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doi:10.22028/D291-38449
Titel: | Präsenzveranstaltungen : Unverzichtbarer Kernbestandteil einer qualitativ hochwertigen universitären Psychologieausbildung |
VerfasserIn: | Erdfelder, Edgar Antoni, Conny H. Bermeitinger, Christina Bühner, Markus Elsner, Birgit Fydrich, Thomas Gärtner, Anne Gollwitzer, Mario König, Cornelius Spinath, Birgit Tuschen-Caffier, Brunna Vaterrodt, Bianca |
Sprache: | Deutsch |
Titel: | Psychologische Rundschau |
Bandnummer: | 72 (2021) |
Heft: | 1 |
Seiten: | 19-26 |
Verlag/Plattform: | Hogrefe |
Erscheinungsjahr: | 2020 |
DDC-Sachgruppe: | 150 Psychologie |
Dokumenttyp: | Journalartikel / Zeitschriftenartikel |
Abstract: | Das nachfolgende Positionspapier wurde von der Kommission Studium und Lehre der DGPs 2019 ausgiebig diskutiert und im Februar 2020 fertiggestellt. Wie es die Ironie des Schicksals wollte, überschnitt sich dessen geplante Publikation mit der ersten Welle der Covid-19- Pandemie, einer Phase, in der verantwortungsbewusstes Handeln an Hochschulen Präsenzlehre schlichtweg unmöglich machte. Um zu verhindern, dass unser nachdrückliches Plädoyer für die Präsenzlehre aufgrund der widrigen Umstände ins Leere läuft, entschlossen wir uns, die Publikation vorerst zurückzustellen. Nun sind einige Monate vergangen, in denen alle Hochschulen gezwungenermaßen intensive Erfahrungen mit digitaler Lehre machen mussten. Viele Kolleginnen und Kollegen haben mehr oder minder erstaunt festgestellt, dass Online-Lehre und Kommunikation technisch inzwischen weitgehend reibungslos funktioniert. Einige von uns haben neue digitale Veranstaltungsformate exploriert, die u. a. dadurch möglich werden, dass digitale Kommunikation und Diskussion nicht mehr zwingend die Anwesenheit der involvierten Personen an einem Ort und zu einer Zeit erfordert. So werden etwa Online-Forschungskolloquien mit Vortragenden und Teilnehmenden aus aller Welt möglich, ohne dass auch nur eine der beteiligten Personen den eigenen Schreibtisch verlassen muss. Viele haben sich ‒ unter Umständen zum ersten Mal in ihrer Laufbahn als Hochschullehrende ‒ mit Möglichkeiten der „asynchronen“ Bereitstellung von Lehrmaterialien (wie Lehr-Videos und interaktiven Tools) befasst und spielen vielleicht mit dem Gedanken, diese Möglichkeiten auch in Zukunft zu nutzen. Und viele haben sich in den vergangenen Monaten intensiver als sonst mit ihren Kolleginnen und Kollegen ausgetauscht, um „best practices“ und „worst case“- Erfahrungen auszutauschen, voneinander zu lernen und ihre didaktischen Methoden zu optimieren1 ‒ Entwicklungen, die wir begrüßen und fördern möchten. Aber was bedeuten diese Erfahrungen für die Präsenzlehre? Ist Präsenzlehre möglicherweise doch überflüssig? Wurde sie durch die technischen Möglichkeiten moderner digitaler Kommunikation und Interaktion nicht längst überholt? Auch nach den Erfahrungen der letzten Monate möchten wir dem entschieden widersprechen und das nachfolgende Positionspapier in allen Teilen erneut bekräftigen. Wir haben in den letzten Monaten nicht nur erlebt, dass Online-Lehre technisch funktioniert, wir haben auch erlebt, dass Seminarbeteiligung und -interaktion in Online-Seminaren eingebrochen sind. Interesse oder Desinteresse der Studierenden sind in Online-Lehrveranstaltungen kaum zu diagnostizieren und interaktive Gruppenarbeiten in Seminaren oder Tutorien schwieriger zu realisieren, ganz zu schweigen von dem Problem, praktische Fertigkeiten mit Aussicht auf Erfolg einzuüben. Viele Kommunikationskanäle sind in der Online-Lehre schlicht abgeschnitten. Manche haben es als quälend und demotivierend erlebt, auf einen Bildschirm zu blicken, der Studierende auf schwarze Kacheln mit Namen, Initialen oder Pseudonamen reduziert, so dass oft jegliches Feedback ausbleibt. Wer von uns hat nicht zumindest einmal die Studierenden gebeten, die Videoverbindung einzuschalten, um ein Minimum an Feedback zu erhalten? Gute, engagierte Lehre und effizientes Lernen lebt entscheidend von der direkten Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden unter Nutzung aller kommunikativer Kanäle, was allein in der Präsenzlehre optimal realisierbar ist. Online-Lehre kann ein sinnvolles Ergänzungsmittel sein, ist aber nicht mehr als eine Notlösung, wenn sie nicht in ein umfangreiches Präsenzlehrkonzept eingebettet wird. |
DOI der Erstveröffentlichung: | 10.1026/0033-3042/a000492 |
URL der Erstveröffentlichung: | http://dx.doi.org/10.1026/0033-3042/a000492 |
Link zu diesem Datensatz: | urn:nbn:de:bsz:291--ds-384491 hdl:20.500.11880/34685 http://dx.doi.org/10.22028/D291-38449 |
ISSN: | 2190-6238 0033-3042 |
Datum des Eintrags: | 8-Dez-2022 |
Fakultät: | HW - Fakultät für Empirische Humanwissenschaften und Wirtschaftswissenschaft |
Fachrichtung: | HW - Psychologie |
Professur: | HW - Prof. Dr. Cornelius König |
Sammlung: | SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes |
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