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Titel: Piloterhebung zur Fortbildungssituation der Apotheker*innen in Deutschland
Alternativtitel: Pilot survey on continuing education for pharmacists in Germany
VerfasserIn: Müller, Markus Alexander
Scholtes, Melanie Astrid
Louis, Chiara
Dörje, Frank
Lehr, Thorsten
Sprache: Deutsch
Titel: Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualitat im Gesundheitswesen
Bandnummer: 172
Seiten: 78-91
Verlag/Plattform: Elsevier
Erscheinungsjahr: 2022
DDC-Sachgruppe: 500 Naturwissenschaften
Dokumenttyp: Journalartikel / Zeitschriftenartikel
Abstract: Hintergrund Für Apotheker*innen in Deutschland ist Fortbildung Pflicht und ein wichtiger Baustein ihrer Berufsausübung. Die Erkenntnisse zur Fortbildungstätigkeit der Apotheker*innen sind dennoch begrenzt. Ziel dieser Studie war es, eine Piloterhebung zur Fortbildungssituation der Apotheker*innen in Deutschland durchzuführen, die unter Berücksichtigung des Ausbildungsfortschrittes approbierter und zukünftiger Apotheker*innen das Fortbildungsengagement, die persönliche Einstellung zu Fortbildung und Nachweispflicht, den als erforderlich eingeschätzten Fortbildungsumfang und die Umsetzung von Fortbildungsinhalten in der Berufspraxis ermittelt. Methode Es wurde eine Querschnittstudie in Form einer Online-Befragung über SoSci Survey durchgeführt, die an approbierte Apotheker*innen, Pharmazeut*innen im Praktikum und Pharmaziestudierende gerichtet war. Der Fragebogen wurde über pharmazeutische Fachgesellschaften, Fachmedien und Interessensvertretungen bekannt gemacht. Ergebnisse Insgesamt 880 Teilnehmer*innen wurden in die Studie eingeschlossen: 695 Apotheker*innen, 136 Pharmaziestudierende und 49 Pharmazeut*innen im Praktikum. Der Pflicht zur Fortbildung waren sich lediglich 50,0% der Teilnehmer*innen bewusst. 44,9% der Apotheker*innen gaben an, das freiwillige Fortbildungszertifikat zu besitzen. Den Umfang der in den letzten zwölf Monaten gesammelten Fortbildungspunkte gaben 551 Teilnehmer*innen an. Im Durchschnitt wurden 56,2 ± 50,2 Fortbildungspunkte gesammelt (x̅ = 210,8 Minuten Fortbildung pro Monat). Apotheker*innen ohne ein freiwilliges Fortbildungszertifikat sammelten signifikant (p < 0,001) weniger Fortbildungspunkte (39,5 ± 32,0 Punkte; x̅ = 148,1 Minuten pro Monat). Die jährlich mindestens zu erwerbende Zahl an Fortbildungspunkten, um der Pflicht zur Fortbildung nachzukommen, wurde durch die Studienpopulation mit 33,9 ± 24,4 Fortbildungspunkten (x̅ = 127,1 Minuten pro Monat) angesetzt. Diskussion Die Einführung flächendeckender Kontrollen der Fortbildungstätigkeit wird mehrheitlich nicht befürwortet. Zum einen könnte dies in Zusammenhang mit einer fehlenden Bereitschaft zum lebenslangen Lernen gebracht werden. Zum anderen ist zu berücksichtigen, dass derzeit trotz landesweit einheitlicher Rechtsgrundlage je nach Kammerbezirk andere Regelungen zur jährlich mindestens zu erbringenden Fortbildungsleistung, zum Nachweis der Fortbildungstätigkeit und zu Sanktionen im Falle der Untätigkeit gelten. Diese Unterschiede können als ungerecht empfunden werden. Die kammerbezirksübergreifende, deutschlandweite Vereinheitlichung der Regelung hat daher das Potenzial, zur besseren Akzeptanz von Kontrollmaßnahmen beizutragen. Schlussfolgerung Die Bereitschaft der Apotheker*innen, sich fortzubilden, wird bislang vorrangig durch ihre intrinsische Motivation gespeist. Trotz eines hohen Anteils an Apotheker*innen mit einem freiwilligen Fortbildungszertifikat befürwortet die Studienpopulation flächendeckende Kontrollen der Fortbildungstätigkeit mehrheitlich nicht. Um der Pflicht zur Fortbildung nachzukommen, werden von den Befragten 127,1 Minuten Fortbildung pro Monat als angemessen erachtet. Dies ist ein signifikant geringerer Fortbildungsumfang als die 187,5 Minuten pro Monat, die durchschnittlich zur Erlangung des freiwilligen Fortbildungszertifikats der Apothekerkammern zu leisten sind.
Introduction Continuing education (CE) for pharmacists is mandatory in Germany. However, the findings on CE activities of pharmacists are limited. The aim of this study was to conduct a pilot survey on the CE situation of pharmacists in Germany, including licensed and future pharmacists, to determine the commitment to CE, the attitude towards CE and an obligation to provide evidence, the extent of CE considered necessary and the application of CE content in professional practice. Methods A cross-sectional study was conducted in the form of an online survey using SoSci survey, which was addressed to licensed pharmacists, pre-registration pharmacists, and pharmacy students. The online survey was promoted by pharmaceutical professional societies, trade media and interest groups. Results In total, 880 participants were included in the study: 695 pharmacists, 136 pharmacy students and 49 pre-registration pharmacists. Only 50.0% of the participants were aware of their CE obligations. Among the pharmacists, 44.9% reported that they held the voluntary advanced training certificate issued by the Chambers of Pharmacists. 551 participants reported the CE points of the past twelve month. On average, 56.2 ± 50.2 CE points were collected (x̅  =  210.8 CE minutes per month). Pharmacists not holding the voluntary advanced training certificate of the Chamber of Pharmacists collected significantly fewer (p < 0.001) CE points (39.5 ± 32.0 points; x̅  =  148.1 CE minutes per month). On average, the study population considered a minimum number of 33.9 ± 20.9 CE points per year (x̅  =  127.1 CE minutes per month) to be adequate to meet the CE requirements. Discussion Although the majority participated in CE, the introduction of nationwide CE commitment monitoring was rejected. On the one hand, this may be linked to a lack of willingness to engage in lifelong learning. On the other hand, it should be borne in mind that, despite the same common nationwide legal basis, the different Chambers of Pharmacists districts have set up different rules concerning the minimum yearly CE commitment, the proof of compliance with CE requirements and fines for non-compliance. Therefore, the introduction of nationwide standard regulations may result in a greater acceptance of CE commitment checks. Conclusion Pharmacists’ willingness to CE participation has so far been dependent on intrinsic motivation. Although many licensed pharmacists were in possession of the advanced training certificate issued by the Chambers of Pharmacists, the majority of participants did not support the introduction of a nationwide CE commitment monitoring. 127.1 CE minutes per month were considered appropriate to fulfill the CE obligations, which is significantly less than the 187.5 CE minutes per month which are required to obtain the advanced training certificate of the Chambers of Pharmacists.
DOI der Erstveröffentlichung: 10.1016/j.zefq.2022.04.010
URL der Erstveröffentlichung: https://doi.org/10.1016/j.zefq.2022.04.010
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-389382
hdl:20.500.11880/35124
http://dx.doi.org/10.22028/D291-38938
ISSN: 1865-9217
Datum des Eintrags: 7-Feb-2023
Fakultät: NT - Naturwissenschaftlich- Technische Fakultät
Fachrichtung: NT - Pharmazie
Professur: NT - Prof. Dr. Thorsten Lehr
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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