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doi:10.22028/D291-38385
Titel: | Neurobiologische Grundlagen der Moral im Gehirn unter besonderer Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Unterschiede - eine fMRT-Studie |
VerfasserIn: | Riedl, Marlene |
Sprache: | Deutsch |
Erscheinungsjahr: | 2022 |
Erscheinungsort: | Homburg/Saar |
DDC-Sachgruppe: | 610 Medizin, Gesundheit |
Dokumenttyp: | Dissertation |
Abstract: | Moral judgment is a cognitively and emotionally demanding process that is subject of research in psychological observations and imaging studies. This functional magnetic resonance imaging study examined brain activity in moral decision-making with a focus on identifying gender differences. Empathic and social skills of the subjects were also examined by means of questionnaires and a connection was established with brain activation in moral decision-making. This study confirms the relevance of frontal and temporoparietal areas as well as of cingulate cortex for moral judgment. Gender-specific differences manifested themselves in different percentage change of activation strengths of individual brain areas as well as in different correlation patterns between the areas. It was noticeable that a larger number of correlations between the brain areas occurred in the female subjects. Men showed an increased percentage change of activation strength of medial prefrontal cortex during moral decision-making, whereas in women left temporoparietal junction and left superior temporal sulcus were found to be more active. The results indicate that in men moral judgment is a primarily cognitive process in the sense of "theory of mind". In women, in addition to the cognitive component, an influence of emotion on moral decision-making can be proposed. The results indicate that men tend to have an utilitarian process, whereas women tend to have a deontological process that is supported by cognition. The correlations of the questionnaire variables with brain acitivity suggest that reduced empathic skills are associated with increased activation of brain areas such as left medial prefrontal cortex. In this respect, an influence of empathic ability on moral decision-making can be found. Moralisches Urteilen stellt einen sowohl kognitiv als auch emotional fordernden Prozess dar, der Forschungsgegenstand in psychologischen Untersuchungen sowie in Bildgebungsstudien ist. Die vorliegende Studie untersuchte die Gehirnaktivität bei der moralischen Entscheidungsfin-dung mithilfe funktioneller Magnetresonanztomographie, wobei der Fokus auf der Herausarbei-tung von geschlechtsspezifischen Unterschieden lag. Ebenso wurden empathische und soziale Fähigkeiten der Probanden anhand von Fragebögen untersucht und ein Zusammenhang mit der Gehirnaktivierung bei moralischen Fragen hergestellt. Diese Studie verdeutlicht die Relevanz von frontalen und temporoparietalen Arealen sowie des cingulären Kortex für das moralische Urteilen. Geschlechtsspezifische Unterschiede äußerten sich in unterschiedlichen Aktivierungs-stärken einzelner Gehirnareale sowie in unterschiedlichen Korrelationsmustern zwischen den Arealen. Dabei war auffällig, dass bei den weiblichen Probanden eine größere Anzahl an Korre-lationen zwischen den Gehirnarealen auftrat. Bei Männern zeigte sich bei der moralischen Ent-scheidungsfindung eine erhöhte prozentuale Änderung der Aktivierungsstärke des medialen Präfrontalkortex, bei Frauen dagegen in der linken temporoparietalen Junktion und dem linken Sulcus temporalis superior. Die Resultate deuten an, dass bei Männern moralisches Urteilen einen vorrangig kognitiven Prozess im Sinne der „Theory of Mind“ darstellt. Bei Frauen stellt sich neben der kognitiven Komponente bei moralischer Entscheidungsfindung ein Einfluss der moralischen Entscheidung durch Emotion heraus. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass bei Männern tendenziell ein utilitaristisch geprägter, bei Frauen dagegen ein deontologisch gepräg-ter, jedoch von Kognition unterstützter Prozess stattfindet. Die Korrelationen der Fragebogen-Variablen mit der Gehirnaktivität legen nahe, dass geringere Fähigkeiten bei der Empathie mit verstärkten Aktivierungen von Gehirnarealen wie dem linken medialen Präfrontalkortex einher-gehen. Insofern kann ein Einfluss der Empathie auf die moralische Entscheidungsfindung be-schrieben werden. - |
Link zu diesem Datensatz: | urn:nbn:de:bsz:291--ds-383859 hdl:20.500.11880/34632 http://dx.doi.org/10.22028/D291-38385 |
Erstgutachter: | Reith, Wolfgang |
Tag der mündlichen Prüfung: | 30-Nov-2022 |
Datum des Eintrags: | 5-Dez-2022 |
Fakultät: | M - Medizinische Fakultät |
Fachrichtung: | M - Radiologie |
Professur: | M - Prof. Dr. Wolfgang Reith |
Sammlung: | SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes |
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