Please use this identifier to cite or link to this item: doi:10.22028/D291-23652
Title: -Ingen-Siedlungen in ihren philologischen und historischen Bindungen : das Beispiel des Dreiländerecks (Luxemburg, Frankreich, Deutschland)
Other Titles: -ingen-names in the Germany-France-Luxemburg border triangle
Author(s): Emundts, Andrea
Language: German
Year of Publication: 2015
SWD key words: Deutsch-französisch-luxemburgisches Dreiländereck
Ortsnamenkunde
Merowingerzeit
Free key words: -ingen-Siedlungen
Reihengräberfelder
Saar-Lor-Lux
-ingen-names
row-grave cemeteries
Germany-France-Luxemburg border triangle
DDC notations: 430 German
Publikation type: Dissertation
Abstract: Die vorliegende Arbeit stellt –ingen-Siedlungen in ihren philologischen und historischen Bindungen am Beispiel eines begrenzten Areals, des Dreiländerecks (Deutschland, Frankreich, Luxemburg), vor. Um Aussagen zu Ursprung, Entwicklung und Funktionalität der –ingen-Siedlungsnamen treffen zu können, behandelt der germanistische Teil der Arbeit zunächst allgemein die historischen Voraussetzungen zur Entstehung bzw. Aktivierung des –ing-Suffixes als Ortsnamensuffix. Der patronymische Charakter dieses frühmittelalterlichen, in der gesamten alten Germania verbreiteten Ortsnamensuffixes, seine Verwurzelung in den Verhältnissen der Völkerwanderungszeit werden ebenso dargestellt wie Möglichkeiten der direkten und indirekten Datierung der –ingen-Siedlungsnamen (Lautentwicklungen, urkundliche Überlieferung, archäologische Datierung). Die Korrelation zwischen Siedlungen und Reihengräberfeldern der Merowingerzeit ermöglichte den Versuch, die ältesten –ingen-Siedlungen – soweit bisher bekannt – zu finden, ihre chronologische Stellung zu bestimmen und die weitere geographische Extension des Siedlungsnamen-Typus’ darzustellen. Auch konnten zeitlicher Ablauf der –ingen-Besiedlung und Funktionen der –ingen-Siedlungen und ihrer Gründer (besonders innerhalb der fränkischen Raumorganisation) (an ausgewählten Beispielen) untersucht werden. Für den Bereich des Dreiländerecks tritt, basierend auf der onomastischen Untersuchung der –ingen-Siedlungsnamen, besonders der Eruierung und etymologischen Aufschlüsselung der in letzteren enthaltenen Personennamen, neben die bereits erwähnten Datierungsmöglichkeiten, zumindest in einem gewissen Rahmen, auch die der prosopographischen und damit historischen Einordnung der Ortsgründer. Grundlage dafür sind besitzgeschichtliche Zeugnisse aus dem Dreiländereck und benachbarten Regionen. Anhand der Gesetzmäßigkeiten der frühmittelalterlichen Personennamengebung konnten zunächst familiäre Bindungen der Siedlungsgründer wahrscheinlich gemacht werden; mögliche Eponyme sind zum Teil sogar prosopographisch faßbar (man vergleiche die Klosterurkunden und Texte der Region). Basierend auf den Ergebnissen der Untersuchungen des archäologischen Teils der Arbeit (insbesondere der chronologischen Analyse der Gräberfunde mit ihren zusätzlichen methodischen Möglichkeiten der ethnischen und sozialen Differenzierung der Bevölkerung) wurden vorher jedoch auch weitere Möglichkeiten zur chronologischen Einordnung der -ingen-Siedlungen bzw. –Wüstungen genutzt; neben die archäologische Datierung trat die Untersuchung der naturräumlichen Gegebenheiten (auf der Grundlage der Bodengunst und der Höhenlagen in den einzelnen Siedlungsarealen bzw. –kammern), hinzu kamen ergänzend die Erkenntnisse der Patrozinienkunde. Aus der Kombination der so gewonnenen Daten ergibt sich die Laufzeit des –ingen-SN-Typus’ im Dreiländereck (6. – mindestens 8. Jahrhundert), die ihrerseits mit der benachbarter Gebiete verglichen wird. Weitere chronologische Hinweise bietet die sprachgeographische Analyse der in den –ingen-Siedlungsnamen überlieferten Personennamen. Sie erlaubt zusätzlich Aussagen über die geographische Herkunft der Träger der Siedlungsbewegung und liefert somit – wie die bereits erwähnten anderen methodischen Möglichkeiten der onomastischen, archäologischen und historischen Analyse – Beiträge zur Siedlungsgeschichte der Merowinger – und Karolingerzeit im Dreiländereck. Eine Gesamtzusammenfassung versucht, die Ergebnisse des germanistischen und archäologischen Teils der Arbeit zu korrelieren, ein Gesamtbild der Siedlungsabläufe und –strukturen zu zeichnen, Funktionen und Bedeutung der –ingen-Siedlungen im Dreiländereck aufzuzeigen und somit Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Dreiländerecks während des frühen Mittelalters zu liefern – für eine quellenarme Zeit und für einen quellenarmen Raum.
Starting point of this work was the question of the age of the oldest place-names in –ingen. From toponomastical and historical points of view place-names containing or deriving from anthroponyms are the most direct record of the Merowingian Age. The roots of the -ingen-names are deeply embedded in the Migration Period and by the sixth-seventh centuries streched from the Rhineland to France. The main source of evidence for the Merowingian phase of settlement are the row-grave cemeteries. We are lacking in literary references to the subject and must rely on archaeological information. The archaeological remains show a strong connection between settlements and cemeteries. The emergence of the –ingen-settlements in the Rhineland and in the Breisgau can be assumed from the 5th century onwards. The earliest –ingen-settlements start in the second half of the 5th century. This is the oldest reference we have to the existence of the –ingen-settlements. In the Germany-France-Luxemburg Border Triangle the earliest cemeteries start in the first half of the 6th century. They are occupied till the end of the 7th, or the beginning of the 8th century. The sites of the cemeteries show a distict orientation towards the favourable places of settlement in the area of the upper shell limestone (upper Muschelkalk) (type A) immediately alongside brooks and rivers. An analysis of the place-names within these areas of early settlements (6th to 7th century) shows, that they are generally connected with –ingen and –heim-names and there-by confirm the connection of these names with a layer of older place-names. –ingen-settlements usually seem to refer the agriculture regions of the type A. In later Merowingian to Carolingian Ages the –ingen-settlements occupy rather unfavourable but more conveniently situated areas. It can be useful to compare the evidence provided by archaeological finds with the documentary evidence. We also see thar something of a parallel can be drawn between the ingen-names containing anthroponyms and the documentary evidence furnished in Germany and in France. In some ways the toponymy provides the link between archaeological finds and documentary evidence.
Link to this record: urn:nbn:de:bsz:291-scidok-62103
hdl:20.500.11880/23708
http://dx.doi.org/10.22028/D291-23652
Advisor: Haubrichs, Wolfgang
Date of oral examination: 12-Apr-2007
Date of registration: 3-Aug-2015
Faculty: P - Philosophische Fakultät
Department: P - Germanistik
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