Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-42523
Titel: Präventionsmaßnahmen gegen SARS-CoV-2 der saarländischen Bevölkerung im Rahmen der saarlandweiten Coronavirus-Antikörper-Prävalenzstudie (SaarCoPS)
VerfasserIn: Kiefer, Laurent Simon
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2023
Erscheinungsort: Homburg / Saar
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Zu Beginn des Jahres 2020 wurde das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 beschrieben, nachdem es erstmals Ende 2019 in Wuhan auftrat. Innerhalb kürzester Zeit führte das Virus zu einer globalen Pandemie, zudem dokumentierte und erforschte man die durch das Virus verursachte Erkrankung Covid-19. Als ß-Coronavirus ist SARS-CoV-2 mit SARS-CoV-1 verwandt und zeigte eine hohe Virulenz. Die Hauptübertragungswege wurden zügig detektiert, doch die Gesundheitsbehörden wussten, dass eine Impfstoffentwicklung und -herstellung noch lange Zeit benötigen würde. Die Lage spitzte sich weiter zu, als bei intensivpflichtig Erkrankten keine wirksame krankheitslimitierende Therapie zur Verfügung stand. Staatlich angeordnete und auch freiwillige Präventionsmaßnahmen waren die einzigen Mittel, um die Pandemie in Deutschland nicht zu einem Massensterben werden zu lassen und Risikogruppen zu schützen. Neben stark grundrechtseinschränkenden Maßnahmen wie einem allgemeinen Lockdown, zählten hierzu auch eine gesteigerte Handhygiene, das Tragen einer Schutzmaske, Einhaltung eines Mindestabstandes sowie die Nutzung der Corona-Warn-App. Die vorliegende Dissertation setzte sich das Ziel, aufzuzeigen, ob es Zusammenhänge zwischen soziodemographischen Faktoren und der Einhaltung von Präventions- und Hygienemaßnahmen im Rahmen der SARS-CoV-2 Pandemie gab. Zudem stellten sich weitere Fragen, beispielsweise wie die Studienteilnehmenden die Präventionsmaßnahmen bewerteten und welchen Einfluss das eigene Umfeld auf die Einhaltung der Maßnahmen hatte. Diese Dissertation erfolgte als nicht-interventionelle Beobachtungsstudie mit dem Design einer standardisierten schriftlichen Befragung der Studienteilnehmer im Rahmen der Saarländischen-Coronavirusantikörper-Prävalenzstudie (SaarCoPS). Der Fragebogen bestand aus 14 Seiten mit insgesamt 47 Fragen. Die Gesamtteilnehmerzahl lag bei 2993 Teilnehmenden. Neben verschiedenen thematischen Abschnitten nahm Abschnitt D des Fragebogens Bezug auf den Umgang mit Präventions- und Hygienemaßnahmen. Die Fragen zeigten die allgemeine Akzeptanz und Anwendungshäufigkeit der Präventionsmaßnahmen durch die Teilnehmer auf und konnten anschließend mit erfragten weiteren Merkmalen und Angaben verglichen und in Zusammenhang gesetzt werden. Die Auswertung erfolgte mithilfe Mittelwertanalysen, bivariater ordinaler und multivariabler ordinaler Regressionsanalysen. 2 Die Ergebnisse brachten hervor, dass männliche Befragte eine niedrigere Compliance in der Präventionsmaßnahmenanwendung vorwiesen. Dies betraf sowohl die Handhygiene als auch die Schutzmaskennutzung. Während sie die Corona-Warn-App häufiger als die weiblichen Befragten nutzten, bewerteten die männlichen Befragten die Maßnahmen im Allgemeinen häufiger negativ. Ein höheres Lebensalter konnte in Zusammenhang mit einer positiveren Maßnahmenbewertung, einer selteneren Corona-Warn-App Nutzung, einer höheren Gefährlichkeitseinschätzung des SARS-CoV-2 sowie einer häufigeren Einhaltung des Mindestabstandes in Zusammenhang gebracht werden. Teilnehmer mit niedrigem Bildungsgrad nutzten die Corona-Warn-App seltener, zeigten bei allen übrigen untersuchten Präventionsmaßnahmen eine deutlich häufigere Einhaltung sowie eine positivere Maßnahmenbewertung auf. Das präventive Verhalten des eigenen Umfeldes hatte einen signifikanten Einfluss auf das Präventionsverhalten der Befragten. Es ergab sich außerdem ein Unterschied im Verhalten, je nachdem wie frühzeitig die Studienteilnehmer befragt wurden. Auch der Einfluss der persönlichen Gesundheitskompetenz und der einer Beschäftigung im Gesundheitswesen wurden untersucht. Beim Vergleich der eigenen Daten mit anderen Studien gab es interessante Übereinstimmungen, aber auch inkongruente Ergebnisse. Es gelang ein Erkenntnisgewinn in Bezug auf das Präventionsverhalten hinsichtlich schützender beziehungsweise gefährdender Verhaltensweisen sowie ein Einblick in die Akzeptanz der Corona-Warn-App. Da für das Saarland bisher keine Daten im Bereich der Covid-19 Prävention vorlagen, können die hier getätigten Untersuchungen Referenzwerte für die Zukunft darstellen. Die gewonnenen Daten können eine Grundlage für zukünftige erforderliche Interaktionen gegen mögliche neuartige SARS-CoV-2 Varianten sowie zur Planung und Bekämpfung künftiger Pandemien sein. So können Fehler vermieden und Präventionsmaßnahmen optimiert werden.
The novel coronavirus SARS-CoV-2 was discovered at the beginning of 2020, after it had already appeared in Wuhan at the end of 2019. Within a very short time, the virus led to a global pandemic, and also the disease Covid-19 caused by the virus was documented and getting researched. As a ß-coronavirus, SARS-CoV-2 is related to SARS-CoV-1 and showed high virulence. The main transmission routes were quickly identified, but health authorities knew that vaccine development and production would take a long time. The situation worsened when no effective disease-limiting therapy was available for patients requiring intensive care. State-ordered and also voluntary preventive measures were the only means to prevent the pandemic from becoming a mass death in Germany and to protect risk groups. In addition to measures that severely restrict fundamental rights, such as a general lockdown, this also includes increased hand hygiene, wearing a protective mask, maintaining a minimum distance and using the Corona-Warn-App. The aim of this dissertation was to show whether there were connections between sociodemographic factors and compliance with prevention and hygiene measures in the context of the SARS-CoV-2 pandemic. Further questions also arose, for example how the study participants evaluated the prevention measures and what influence their own environment had on compliance with the prevention measures. This dissertation was carried out as a non-interventional observational study with the design of a standardized written survey of study participants as part of the Saarland Coronavirus Antibody Prevalence Study (SaarCoPS). The questionnaire consisted of 14 pages with a total of 47 questions. The total number of participants was 2993 participants. In addition to various thematic sections, section D of the questionnaire dealt with the handling of preventive and hygiene measures. The questions showed the general acceptance and frequency of use of the preventive measures by the participants and could then be compared and correlated with other characteristics and information requested. The evaluation was carried out using mean analyses, bivariate ordinal and multivariable ordinal regression analyses. The results revealed that male respondents demonstrated lower compliance in the use of preventative measures. This affected both hand hygiene and the use of protective masks. While they used the Corona warning app more often than the female respondents, the male respondents generally rated the measures negatively more often. A higher age could be associated with a more positive assessment of measures, less frequent use of the Corona warning app, a higher assessment of the danger of SARS-CoV-2 and more frequent compliance with the minimum distance. 4 Participants with a low level of education used the Corona warning app less often, showed significantly more frequent compliance with the prevention measures and a more positive assessment of the measures. The preventive behavior of one's own environment had a significant influence on the preventive behavior of the respondents. There was also a difference in behavior depending on how early the study participants were questioned. The influence of personal health literacy and employment in the healthcare sector were also examined. When comparing our own data with other studies, there were interesting similarities, but also incongruent results. A gain in knowledge regarding the preventive behaviour regarding protective or dangerous behaviour as well as an insight into the acceptance of the Corona-Warn-App was achieved. Up to now, no data are available in the field of Covid-19 prevention in Saarland, thus this study can represent reference values for the future. The data obtained can be a basis for future necessary interactions against possible novel SARS-CoV-2 variants or for planning and combating future pandemics. In this way, errors can be avoided in the future and preventive measures can be optimized.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-425237
hdl:20.500.11880/38294
http://dx.doi.org/10.22028/D291-42523
Erstgutachter: Smola, Sigrun
Tag der mündlichen Prüfung: 1-Aug-2024
Datum des Eintrags: 20-Aug-2024
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Infektionsmedizin
Professur: M - Prof. Dr. Sigrun Smola
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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