Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-42329
Titel: Seroprävalenz von SARS-CoV-2-Antikörpern bei medizinischem und nicht-medizinischem Krankenhauspersonal
VerfasserIn: Lütke-Twenhöven, Thomas
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2023
Erscheinungsort: Homburg/Saar
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Abstract: Seroprävalenz von SARS-CoV-2-Antikörpern bei medizinischem und nicht medizinischem Krankenhauspersonal Einleitung: In der vorliegenden Studie wurde die SARS-CoV-2 Seroprävalenz und damit mögliche Untererfassung bei Mitarbeiter/-innen eines Klinikums mit drei Standorten analysiert. In diesem Kollektiv wurde die Assoziation zu möglichen Risikofaktoren untersucht. Methoden: 2179 Mitarbeiter aus medizinisch und nicht-medizinisch tätigem Krankenhauspersonal wurden im ersten Jahr der Pandemie (Mai bis Juli 2020) in die retrospektive, anonymisierte Analyse eingeschlossen. Die Mitarbeiter wurden mit einem standardisierten, quantitativen Test für SARS-CoV-2 anti-Nukleokapsid IgG (anti-N) (Elecsys, Roche) in Kombination mit einem anonymisierten, standardisierten Fragebogen untersucht. Eine serologische Titer-Verlaufskontrolle nach Ablauf von sechs Monaten wurde angeboten. Ergebnisse: Im Gesamtkollektiv zeigte sich eine anti-N Seroprävalenz von 2,1 % (n=47). Häufige Symptome waren neben Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen vor allem Fieber, Geruchs- und Geschmackstörungen. Der Anteil positiver männlichen Mitarbeiter (3,57 %) war fast doppelt so hoch wie unter den weiblichen Teilnehmern (1,88 %) (p=0,04). Die Seroprävalenz war in der <30-jährigen Altersgruppe (3,51 %) signifikant höher als in der von 40-49-Jährigen (0,91%) (p=0,04). Bei der Unterteilung in Berufsgruppen hatte das Pflegepersonal den höchsten prozentualen Anteil der Antikörper-Positiven (3,5 %). Im Vergleich mit der Gruppe des Servicepersonals ohne Patientenkontakt, mit dem niedrigsten prozentualen Anteil (1,4 %) zeigte sich ein höchst signifikanter Unterschied (p=0,0001). Bei 16 seropositiven Mitarbeitern (34 %) wurde in ihrer Vorgeschichte kein Erreger nachgewiesen; dies entspricht einer Dunkelziffer von 0,73 % im Gesamtkollektiv. Von den initial 47 seropositiv getesteten Mitarbeitern nahmen 30 Personen (63,8%) an der serologischen Verlaufskontrolle teil. Nach sechs Monaten sanken die anti-N IgG Titer im Mittelwert von 62,5 ± 40,8 auf 43,4 ± 50 (Index). Bei drei Mitarbeitern kam es zu einem deutlichen Titer-Anstieg, möglicherweise als Ausdruck eines erneuten Kontakts („Stille Feiung“). Schlussfolgerung: Serologische Antikörpertests zur Einschätzung des SARS-CoV-2- Infektionsgeschehens sind gerade zu Beginn einer Pandemie mit einem neuen Erreger ein gutes Instrument zur Abschätzung der Durchseuchung. Insbesondere werden auch asymptomatische und nicht ausreichend diagnostizierte Infektionen erkannt. Die Seroprävalenz war nach der ersten Corona-Welle im Mai/Juni 2020 noch niedrig. Das Infektionsrisiko gemessen an der Seroprävalenz war bei Krankenhauspersonal mit Einwohnerquerschnittsstudien vergleichbar. Dies scheint ein klarer Hinweis auf funktionierende Präventionsmaßnahmen im Krankenhaus in Form von viruziden Desinfektionsmitteln, Quarantänemaßnahmen, Einhaltung sogenannter AHA-Regeln, Maskenpflicht, Kontaktreduzierung und ausreichenden Testverfahren im privaten und im klinischen Alltag zu sein.
Abstract: Seroprevalence of SARS-CoV-2-Antibodies among medical and non-medical heathcare workers Introduction: The study at hand analyzed the SARS-CoV-2 seroprevalence, and thus a possible underreporting amongst employees of a clinic with three different locations. A potential association with possible risk factors was examined. Methods: 2179 medical and non-medical hospital employees were included in the retrospective, anonymous analysis during the first year of the pandemic (May to July 2020). The employees were examined with a standardized, quantitative test for SARS-CoV-2 anti nucleocapsid IgG (anti-N) (Elecsys, Roche); in combination with anonymous, standardized questionnaires. A serological-titer follow-up was offered to everybody after six months. Results: An anti-N seroprevalence of 2.1% (n=47) was found in the overall population. In addition to fatigue and headaches, common symptoms were primarily fever and disturbances of smell and taste. The proportion of positive male employees (3.57%) was almost double that found amongst female participants (1.88%) (p=0.04). Seroprevalence was significantly higher in the <30 age-group (3.51%) than in those from 40-49 years (0.91%) (p=0.04). When broken down into occupational groups, the nursing staff registered the highest percentage of positive results for the presence of antibodies (3.5%). When this is compared to the group of service personnel without patient contact and with the lowest percentage of antibodies (1.4%), there was a highly significant difference (p=0.0001). In 16 seropositive employees (34%) no pathogen was recorded in their history; this corresponds to an unreported figure of 0.73% with regard to the overall population. Of the 47 employees who initially tested seropositive, 30 (63.8%) took part in the serological follow-up. After six months the mean anti-N IgG titers fell from 62.5 ± 40.8 to 43.4 ± 50 (index). A clear increase in the titer occurred for three employees, possibly due to a subsequent contact (“occult immunization”). Conclusion: Serological antibody tests used to assess the SARS-CoV-2 occurrence of infection are a good tool for estimating its spread, especially at the beginning of a pandemic with a new pathogen. In particular, asymptomatic and insufficiently diagnosed infections are also detected. The seroprevalence was still low after the first corona wave in May/June 2020. The risk of infection measured by seroprevalence amongst hospital employees was comparable to studies of a cross-section of the general population. This seems to be a clear indication of functioning, preventive measures in the hospital; in the form of virucidal disinfectants, quarantine measures, compliance with the so-called AHA rules, compulsory masks, reduced contact and sufficient testing procedures in everyday private and clinical life.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-423297
hdl:20.500.11880/38057
http://dx.doi.org/10.22028/D291-42329
Erstgutachter: von Müller, Lutz Helmut
Tag der mündlichen Prüfung: 12-Jul-2024
Datum des Eintrags: 17-Jul-2024
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Infektionsmedizin
Professur: M - Keiner Professur zugeordnet
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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