Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-27581
Titel: Vergleich dreier etablierter postoperativer Schmerzstandards nach Tonsillektomien bei Erwachsenen
VerfasserIn: Fritsch, Dorothea Genovefa Mathilde
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2017
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Tonsillektomie
Erwachsener
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Hintergrund Die Tonsillektomie zählt heutzutage noch immer zu den schmerzhaftesten operativen Eingriffen. Auch wenn es unterschiedliche Ansätze zum postoperativen Schmerzmanagement gibt, hat sich bisher noch kein optimales standardisiertes Verfahren durchsetzen können, obwohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern Studien mit vielfältigen Therapieansätzen vorliegen. Ziel der Studie war es, die bereits am Universitätsklinikum des Saarlandes etablierten Schmerzschemata nach Tonsillektomie schematisch einzusetzen und zu vergleichen. Methode 130 Patienten im Alter zwischen 18 und 58 Jahren unterzogen sich einer Tonsillektomie und wurden für fünf Tage stationär aufgenommen. Die Untersuchung erfolgte in einem Vorher-Nachher-Prinzip. Sequentiell wurden standardmäßig Ibuprofen 1600mg/d, Etoricoxib 90mg/d und Tapentadol retard 100mg/d in Kombination mit Etoricoxib 90mg/d eingesetzt. Zusätzlich erhielt jeder Patient eine PCA-Pumpe mit Piritramid als Bedarfsmedikation, sodass ein möglicher Mehrbedarf an Analgetika objektiv erfasst werden konnte. Die Pumpe wurde täglich ausgelesen und zudem eine mündliche Befragung nach dem Ruheschmerz und den Schmerzen beim Schlucken durchgeführt. Diese Werte wurden auf einer numerischen Rating-Skala (NRS) von 0 - 10 erhoben. Desweiteren wurde das Ausmaß von Therapienebenwirkungen mit Hilfe postoperativer Fragebögen erfasst. Ergebnisse Die Datenauswertung erfolgte mit dem Statistikprogramm SPSS. Die Medikamentenkombination Tapentadol retard mit Etoricoxib zeigte sich bei der deskriptiven Statistik der Daten in Hinblick auf die postoperativen Schmerzen und den geringeren Verbrauch an Piritramid im Vergleich zu Ibuprofen und Etoricoxib überlegen. Ein signifikanter Unterschied ließ sich bei den Ruheschmerzen zwischen Tapentadol retard plus Etoricoxib gegenüber Ibuprofen (p=0,021) und Etoricoxib gegenüber Ibuprofen (p=0,034) nachweisen. Weder bei den Schmerzen beim Schlucken noch bei dem Verbrauch an Piritramid konnten Unterschiede auf Signifikanzniveau zwischen den Schemata festgestellt werden. Jedoch zeigte sich, dass Raucher signifikant mehr Piritramid benötigten als Nichtraucher (p=0,034). Beim Auftreten von Therapienebenwirkungen konnten keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Schemata festgestellt werden. Schlussfolgerung Die Kombination von Tapentadol retard mit Etoricoxib scheint einen Fortschritt in der postoperativen Schmerztherapie darzustellen. Allerdings sollten zur Bestätigung der Ergebnisse randomisierte kontrollierte Studien mit einer größeren Teilnehmeranzahl erfolgen.
Background The tonsillectomy remains one of the most painful surgical procedures. Despite the fact that numerous studies have been carried out to assess different modes of postoperative pain relief for adults and children no standardised analgesic regimen has yet been established. The aim of this study is to assess various existing pain management protocols, already in use at the University Hospital of Saarland, following tonsillectomy and to compare them. Method 130 patients between the age of 18 and 58 undergoing tonsillectomy were enrolled to receive one of three analgesic regimens following a before/after principle during their five day hospital stay. Analgesic requirements were assessed by the amount of intravenous Piritramid from a PCA pump used on top of an oral medication of Ibuprofen 1600mg/day versus Etoricoxib 90mg/day versus Tapentadol retard 100mg/day plus Etoricoxib 90mg/day. The amount of pump usage was recorded on a daily basis. Furthermore each patient was asked to rate his / her level of pain on a numeric rating scale with values from 0 to 10 during periods of rest and while swallowing. In addition the degree of side effects of each analgesic combination was recorded on questionnaires following the surgical procedure. Results The data were analysed with statistics programme SPSS. The descriptive statistics showed that patients being given the oral combination of Tapentadol retard with Etoricoxib rated their pain to be minor on NRS scale and used less intravenous Piritramid than those being treated with Ibuprofen or Etoricoxib alone, thus suggesting a better pain relief. The differences reached statistical significance though only with regard to pain at rest when comparing Tapentadol retard plus Etoricoxib with Ibuprofen (p = 0.021) and Etoricoxib with Ibuprofen (p = 0.034). The differences between the treatment arms were minor with regard to pain on swallowing. But generally it was noted that smokers needed significantly more Piritramid than non-smokers (p = 0.034). There was no difference in the amount of side effects from each analgesic regimen. Conclusions The combination of oral Tapentadol retard plus Etoricoxib seems to show an improvement in the postoperative pain relief after tonsillectomy. Further randomized controlled trials with larger study populations are needed to confirm this.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291-scidok-ds-275819
hdl:20.500.11880/27248
http://dx.doi.org/10.22028/D291-27581
Erstgutachter: Volk, Thomas
Tag der mündlichen Prüfung: 3-Mai-2018
Datum des Eintrags: 12-Dez-2018
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Anästhesiologie
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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