Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-39621
Titel: Spezifische Untersuchung von Ausscheidungsstörungen bei Kindern mit ADHS
VerfasserIn: Wasmayr, Sophie Cathrin
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2022
Erscheinungsort: Homburg/Saar
DDC-Sachgruppe: 500 Naturwissenschaften
610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Während der Zusammenhang von komorbid auftretenden Ausscheidungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen mit diagnostizierter Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) in der Literatur hinreichend belegt ist, bleibt der Zusammenhang spezifischer Formen von Ausscheidungsstörungen bei verschiedenen Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung Subtypen bis dato nur wenig erforscht. Zur Untersuchung dieser Fragestellung wurde eine Studie unter Einbeziehung von psychologischen, sonographischen und uroflowmetrischen Untersuchungen durchgeführt. Im Rahmen einer prospektiven Studie wurden insgesamt 63 Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 18 Jahren mit Verdacht auf ADHS in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universitätsklinik des Saarlandes in Homburg/Saar untersucht und mit einer Gruppe von 33 Kindern und Jugendlichen ohne diagnostizierte ADHS verglichen. Die Ergebnisse der Studie zeigen keinen signifikanten Unterschied in der Rate von Ausscheidungsstörungen bei Kindern mit ADHS im Vergleich zu Kindern ohne ADHS (p < 0.486). Auch für die Ausscheidungsformen Enuresis, Funktionelle Harninkontinenz und Enkopresis konnten zwischen Experimental- und Kontrollgruppe keine signifikanten Unterschiede gezeigt werden. Auch unterschieden sich die Prävalenzraten von Ausscheidungsstörungen bei den Subtypen unaufmerksamer Typus und hyperaktiv- impulsiver Typus/ kombinierter Typus der ADHS nicht signifikant (p <0.122 und p <1.000). Auch ergaben sich bezüglich Rektumdurchmesser, Resturin, Uroflow- und Trinkmenge keine signifikanten Unterschiede zwischen Experimental- und Kontrollgruppe. In Bezug auf die Trinkmenge fand sich ein signifikanter Unterschied zwischen dem unaufmerksamen Typus und dem hyperaktiv-impulsiven Typus/kombinierten Typus (p <0.030). Die Kinder mit einer ADHS des unaufmerksamen Typus tranken deutlich weniger als Kinder des hyperaktiv-impulsiven und kombinierten Typus. Auch wenn die aufgestellten Hypothesen nicht bestätigt werden konnten, schließt diese Studie neue und wichtige Untersuchungsbefunde ein. Um die statistische Aussagekraft bezüglich einer potenziellen Korrelation zwischen Ausscheidungsstörungen und einer ADHS zu erhöhen, sollten zukünftige Studien mit dem hier beschriebenen Untersuchungskonzept in einem größeren Patientenkollektiv wiederholt werden. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass sich Kinder mit einer ADHS bezüglich somatischer Parameter zur Identifikation einer Ausscheidungsstörung nicht wesentlich von gesunden Kindern unterscheiden. Peripher gemessene somatische Parameter eignen sich weniger als prädiktive Parameter, um komorbid vorliegende Ausscheidungsstörungen bei ADHS-Kindern zu identifizieren. Für die klinische Praxis leitet sich ab, dass ein erhöhter Aufwand zur Bestimmung peripherer urologischer Parameter als Screening nicht sinnvoll ist: Kinder mit ADHS haben gleiche Häufigkeitsverteilungen und Formen von Ausscheidungsstörungen wie Kinder ohne ADHS. Allerdings ist die Diagnose einer ADHS bei einem Kind mit einer Ausscheidungsstörung als wesentlich anzusehen, da über die korrekte Diagnosestellung und Therapie der ADHS der Verlauf der Ausscheidungsstörung deutlich verbessert werden kann.
While association between incontinence in children and adolescents and Attentiondeficit-/Hyperactivity Disorder (ADHD) is described in the literature, the correlation between specific types of elimination disorders in different ADHD subtypes has not been studied in detail so far. Therefore, the aim of this study was to analyze the relevance of psychological, sonographic and uroflowmetric parameters in children with ADHD and incontinence. A total of 63 children and adolescents between the ages of 5 and 18 with suspected ADHD were examined in this prospective study at the Department of Child and Adolescent Psychiatry and Psychotherapy, Saarland University Hospital. The patients were compared with a control group of 33 children and adolescents without ADHD. The results indicate no significant differences in the incidence of incontinence in children with ADHD compared to children without ADHD (p <0.486). There were also no significant differences between the patient and control groups for the types of incontinence such as enuresis, functional urinary incontinence and encopresis. In addition, the rates of incontinence did not differ between the inattentive and hyperactive-impulsive type/combined ADHD subtypes (p <0.122 and p <1.000). Also, there were no differences regarding rectum diameter, residual urine, uroflowmetry and fluid intake between patient and control groups. However, the inattentive and the hyperactive-impulsive type/combined type of ADHD differed significantly with regard to the oral fluid volume (p <0.030). Children with inattentive-type ADHD drank significantly less than children with hyperactive-impulsive and combined types. Even though the hypotheses could not be confirmed, this study presents new and important findings, which have been neglected in previous surveys. In order to increase the statistical power, future studies with a larger sample of subjects should be repeated. The results of the study show that children with ADHD do not differ significantly from healthy children regarding to somatic parameters to identify incontinence. Peripherally measured somatic parameters are less suitable as predictive parameters to identify incontinence in ADHD children. As conclusion peripheral urological parameters don’t make sense as a differentiation criteria. Children with ADHD have the same frequency distributions and types of incontinence as children without ADHD. However, the diagnosis of ADHD in a child with incontinence is essential since the correct diagnosis and treatment of ADHD has a significant influence on the course of incontinence.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-396210
hdl:20.500.11880/35695
http://dx.doi.org/10.22028/D291-39621
Erstgutachter: von Gontard, Alexander
Tag der mündlichen Prüfung: 1-Feb-2023
Datum des Eintrags: 24-Apr-2023
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Neurologie und Psychiatrie
Professur: M - Prof. Dr. Alexander von Gontard
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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