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doi:10.22028/D291-37343
Titel: | Morbus Osgood Schlatter und Sinding-Larsen-Johansson-Syndrom - wie hoch ist die Evidenz? |
VerfasserIn: | Gebril, Mohamed |
Sprache: | Deutsch |
Erscheinungsjahr: | 2022 |
Erscheinungsort: | Homburg/Saar |
DDC-Sachgruppe: | 500 Naturwissenschaften 610 Medizin, Gesundheit |
Dokumenttyp: | Dissertation |
Abstract: | Morbus Osgood Schlatter und das Sinding-Larsen-Johansson-Syndrom sind multifaktorielle Erkran- kungen. Die Symptome beider Erkrankungen umfassen vor allem Schmerzen im betroffenen Knie, dadurch bedingte Einschränkungen sowohl im sportlichen als auch im alltäglichen Leben und Schwel- lungen. Aufgrund der großen klinischen Unsicherheit bei den Erkrankungen, war das Ziel der vorlie- genden Arbeit die Evidenzlage bezüglich Morbus Osgood Schlatter und Sinding-Larsen-Johansson- Syndrom zu überprüfen, wobei neben Studien zur Epidemiologie und Ätiologie, vor allem Studien zur klinischen Symptomatik, Diagnostik und Therapie im besonderem Interesse standen.
Mit dem Ziel einer Metaanalyse wurden relevante Studien mittels vorab definierter Schlüsselwörter in den Datenbanken MEDLINE, GOOGLE SCHOLAR, SPOOLIT und COCHRANE LIBRARY ge- sucht. Unter Kombination der Schlüsselwörter „Morbus Schlatter“, „Morbus Osgood Schlatter“, „Lar- sen Johansson syndrome“ sowie „Sinding Larsen Johansson“ mit den Suchbegriffen „epidemiology“, „etiology“, „diagnosis“ und „therapy“ wurden die entsprechenden Publikationen identifiziert. Darüber hinaus erfolgte mittels einer Handsuche in den Literaturverzeichnissen der gefundenen Arbeiten eine weitere Recherche. Insgesamt wurden Arbeiten aus dem Zeitraum zwischen 1920 und 2021 einge- schlossen. Nach der Selektion anhand der vorab definierten Ein- und Ausschlusskriterien verblieben 77 relevante Studien für Morbus Osgood Schlatter und 23 Studien für das Sinding-Larsen-Johansson- Syndrom.
Morbus Osgood Schlatter und das Sinding-Larsen-Johansson-Syndrom sind seltene Erkrankungen, zu denen lediglich eine geringe Anzahl an hochwertigen Studien existiert. Beide Erkrankungen sind auf einem niedrigen wissenschaftlichen Level erforscht. Es konnten meist Einzelfallberichte sowie Stu- dien mit einer geringen Patientenanzahl gefunden werden. Großangelegte randomisierte, kontrollierte und verblindete Studien gibt es bislang nicht.
Eine Metaanalyse ist aufgrund der Heterogenität der Studien sowie deren geringer Anzahl und geringer Qualität nicht möglich. Mehr als 90% der Studien werden einem EBL von 3 bis 5 zugeordnet, was ein insgesamt niedriges Evidenzniveau darstellt. Die am häufigsten bearbeiteten Themen sind von prakti- scher Bedeutung. Es stellte sich heraus, dass sowohl Morbus Osgood Schlatter als auch das Sinding- Larsen-Johansson-Syndrom initial konservativ behandelt werden und häufig spontan ausheilen kön- nen, wobei die Physiotherapie im Sinne von Dehnübungen der Knie-extensoren und -Flexoren meis- tens erfolgreich ist. Bei persistierender oder aggravierender Symptomatik wird ein operativer Eingriff in Betracht gezogen. Die Diagnostik sowohl des Morbus Osgood Schlatter als auch des Sinding-Lar- sen-Johansson-Syndroms basieren auf klinischer Anamnese und bildgebender Verfahren, wobei die tendenziell aus der überwiegenden Zahl der Literatur gefolgert, die Ultraschalluntersuchung präferiert wird.
Forschungsziele der Zukunft stellen das Herausarbeiten ätiologischer Faktoren in einheitlichen Be- handlungsleitlinien sowohl im konservativen als auch im operativen Bereich dar. Allerdings ist anzu- merken, dass nur in schweren Fällen invasive Behandlungsmethoden erforderlich sind. Osgood Schlatter disease and Sinding-Larsen-Johansson syndrome are multifactorial disorders. The symptoms of both diseases mainly include pain in the affected knee, resulting limitations in sports as well as in everyday life and swelling. Due to the high clinical uncertainty of these diseases, the aim of this study was to review the evidence base regarding Osgood Schlatter disease and Sinding-Larsen- Johansson syndrome. In addition to studies on epidemiology and etiology, studies on clinical symp- toms, diagnosis and therapy are of particular interest. With the aim of a meta-analysis, relevant studies were searched in the databases MEDLINE, GOOGLE SCHOLAR, SPOOLIT and COCHRANE LIBRARY. By combining the keywords "Schlatter's dis- ease", "Osgood Schlatter's disease", "Larsen Johansson syndrome" and "Sinding Larsen Johansson" with the search terms "epidemiology", "etiology", "diagnosis" and "therapy", the corresponding pub- lications were identified. In addition, a further search was carried out in the bibliographies of relevant publications. Papers from the period between 1920 and 2021 were included. After selection based on predefined inclusion and exclusion criteria, 77 relevant studies for Osgood Schlatter disease and 23 studies for Sinding-Larsen-Johansson syndrome remained. Osgood Schlatter disease and Sinding-Larsen-Johansson syndrome are rare diseases for which only a small number of high-quality studies exist. Both disorders have been researched at a low scientific level. Single case reports and studies with a small number of patients were mostly found. Large-scale randomized, controlled, and blinded studies do not exist yet. A meta-analysis is not possible due to the heterogeneity of the studies and their small number and low quality. More than 90% of the studies are assigned an evidence-based level of 3 to 5, which represents an overall low level of evidence. The most frequently studied topics are of practical importance. Both Osgood Schlatter disease and Sinding-Larsen-Johansson syndrome are initially treated conservatively and can often heal spontaneously. Physiotherapy in the sense of stretching exercises for the knee ex- tensors and flexors leads in most cases to success. If symptoms persist, surgical intervention is consid- ered. Diagnosis of both Osgood Schlatter disease and Sinding-Larsen-Johansson syndrome is based on clinical history and imaging methods, whereby the majority of the literature tends to conclude that ultrasound examination is preferred. Future research goals are to identify etiologic factors in treatment guidelines for both conservative and surgical treatment. However, it should be noted that only in severe cases surgical intervention is nec- essary. |
Link zu diesem Datensatz: | urn:nbn:de:bsz:291--ds-373434 hdl:20.500.11880/33820 http://dx.doi.org/10.22028/D291-37343 |
Erstgutachter: | Kelm, Jens |
Tag der mündlichen Prüfung: | 8-Sep-2022 |
Datum des Eintrags: | 23-Sep-2022 |
Fakultät: | M - Medizinische Fakultät |
Fachrichtung: | M - Orthopädie |
Professur: | M - Keiner Professur zugeordnet |
Sammlung: | SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes |
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Dissertation Gebril Stand 16.03.2022.pdf | Morbus Osgood Schlatter und Sinding-Larsen-Johansson-Syn- drom- wie hoch ist die Evidenz | 2,72 MB | Adobe PDF | Öffnen/Anzeigen |
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