Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-37309
Titel: Überprüfung eines Zusammenhangs zwischen des Vitamin D Haushaltes und dem Auftreten von Zervixdysplasien
VerfasserIn: Schoner, Verena
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2021
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Gebärmutterhals
Gebärmutterhalskrebs
Vitamin-D-Gruppe
Freie Schlagwörter: Zervixdysplasie
Zervix
Zervixkarzinom
Vitamin D
Pap
CIN
Vitamin D Insuffizienz
Vitamin D und Krebs
Vitamin D Wirkung
25(OH)D
1,25(OH)2D
DDC-Sachgruppe: 500 Naturwissenschaften
610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Die Vitamin D Wirkungen in Bezug auf den Kalziumstoffwechsel sind seit langem bekannt. In den letzten Jahren wurden aber auch andere Effekte von Vitamin D entdeckt (u.a. antiinflammatorische, antiproliferative, antiinvasive, antiangiogenetische, immunmodulatorische sowie die Induktion von Apoptose und Differenzierung). Vor allem ein möglicher Zusammenhang zwischen verminderten Vitamin D Spiegeln und dem erhöhten Auftreten verschiedener Krebsarten erweckte großes Interesse in der Forschung. Studien, die einen präzisen Zusammenhang zwischen Vitamin D und dem Zervixkarzinom untersuchten, sind jedoch rar und inkonsistent. Allerdings konnte eine Korrelation zwischen der Inzidenz- & Mortalitätsrate des Zervixkarzinoms und dem Breitengrad und damit der Intensität der UV-B Strahlung, welche zur endogenen Vitamin D Synthese benötigt wird, aufgezeigt werden. Des Weiteren wurden bereits verschiedene Therapiestudien mit Vitamin D bei Zervixdysplasien durchgeführt, welche erfolgversprechende Ansätze zeigten. Diese Beobachtungen gaben den Anlass zur Untersuchung eines Zusammenhangs zwischen niedrigen Vitamin D Spiegeln und dem Auftreten von Zervixdysplasien, welche mittels Pap-Abstrich detektiert und durch eine Biopsie mit anschließender histologischer Einteilung bestätigt werden können. Die vorliegende Studie sollte eruieren, ob Patientinnen mit auffälligem Pap-Abstrich (Pap III und höher) niedrigere Vitamin D Spiegel aufweisen als Patientinnen mit unauffälligem Pap-Abstrich (Pap II und niedriger). Des Weiteren wurden die Vitamin D Spiegel von Patientinnen mit unterschiedlichen histologisch gesicherten Zervixdysplasien (CIN 1, CIN 2, CIN 3) beziehungsweise ohne histologisches Korrelat miteinander verglichen. Da eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV) die Hauptursache für die Entstehung des Zervixkarzinoms darstellt, wurden zusätzlich die Vitamin D Spiegel von Patientinnen mit aktuellem oder in der Vergangenheit positivem HPV-Test, mit denen von Patientinnen mit negativem HPV-Test verglichen. Insgesamt konnten 215 Patientinnen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland in die Studie eingeschlossen werden. Mittels Varianzanalyse wurden die Mittelwerte der Vitamin D Spiegel in den einzelnen Gruppen miteinander verglichen. Da Patientinnen, die Vitamin D substituierten (n=46) signifikant höhere Vitamin D Spiegel aufwiesen (p < 0,001), wurde einerseits das gesamte Patientenkollektiv betrachtet und andererseits alle Patientinnen, die eine Vitamin D Substitution angaben, ausgeschlossen. Insgesamt befanden sich 73% der Patientinnen (n=157) (bzw. 79,9% der Patientinnen ohne Vitamin D Substitution (n=135 von 169)) in einer Vitamin D Insuffizienz oder schlechter (< 30 ng/ml). Inadäquate Vitamin D Spiegel scheinen in Südwestdeutschland demnach stark präsent. In keiner der untersuchten Gruppen (unauffälliger Pap vs. auffälliger Pap; kein histologisches Korrelat vs. CIN1 vs. CIN2 vs. CIN3; HPV-Test negativ vs. positiv) zeigte sich ein signifikanter Unterschied der Vitamin D Spiegel, auch nicht nach Ausschluss der Patientinnen mit Vitamin D Substitution. Obwohl die vorliegende Studie keine signifikanten Unterschiede der Vitamin D Spiegel zwischen den einzelnen Gruppen feststellen konnte, zeigt der Blick in die Literatur, dass es womöglich trotzdem einen Zusammenhang zwischen Zervixdysplasien und niedrigen Vitamin D Spiegeln gibt. Die vaginale Vitamin D Therapie scheint im Falle einer leichtgradigen Dysplasie ein erfolgversprechendes, ergänzendes, einfaches, komplikationsarmes und kostengünstiges Therapiekonzept, um dem Fortschreiten einer Dysplasie entgegenzuwirken, bzw. deren Entstehung möglicherweise sogar zu verhindern. Es sind weitere Studien notwendig, um eindeutige Aussagen zu diesem Thema treffen zu können. Nichtsdestotrotz konnte in dieser Studie eine erschreckende Anzahl an Patientinnen mit inadäquaten Vitamin D Spiegeln identifiziert werden, weshalb das Thema Vitamin D und Vitamin D Mangel im klinischen Alltag vielleicht präsenter sein sollte und eine Vitamin D Therapie eventuell häufiger in Betracht gezogen werden könnte, als dies momentan der Fall scheint.
The effects of vitamin D on the calcium metabolism are well known for a long time. In recent years also other effects of vitamin D were observed (as antiinflammatory, antiproliferative, antiinvasive, antiangiogenic, immunomodulatory, as well as induction of apoptosis and differentiation). Especially a possible correlation between low vitamin D serum levels and a higher incidence of different cancer sites aroused a big interest in research. However, studies who analysed a specific correlation between vitamin D and cervical cancer are rare and inconsistent. Though, a correlation between incidence and mortality rates of cervical cancer and latitude and therewith the intensity of UV-B radiation, which is necessary for endogenous vitamin D synthesis, was found. Additionally, there exist different studies, which examined a vitamin D treatment on cervical dysplasia and which showed promising results. Due to these observations a correlation between low vitamin D serum levels and the occurrence of cervical dysplasia was analysed, diagnosed by pap smears and confirmed by biopsies with following histological classification. The aim of the present study was to investigate if patients with abnormal pap smears (pap III and higher) have lower vitamin D serum levels than patients with normal pap smears (pap II and lower). Furthermore, vitamin D serum levels of patients with different cervical dysplasia (CIN 1, CIN 2, CIN 3) and with no histological confirmed dysplasia were compared. Because an infection with human papillomavirus is the leading cause of developing cervical carcinoma, the vitamin D serum levels of patients with positive HPV test in the present or past were compared with patients with negative HPV test. Altogether, 215 patients from Rhineland-Palatinate and Saarland were included into the study. An analysis-of-variance was used to compare mean vitamin D serum levels between the different groups. Patients with vitamin D intake (n=46) showed significant higher vitamin D serum levels (p < 0,001). As a consequence, these patients were excluded in a second analysis. 73% of all patients (n=157) (respectively 79,9% of the patients without vitamin D intake (n=135 of 169)) had a vitamin D insufficiency or worse (< 30 ng/ml). Therefore, inadequate vitamin D serum levels seem highly to be present in the south-western part of Germany. Mean vitamin D serum levels showed no significant difference in all analysed subgroups (normal vs. abnormal pap smear; no histological dysplasia vs. CIN 1 vs. CIN 2 vs. CIN 3; positive vs. negative HPV test), even after excluding patients with vitamin D intake. Although the present study shows no significant difference between the mean vitamin D serum levels in all subgroups, there seems to be evidence of a possible correlation between cervical dysplasia and lower vitamin D serum levels (based on research in literature). A vaginal vitamin D treatment appears to be a promising, complementary, simple, safe and cost-efficient therapy concept, which could counteract the progression of cervical dysplasia and maybe even prevent its genesis. More studies are needed to make a clear statement. Nevertheless, the present study showed an alarming number of patients with inadequate vitamin D serum levels, for which reason the issue of vitamin D deficiency should perhaps be more present in the clinical routine and vitamin D treatment is possibly more needed than it is maybe currently practised.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-373096
hdl:20.500.11880/33839
http://dx.doi.org/10.22028/D291-37309
Erstgutachter: Solomayer, Erich-Franz
Tag der mündlichen Prüfung: 19-Sep-2022
Datum des Eintrags: 26-Sep-2022
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Frauenheilkunde
Professur: M - Prof. Dr. E.-F. Solomayer
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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