Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-27657
Titel: Vitamin D-Supplementation bei Patienten mit nicht alkoholischer Fettlebererkrankung und Vitamin D-Mangel
VerfasserIn: Papapostoli, Ifigeneia
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2017
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Fettleberkrankheit
Vitamin-D-Mangel
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: 1.1 Einleitung Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung ist als Steatosis hepatis (Fetteinlagerung in den Hepatozyten) ohne signifikanten Alkoholkonsum definiert. Sie ist die hepatische Komponente des metabolischen Syndroms und in den westlichen Ländern die häufigste Ursache chronischer Lebererkrankungen. Eine neue nicht-invasive Methode zur Quantifizierung der Steatosis hepatis durch die Anwendung von transienter Elastographie ist die Controlled attenuation parameter-Messung. Diese ist eine einfache und vielversprechende Methode, die schon ab Grad I (Fetteinlagerung bei 11 - 33% der Hepatozyten) eine hohe Sensitivität zur Aufdeckung der Steatose aufweist. Die Prävalenz eines Vitamin D-Mangels (Serum-25-Hydroxyvitamin D-Konzentration < 20 ng/ml) beträgt bei Erwachsenen 5% bis 30% und bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen bis zu 90%. Zahlreiche Studien weisen auf einen Zusammenhang zwischen nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung und Vitamin D-Mangel hin. Durch Metaanalysen konnte bei Patienten mit nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung niedrige Vitamin D-Konzentrationen im Serum belegt werden. Die Hypothese dieser Studie war es, dass eine Vitamin D-Supplementation bei Patienten mit Vitamin D-Mangel und Steatose zu einer quantitativen und durch den Controlled attenuation parameter messbaren Verbesserung der Steatose führt. 1.2 Patienten und Methoden In diese prospektive, nicht verblindete Studie wurden 40 Patienten eingeschlossen. Die Haupteinschlusskriterien waren eine 25-Hydroxyvitamin D-Konzentration im Serum < 20 ng/ml und eine signifikante mittels Controlled attenuation parameter quantifizierte Leberverfettung (Werte > 280 dB/m). Patienten mit relevantem Alkoholkonsum und Patienten mit Leberzirrhose wurden ausgeschlossen. Bei den Patienten wurde für sieben Tage eine Therapie mit täglich 20.000 IE Colecalciferol und danach für 6 Monate wöchentlich 20.000 IE durchgeführt. Verlaufskontrollen erfolgten nach vier Wochen, drei Monaten und sechs Monaten. Primärer Endpunkt war es, Veränderungen der Leberfettkonzentration festzustellen; sekundärer Endpunkt war eine Veränderung bei den Leberwerten. 1.3 Ergebnisse Es wurden 40 Patienten untersucht, davon waren 19 (48 %) Frauen und 21 (53%) Männer. Der mittlere Alter lag bei 54,9 ± 12,1 Jahren und der mittlere Body Mass Index bei 29,5 ± 3,0 kg/m². Alle Patienten der Studie waren übergewichtig, 45% davon waren sogar adipös (Body Mass Index > 30 kg/m²). Die mittlere Vitamin D-Konzentration war niedrig und lag bei 11,8 ± 4,8 ng/ml. Es konnte unter Vitamin D-Supplementation und im Vergleich zur Baseline eine signifikante (P = 0,007) Verbesserung des Controlled attenuation parameter-Wertes beobachtet werden (307 ± 41 vs. 330 ± 32 dB/m). Die mittlere Controlled attenuation parameter-Reduktionen hatten nach 4 Wochen, 3 Monaten und 6 Monaten um 5,3 ± 13,8%, 6.0 ± 14.6% bzw. 6,4 ± 13,0% abgenommen. Während der Vitamin D-Supplementation konnte bei den Verlaufskontrollen jeweils eine signifikante (P < 0,0001) Verbesserung der Vitamin D-Konzentration beobachtet werden (34,6 ± 12,9; 36,3 ± 10,2; 34,8 ± 9,8 ng/ml). Bei den Leberwerten und der Körperzusammensetzung ließen sich keine signifikante Veränderungen feststellen. 1.4 Schlussfolgerungen Bei Patienten mit Steatosis hepatis und Vitamin D-Mangel führt die Vitamin D-Supplementation zu einer signifikanten Verbesserung der mittels controlled attenuation parameter quantifizierten Steatosis hepatis, und diese Veränderung tritt bereits nach nur vierwöchiger Intervention auf. Die Steatosis hepatis ist ein dynamischer Prozess, der durch kurzfristige therapeutische Interventionen moduliert werden kann. Durch große randomisierte und kontrollierte Studien sollte dieser Zusammenhang in der Zukunft erhärtet werden.
2.1 Introduction In Western countries, non-alcoholic fatty liver disease is emerging as the leading cause of chronic liver disease. Patients with non-alcoholic fatty liver disease often display decreased serum 25-hydroxyvitamin D concentrations, as confirmed in meta-analysis. The aim of this intervention study is to assess the effects of vitamin D on hepatic steatosis. 2.2 Patients and Methods Overall, 40 patients with vitamin D deficiency (serum 25-hydroxyvitamin D < 20 ng/ml) were prospectively recruited from the outpatient liver clinic. Hepatic steatosis was measured using Controlled attenuation parameter during transient elastography. Patients with Controlled attenuation parameter values ≥ 280 dB/m (indicating significant liver fat accumulation) were included. Patients received 20,000 IU vitamin D/week for six months, and during this time vitamin D status, liver function tests, Controlled attenuation parameter and body composition were monitored. 2.3 Results The cohort comprised of 19 women and 21 men (age 54.9 ± 12.1 years; body mass index 29.5 ± 3.0 kg/m2). Mean serum vitamin D concentration was 11.8 ± 4.8 ng/ml. A significant (P = 0.007) decrease in Controlled attenuation parameter from baseline was observed during supplementation (307 ± 41 vs. 330 ± 32 dB/m). Relative to baseline, mean Controlled attenuation parameter reductions for the follow up time periods of four weeks and three and six months were: -5.3 ± 13.8%; -6.0 ± 14.6% and -6.4 ± 13.0%, respectively. During these time points, mean serum vitamin D concentrations returned to normal levels (34.6 ± 12.9, 36.3 ± 10.2, 34.8 ± 9.8 ng/ml; P < 0.0001). Liver function tests and body composition did not change. 2.4 Conclusions Significant improvements in hepatic steatosis, as assessed by CAP, were observed after only 4 weeks of vitamin D supplementation. Hepatic steatosis appears to be a dynamic process, and the use of non-invasive methods can adequately be used to monitor this condition.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-276579
hdl:20.500.11880/27305
http://dx.doi.org/10.22028/D291-27657
Erstgutachter: Lammert, Frank
Tag der mündlichen Prüfung: 25-Jan-2018
Datum des Eintrags: 16-Jan-2019
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Innere Medizin
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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