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doi:10.22028/D291-34126
Titel: | Retrospektive Querschnittsstudie zur Erfassung geschlechtsspezifischer Aspekte dermatologisch erkrankter Patienten hinsichtlich der allgemeinen und krankheitsspezifischen Lebensqualität, Krankheitsbewältigung, Krankheitsverarbeitungsmuster sowie psychopathologischer Faktoren |
VerfasserIn: | Arnoldy, Lena Stefanie |
Sprache: | Deutsch |
Erscheinungsjahr: | 2021 |
Erscheinungsort: | Homburg/Saar |
DDC-Sachgruppe: | 610 Medizin, Gesundheit |
Dokumenttyp: | Dissertation |
Abstract: | Einige chronische Hauterkrankungen lassen sich den psychosomatischen Dermatosen zuordnen, weil sie die Lebensqualität der Patienten häufig negativ beeinflussen. Im Hinblick auf die Lebensqualität spielen vor allem Merkmale wie das Geschlecht und psychosoziale Faktoren eine große Rolle, da diese wichtige Informationen im Hinblick auf die Bedürfnisse der Patienten liefern können.
Ziel dieser Studie war es, geschlechtsspezifische Charakteristika herauszuarbeiten, die sowohl in der Therapie als auch in der Prävention und Prophylaxe von chronischen Hauterkrankungen von Bedeutung sein können.
105 Patienten mit chronischen Hauterkrankungen, darunter 53 Frauen und 52 Männer mit einem mittleren Alter von 64 Jahren, die sich im Zeitraum vom 01.01.2016 - 31.12.2017 aufgrund einer Hauterkrankung in stationärer Behandlung in der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie des Universitätsklinikums Homburg/Saar befanden, nahmen an dieser Studie teil. 2019 erhielten diese Patienten postalisch drei Fragebögen (HADS-D, EFK, FLQA-d), welche die allgemeine und krankheitsspezifische Lebensqualität, die Krankheitsbewältigung und Krankheitsverarbeitungsmuster sowie psychopathologische Faktoren der Patienten hin-sichtlich ihrer Hauterkrankung überprüften.
Im Hinblick auf die psychopathologischen Faktoren „Angst“ und „Depression“ zeigten sich die meisten Patienten der Homburger Kohorte erfreulicherweise im unauffälligen oder grenzwertigen Bereich. Jedoch unterschieden sich Frauen und Männer in der Kategorie „Angst“ signifikant voneinander. Frauen zeigten eine deutlich stärkere ängstliche Symptomatik im Alltag als Männer. Bezüglich der unterschiedlichen Krankheitsbewältigungsstrategien fiel lediglich hinsichtlich des „Informations- und Erfahrungsaustauschs“ ein bedeutender Unterschied auf. Um Erfahrungen auszutauschen suchten Frauen mehr Kontakt zu anderen Menschen, die ein ähnliches Krankheitsbild aufwiesen als Männer. In der Untersuchung der allgemeinen- und krankheitsspezifischen Lebensqualität zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei folgenden Punkten: „Körperliche Beschwerden“, „Alltags-und Berufsleben“, „Sozialleben“, „Psychisches Befinden“, „Zufriedenheit“, „Gesamtscore aller Merkmale“ und zuletzt in der Bewertung der „Lebensqualität“. Bei Frauen lagen, bezogen auf die genannten Kategorien, stärkere Symptome und größere Einschränkungen vor. Dementsprechend war die „Zufriedenheit“ der Männer bedeutend höher und auch die „Lebensqualität“ besser als die der Frauen. Bei der Studie müssen jedoch auch verschiedene Limitationen berücksichtigt werden, welche die Antworten der Patienten möglichweise beeinflusst haben.
Die in dieser Arbeit erhobenen Daten zeigen, dass Frauen und Männer eine unterschiedliche Verarbeitung und Bewältigung ihrer Hauterkrankungen aufweisen. So litten die Frauen der Homburger Patientenkohorte generell mehr unter ihrer Hauterkrankung als die Männer. Diese individuellen Angaben der Patienten heben die Relevanz der geschlechtsspezifischen Unterschiede und der Erfragung der Lebensqualität hervor. Die Ergebnisse der Studie lassen damit den Schluss zu, dass die Berücksichtigung subjektiver und geschlechtsspezifischer Informationen eine bessere Qualität von Therapie, Prävention und Krankheitsprophylaxe chronischer Hauterkrankungen ermöglicht. Weitere Studien sind sinnvoll, um diese Ergebnisse im Rahmen einzelner Krankheitsbilder zu vertiefen. Im Hinblick auf die geschlechtsspezifische Lebensqualität können zudem weitere Kriterien, wie zum Beispiel Komorbiditäten, Medikamenteneinnahmen und bereits stattgefundene psychologische Interventionen erfragt werden. Auch eine mehrfache Erhebung der Lebensqualität im Krankheitsverlauf ist von Relevanz, um auszuschließen, dass vorhandene Einschränkungen nicht auf bestimmte Lebensereignisse zurückzuführen sind. Some chronic skin diseases can be classified as psychosomatic dermatoses, as these often have a negative impact on the patient's quality of life. With regard to this, characteristics such as gender and psychosocial factors play a major role, as these can provide important information regarding the needs of the patient. The aim of this study was to look for gender-specific characteristics, which can be important in therapy as well as in the prevention and prophylaxis of chronic skin diseases. A sample size of 105 patients with chronic skin diseases, consisting of 53 women and 52 men at an average age of 64 years, who were in-patient in the period of 01/01/2016 – 31/12/2017 due to a skin disease in the clinic for dermatology, allergology and venereology of the University Hospital Homburg / Saar, took part in this study. In 2019, these patients received three questionnaires (HADS-D, EFK, FLQA-d), which were supposed to check the general and disease-specific quality of life, the coping with the disease and disease processing patterns as well as psychopathological factors of the patients concerning to their skin disease. Regarding the psychopathological factors “anxiety” and “depression”, most of the patients in Homburg cohort were happily in the normal or borderline range. However, women and men differ significantly in the category “fear”. Women showed significantly more anxious symptoms in everyday life than men. Viewing the different strategies for coping with the disease, there was only a significant difference with regard to the “exchange of information and experience”. Women sought more contact with other people with a similar clinical picture in order to exchange experiences than men. The investigation of the general and disease-specific quality of life, significant differences between the sexes were found in the following points: "physical complaints", "every day and professional life", "social life", "mental health", "satisfaction", " Total score of all characteristics ”and finally in the assessment of the“ quality of life ”. Women symptoms and restrictions were more severe in relation to the categories mentioned. Accordingly, the “satisfaction” of men was significantly higher just as the “quality of life”. However, the study also needs to take into account various limitations that may have influenced patient responses. Women and men have different ways of processing and coping with their skin diseases. In general, women in the Homburg patient cohort suffer more from their skin disease than men. These individual statements from the patients emphasize the relevance of gender-specific differences and the question of quality of life. A better quality of therapy, prevention and disease prophylaxis for chronic skin diseases can only be developed by taking into account subjective, gender-specific information. Further studies would be useful in order to deepen these results and gain more individual clinical pictures. Concerning the gender-specific quality of life, further criteria such as comorbidities, medication intake, and psychological interventions that have already taken place could be inquired about. A multiple survey of the quality of life in the course would also be relevant in order to rule out the fact that existing restrictions are not due to certain life events. |
Link zu diesem Datensatz: | urn:nbn:de:bsz:291--ds-341269 hdl:20.500.11880/33112 http://dx.doi.org/10.22028/D291-34126 |
Erstgutachter: | Müller, Cornelia |
Tag der mündlichen Prüfung: | 26-Mai-2021 |
Datum des Eintrags: | 14-Jun-2022 |
Fakultät: | M - Medizinische Fakultät |
Fachrichtung: | M - Dermatologie |
Professur: | M - Prof. Dr. Thomas Vogt |
Sammlung: | SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes |
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