktober 2010 bis Mai 2011 ausgewertet und in Bezug auf Häufigkeit der respiratorischen Viren, saisonales Auftreten, virale Koinfektionen, Geschlecht und Altersverteilung sowie Vorerkrankungen, Frühgeburtlichkeit und stationäre Aufenthaltsdauer untersucht. Besonderes Augenmerk wurde auf das Respiratory- Syncytial-Virus (RSV) und die klinische Manifestation einer Obstruktion gelegt. Anschließend wurden die Ergebnisse mit dem aktuellen Wissensstand verglichen. Insgesamt konnten die Daten von 74 Kindern im Alter von 3 bis 48 Monaten ausgewertet werden. Interessant zu beobachten war, dass entgegen der Angaben in der Literatur beim vorliegenden Datensatz mit 55,4% mehr Mädchen als Jungen an einer akuten viralen respiratorischen Infektion erkrankten. Von den 10 verschiedenen viralen Erregern war das RS-Virus das Virus, das mit 29% am häufigsten bei Kindern mit einer akuten respiratorischen Infektion mittels Multiplex-PCR-Verfahren nachgewiesen werden konnte. Es konnte nicht nur gezeigt werden, dass das RS-Virus gemessen an der Prävalenz eine besondere Rolle bei den akuten respiratorischen Infektionen spielt, auch bezüglich der Krankenhausverweildauer und somit der ökonomischen Bedeutung war das RS-Virus mit im Mittel 7,3 Tagen der Erreger, der verglichen mit den anderen respiratorischen Erregern zu einer signifikant höheren Krankenhausverweildauer führte (p=0,001). Bei allen übrigen Erregern lag die mittlere Krankenhausverweildauer lediglich bei 5,73 Tagen. In Bezug auf das saisonale Auftreten der respiratorischen Erreger ergaben sich keine neuen Daten. Die meisten respiratorischen Infektionen traten im Wintermonat Januar auf. Betrachtet man das klinische Erscheinungsbild der viralen respiratorischen Erreger, so ist besonders bemerkenswert, dass sich bei 60,8% (n=45) der Kinder, die an einer ARI erkrankten das klinische Bild einer Infektion der unteren Atemwege mit Obstruktion zeigte. Auch hier spielte das Respiratory-Syncytial-Virus eine herausragende Rolle. In 92,6% (n=25) der Fälle führte die Infektion mit dem RS-Virus zu einer Infektion der unteren Atemwege mit Obstruktion. Neben Einfachinfektionen konnte in 24,3% der Fälle eine Infektionen mit zwei viralen respiratorischen Erregern nachgewiesen werden. Das-RS-Virus war mit 44,4% am häufigsten an Doppelinfektionen beteiligt. Besonders beachtenswert war die Tatsache, dass gemessen an den CT-Werten das RS-Virus in allen Fällen als führender Erreger bei der Doppelinfektion auftrat. Unsere Daten konnten zeigen, dass das humane Bocavirus scheinbar eine besondere Rolle als Koerreger einnimmt. So war das HboV mit 44% der mit Abstand häufigster Koerreger. Bemerkenswert war zudem, dass in unseren Daten ein Drittel der Kinder (33,8%, n=25) Frühgeborene vor der 37. Schwangerschaftswoche waren. Im Vergleich zur Bundesrepublik Deutschland, in der die Frühgeborenenrate aller Neugeborener im Jahr 2014 bei etwa 7% lag, sind dies knapp fünfmal so viele Kinder. In unserer Studie konnte ebenfalls ein Zusammenhang zwischen akuten respiratorischen Infektionen und Herzfehlerleiden gezeigt werden. Kinder mit angeborenem Herzfehler traten mit 8,1% (n=6) überdurchschnittlich oft auf. In Deutschland beträgt die Geburtenkohorte an Kindern mit kongenitalem Herzfehler lediglich 1%. Auch zeigte sich, dass die mittlere Krankenhausverweildauer bei Kindern mit angeborenem Herzfehler mit 10,17 Tagen doppelt so hoch wie bei Kindern ohne Herzfehler ausfiel.
1.2 Summary The aim of the ARI-Paed study was to collect all data of infants aged 3-24 months that were admitted to the Hospital for Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie at the University Hospital Saarland since winter 2011/2012. Here, data obtained during the season spanning from October 2010 to May 2011 were retrospectively analysed with regards to prevalence of the respiratory viruses, seasonal occurrence, viral coinfections, gender, age, pre-conditions, premature birth and inpatient treatment duration. A special focus thereby was the Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) and the clinical phenotype of and course. The obtained results were compared to the current state of the art. In total, data from 75 children between 3 and 48 months of age were analysed. Interestingly, more female (55.4%) than male patients were reported with an acute respiratory infection, which differs from previous studies. Among the 10 different viruses, RSV was with 29% the most commonly detected virus in children with an acute respiratory infection using multiplex-PCR-approaches. RSV was thereby not only the most prevalent virus but also led to significant longer periods of hospitalization of about 7.3 days compared to 5,73 days of all other respiratory viruses (p = 0.001), hence producing a larger economic burden. The seasonal occurrence of the respiratory viruses was found to be similar to previous reports: Most acute respiratory infections occurred during January. Looking at the clinical phenotype, the analysis reveals that 60.8% of the ARI cases (n=45) showed the disease phenotype of a lower respiratory infection with obstruction. Again, RSV plays a major role as 92.6% (n=25) of RSV infections led to a lower respiratory infection with obstruction. Since 24.3% of the patients suffered from an infection with two different viruses, a total of 92 cases of respiratory viruses were detected using PCR. In 44.4% of co-infections, RSV was reported. Interestingly, RSV was the lead in all those co-infections. Our data further suggests that the human Bocavirus (HboV) plays a major role as co-infection virus, since it occurred in 44% of the cases. It was also remarkable that one-third of the children in our study (33.8%, n = 25) were preterm infants born before the 37th week of gestation. This ratio is almost five times higher compared to Germany-wide studies reporting a frequency of preterm infants of around 7% in 2014. Furthermore, our study revealed a correlation between acute respiratory infections and cardiac insufficiency. Children with congenital heart defects were observed at an above-average rate of 8.1% (n = 6). Overall, the birth rate of children with congenital heart defects in Germany is solely 1%. Moreover, our study showed that the mean duration of hospitalization for children with congenital heart failure was 10.17 days, which is about twice as high as for children without heart failure.
Link to this record: urn:nbn:de:bsz:291--ds-278657
hdl:20.500.11880/28032
http://dx.doi.org/10.22028/D291-27865
Advisor: Zemlin, Michael
Date of oral examination: 22-Aug-2018
Date of registration: 10-Oct-2019
Faculty: M - Medizinische Fakultät
Department: M - Pädiatrie
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