Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-20730
Titel: Diagnostik arbeitsbedingter Erkrankungen und arbeitsmedizinisch-diagnostische Tabellen
VerfasserIn: Buchter, Axel
Becker, Georg
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2003
Quelle: http://www.uniklinik-saarland.de/arbeitsmedizin/Diagnostische_Tabellen.pdf
Kontrollierte Schlagwörter: Arbeitsmedizin
Diagnostik
Berufskrankheit
Freie Schlagwörter: arbeitsbedingte Erkrankung
industrial medicine
diagnostics
occupational disease
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Buch (Monographie)
Abstract: Die Schwerpunkte der gesundheitlichen Probleme in der Arbeitswelt haben sich zunehmend von den klassischen Berufskrankheiten, die aufgrund der technischen Prävention immer seltener geworden sind, zu den sogenannten arbeitsbedingten Erkrankungen verlagert, die nicht als Berufskrankheit gelten. Diese Beschwerden und Erkrankungen bzw. die Mitbeeinflussung von Erkrankungen durch die Arbeitsbelastungen spielen eine immer größere Rolle. Dabei fehlte früher eine informative Zusammenstellung, die von Beschwerden des Patienten und der gestellten fachspezifischen Diagnose ausgeht. Eine ganze Reihe von beruflichen Belastungen und ungünstigen Arbeitsbedingungen kann zu zahlreichen berufsbedingten Erkrankungen und Beschwerden führen, von denen nur ein kleiner Teil als Berufskrankheit oder Arbeitsunfall anerkannt wird. Der größere, versicherungsrechtlich nicht anerkannte Teil gilt als "arbeitsbedingte Erkrankung" im engeren Sinne. Es sind Erkrankungen und Beschwerden, die beruflich verursacht, teilweise verursacht oder in ihrer Dynamik beeinflußt werden. … Während einzelne Berufskrankheiten sogar Raritäten sind, verbergen sich viele arbeitsbedingte Erkrankungen im allgemeinen Krankheitsspektrum der Bevölkerung und sind bei der hausärztlichen und klinischen Patientenbetreuung zunehmend zu berücksichtigen. Dieses gilt insbesondere für Erkrankungen der Atmungsorgane, der Bewegungsorgane, für Herz-Kreislauf- und Nervenkrankheiten, die insgesamt am häufigsten zu Arbeitsunfähigkeit oder zur vorzeitigen Berentung führen. …Die Umgestaltung der Arbeitswelt, neue Technologien, neue Arbeitsanforderungen, Personalabbau und die Zunahme von Arbeitsintensität und Verantwortung haben dazu geführt, dass als arbeitsbezogene ursächliche Faktoren in Zukunft mehr zu beachten sind: Hierzu zählen insbesondere übermäßiger mentaler und psychoemotionaler Stress, chronische exzessive Arbeitsbelastungen, Zeitdruck und ungünstige, ausufernde Arbeitszeiten, Zunahme der Verantwortung und Arbeitsmenge, berufliche Zwischenposition, fehlende Unterstützung und Anerkennung, Zunahme der fremden Kontrolle, berufsfremde Tätigkeit, Dequalifizierung, blockierte Karriere, Umgestaltung des Arbeitsbereiches und mangelnde Arbeitsplatzsicherheit. Daneben sind psychosoziale Faktoren von Bedeutung wie chronifizierte Alltagsprobleme, kritische Lebensereignisse, psychische Überforderung, fehlende oder mangelhafte soziale Unterstützung, kulturelle Entwurzelung, Persönlichkeitsstruktur, überhöhe Kontrollambitionen, Feindseligkeit gegen sich selbst, Aggression und Ärger sowie persönliche Stressaffinität. Die leicht- bis mittelgradige körperliche Belastung als protektiver Faktor für das Herz-Kreislauf-System und für die Bewegungsorgane ist in vielen Arbeitsbereichen weggefallen. An deren Stelle sind Immobilität und statische bzw. einseitige Muskelbelastungen getreten, z.B. am Bildschirmarbeitsplatz. Bei den arbeitsbedingten Erkrankungen und Beschwerden sind insbesondere Rückenbeschwerden und Stressfolgen führend. Bei einer Kombination dieser beiden Bereiche sind manigfache Symptome möglich. Arbeitsbedingte Erkrankungen können sich an einem oder an mehreren Organsystemen manifestieren. Beispiele sind: Haut: Ekzematöse Läsionen. Herz: Pectanginöse Beschwerden im Rahmen einer coronaren Minderdurchblutung, Herzinfarkt, Rhythmusstörung, Dekompensation. Kreislauf: Schwindel, Hypertonie, Schlaganfall. Atemwege: Reizung der Luftwege, chronische (obstruktive) Bronchitis. Muskulatur und Bewegungsorgane: Verspannung, Schmerzen, "Verschleiß", "Voralterung", repetitive strain injury, Muskelatrophie, umschriebene Sklerosierung. Magen und Darm: Dyspepsie, Gastritis, Ulcus. Vielfältigere Beschwerden finden sich zum Beispiel beim Sick Building Syndrom … Aufgrund unserer besonderen poliklinischen Tätigkeit haben wir über Jahrzehnte Informationen über arbeitsbedingte Erkrankungen gesammelt und im Jahr 2000 in einer ersten Form zusammengestellt und im Internet veröffentlicht. Die jetzige Fassung 2003 gehört bereits zur Pflichtlektüre unserer Studierenden, wird von uns praktisch genutzt und wird den Kollegen der jeweiligen Fachgebiete weitergegeben. In unserem Werk spiegelt sich die mehrgleisige Vorgehensweise der Arbeitsmedizin wider. Wir gehen erstens von den beruflichen Gefährdungen aus, die zu bestimmten Beschwerden und Erkrankungen führen können. Zweitens gehen wir von den Beschwerden des Patienten und der Krankheitsdiagnose aus und überprüfen diese auf externe Ursachenfaktoren aus dem Bereich der Arbeit und der Umwelt. Drittens gehen wir von dem allgemeinen Krankheitsspektrum in der Bevölkerung aus und betreiben eine differentialdiagnostische Einordnung. Unsere Darstellung ist nach den wesentlichen Organsystemen und ärztlichen Fachgebieten geordnet, so dass eine Einbeziehung unserer Diagnostik in die anderen Fachgebiete und die Kooperation mit den anderen Fachgebieten möglich ist. … Die Aktualisierung und Ergänzung ist laufend vorgesehen.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291-scidok-1240
hdl:20.500.11880/20786
http://dx.doi.org/10.22028/D291-20730
Datum des Eintrags: 26-Nov-2003
Bemerkung/Hinweis: Eine neue Version des Dokumentes finden Sie unter <a href=http://scidok.sulb.uni-saarland.de/volltexte/2007/970/>http://scidok.sulb.uni-saarland.de/volltexte/2007/970/</a>
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Arbeitsmedizin
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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