Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-27695
Titel: Medikamenten-assoziiertes Wissen und Adhärenz bei Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz bei Aufnahme und Entlassung aus dem Krankenhaus
VerfasserIn: Rohlehr, Franziska
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2016
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Herzinsuffizienz
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Fragestellung: Ein zentraler Aspekt bei der Behandlung von Patienten mit einer chronischen Herzinsuffizienz ist eine korrekte Einnahme der verschriebenen Medikamente, da eine fehlerhafte Einnahme die Morbidität erhöht. Patienten mit akuter dekompensierter Herzinsuffizienz weisen ein besonders hohes Risiko auf. Das Ziel der Studie war die Erfassung des Wissens über die Herzinsuffizienzmedikation bei Krankenhausaufnahme und im Verlauf. Methoden: Es wurden 111 Patienten mit akut dekompensierter Herzinsuffizienz aus der internistischen Notaufnahme in diese Studie einbezogen (durchschnittliches Alter: 78,4 ± 9,2, 59 % männlich). Das Medikamentenwissen der Patienten bezüglich Anzahl, Wirkstoff- beziehungsweise Präparatenamen, Dosierung, Einnahmezeitpunkt und Wirkung wurde zum Zeitpunkt der Aufnahme, unter laufender Therapie und im Verlauf nach 3 Monaten erfragt. Des Weiteren wurde mit Hilfe der Morisky Medication Adherence Scale (MMAS) eine Einschätzung der Adhärenz der Studienteilnehmer vorgenommen. Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Aufnahme in die internistische Notaufnahme wurde bei den Patienten ein durchschnittlicher pro-BNP Wert von 6299 pg/ml ± 7027 pg/ml gemessen. 20 Patienten starben im Verlauf der Beobachtungszeit. Das NYHA Stadium war 3,2 ± 0,8. Hinsichtlich der Adhärenz ergab die Morisky Medication Adherence Scale (MMAS) bei 58 % der Studienteilnehmer eine gute Adhärenz, bei 41 % eine mittelmäßige und bei 2 % der Befragten eine niedrige Adhärenz. Das Wissen bezüglich der Medikation war insgesamt unzureichend. Die Anzahl täglich einzunehmender Medikamente wurde von weniger als 50 % der Patienten gewusst und im Verlauf der Studie wurde diesbezüglich eine Wissensabnahme verzeichnet. Durchschnittlich stieg die Anzahl der Medikamente pro Patienten zwischen den drei Befragungen von 7,7 auf 8,9 Medikamente an. Bei der Frage nach dem Wirkstoff- beziehungsweise dem Präparatenamen, der Dosierung, dem Einnahmezeitpunkt und der Wirkung der einzelnen Tabletten für die Therapie der chronischen Herzinsuffizienz wurde im Verlauf des stationären Aufenthaltes tendenziell eine Verbesserung beobachtet. Durchschnittlich konnten 55 % der Patienten Angaben zu der Wirkung ihrer Herzinsuffizienzmedikation machen, von 48 % konnte der genaue Einnahmezeitpunkt benannt werden, von 38 % der Präparate konnte der jeweilige Präparate- bzw. Wirkstoffname rekapituliert werden und von 24 % der Medikamente die Dosierung. Zum Zeitpunkt der dritten Befragung, nach etwa drei Monaten, wurde jedoch erneut eine Verschlechterung festgestellt. In Hinblick auf die Geschlechterverteilung wurde ein leichter Wissensvorsprung der Frauen ersichtlich. Auch zeigte sich eine positive Korrelation des Patientenwissens mit der Verwendung eines Medikamentenplans und der eigenständigen Einnahmevorbereitung durch den Patienten. Die Studienteilnehmer mit höherem Schulabschluss, sowie die verheirateten Patienten und jene, die nach Abschluss der Studie noch lebten, wiesen ebenfalls bessere Ergebnisse auf als die übrigen Studienteilnehmer. Des Weiteren zeigte sich eine inverse Korrelation des Patientenwissens mit dem pro-BNP Wert der Studienteilnehmer bei Aufnahme in die internistische Notaufnahme. Schlussfolgerung: Das Medikamentenwissen von Patienten mit akut dekompensierter Herzinsuffizienz ist verbesserungsbedürftig. Trotz einer leichten Wissenszunahme unter laufender Therapie waren die Ergebnisse im Langzeitverlauf der Erkrankung teilweise sogar schlechter als im Zustand der akuten Dekompensation. Die Studie zeigt somit einen dringenden Bedarf an verbesserten Strategien zur Vermittlung des Medikamentenwissens bei dieser Hochrisikogruppe.
Medication knowledge and adherence of patients hospitalized for heart failure at admission and after discharge Background: Patients with chronic heart failure benefit from adherence to guideline recommended medications. Especially patients with acute decompensated heart failure (ADHF) are at increased risk. This study assessed the knowledge of medications when arriving in the emergency department, during the hospital stay and after approximately three months. Methods: A total of 111 patients who came to the emergency department due to acute decompensated heart failure were included in this study (mean age: 78.4 ± 9.2, 59 % men). The survey contained questions regarding the number of pills they were taking, the name of their medications, medication dosage and times during the day of medication intake and the impact. In addition, the Morisky Medication Adherence Scale (MMAS) was used to assess medication adherence. Results: At baseline, the patients from our study had a pro-BNP level of 6299 pg/ml ± 7027 pg/ml. 20 Patients died during the course of the study. The NYHA Score showed an average rate of 3,2 ± 0,8. According to the Morisky Medication Adherence Scale 58 % of the participants had a good adherence, 41 % a medium adherence, and 2 % had a low adherence. Knowledge of medications for patients with acute decompensated heart failure was poor. The knowledge regarding the number of pills the patients took tended to decrease while the number of medications they took increased from 7.7 to 8.9. In the emergency department, the number of pills were not known by 50 % of the patients. During the course of their hospitalization, their statements concerning the name of the medications, dose, times during the day of medication intake and the impact showed an improvement. On average the patients could state about 55 % of the impacts of their medications. They remembered the time of day to take their medication from about 48 %. They could state about 38 % of the names of the pills they were taking and about 24 % of the dosages. However, when surveyed three months later, their knowledge regarding the medications decreased. With regards to gender, women tended to understand more about their medication than men. In addition, there was a possitive correlation to using a medication plan as well as a self-contained pill preparation. The participants with a higher education, ones who were married, and those who survived after the course of the study showed better results compared to the other patients. Furthermore, there was an inverse relationship between the knowledge of medication and the pro-BNP levels of the participants. Conclusion: Knowledge of medications for patients with acute decompensated heart failure was poor. Despite showing an improvement of their knowledge of medications during the course of their hospitalization, their knowledge declined three months post discharge. Therefore, the study emphasizes the urgent need for advanced strategies to improve the knowledge of medications in these high risk patients.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-276956
hdl:20.500.11880/27334
http://dx.doi.org/10.22028/D291-27695
Erstgutachter: Laufs, Ulrich
Tag der mündlichen Prüfung: 9-Jun-2017
Datum des Eintrags: 23-Jan-2019
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Innere Medizin
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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