Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-36134
Titel: Kognitive Langzeitentwicklung nach Delir auf neurologischer Intensivstation und Stroke Unit
VerfasserIn: Stein, Leila Viktoria
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2022
Erscheinungsort: Homburg/Saar
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Diese prospektive Kohortenstudie untersucht die kognitive Langzeitentwicklung nach Delir auf Stroke-Unit und neurologischer Intensivstation. Dazu wurden 417 Patienten in die Studie eingeschlossen und etwa ein Jahr nach stationärem Aufenthalt nachuntersucht. 118 Patienten wurden der Delirgruppe zugeordnet, 260 Patienten bildeten die Kontrollgruppe; 39 Patienten waren nicht evaluierbar. Es zeigte sich, dass ein Delir das Mortalitätsrisiko um das 3,34-fache erhöht. Zudem gab es signifikante Unterschiede in der körperlichen Funktionalität der Patienten, gemessen mittels mRS und Barthel-Index, sowie durch Veränderungen der Wohnsituation. Delirpatienten zeigten im Durchschnitt einen um 1,5 Punkte höheren mRS-Wert und einen um 21,4 Punkte reduzierten Barthel-Score. Ebenso stieg das Risiko für eine Veränderung der Wohnsituation durch höhere Pflegebedürftigkeit um das 5,37-fache. In fast allen Teilbereichen der CERAD-Plus-Testbatterie waren signifikante Unterschiede zwischen beiden Gruppen erkennbar. Die Delirgruppe zeigte Einschränkungen in der semantischen Wortflüssigkeit, im Benennen unterschiedlicher Gegenstände, im MMSE, im verbalen und figuralen Gedächtnis, sowie in der psychomotorischen Geschwindigkeit. Zudem zeigten sich signifikante Gruppenunterschiede in einigen Teilbereichen der SF-36, was eine insgesamt schlechtere Lebensqualität der Delirpatienten impliziert. Im HAMD erreichten die Delirpatienten höhere Punktwerte, was ein Indikator für eine höhere Koinzidenz von Depressionen bei Delir sein kann. Es zeigte sich kein signifikanter Einfluss der Delirdauer auf das Überleben innerhalb der Delirgruppe. Ein vorbestehendes kognitives Defizit erhöhte die Wahrscheinlichkeit zu versterben innerhalb der Delirgruppe um das 0,388-fache und wirkte sich damit signifikant auf das Überleben aus. Auch der CHA2DS2-VASc-Score übte einen signifikanten Einfluss auf das Überleben der Delirpatienten aus. Stieg der CHA2DS2-VASc-Score um einen Punkt, so erhöhte sich das Risiko zu versterben um das 1,324-fache.
Long-term cognitive development after delirium in neurological intensive care units and stroke units This prospective cohort study investigates long-term cognitive development after delirium in stroke units and neurological intensive care units. For this purpose, 417 patients were included in the study and followed up approximately 1 year after inpatient stay. 118 patients were assigned to the delirium group, 260 patients formed the control group; 39 patients were not evaluable. Delirium was found to increase the risk of mortality by 3.34-fold. In addition, there were significant differences in patients' physical functionality, measured by mRS and Barthel index, and by changes in living situation. Delirious patients showed an average mRS score that was 1.5 points higher and a Barthel score that was 21.4 points lower. Similarly, the risk for a change in living situation due to higher care needs increased 5.37-fold. Significant differences between the two groups were evident in almost all subdomains of the CERAD neuropsychological test battery. The delirious group showed limitations in semantic word fluency, naming different objects, MMSE, verbal and figural memory, and psychomotor speed. In addition, there were significant group differences in some subscales of the SF-36, implying an overall poorer quality of life for the delirious patients. In the HAMD, delirium patients scored higher, which may be an indicator of a higher coincidence of depression in delirium. There was no significant effect of delirium duration on survival within the delirium group. Preexisting cognitive deficit increased the probability of death within the delirium group by 0.388-fold, significantly affecting survival. The CHA2DS2-VASc-Score also exerted a significant influence on the survival of delirious patients. If the CHA2DS2-VASc-Score increased by one point, the risk of death increased by 1.324-fold.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-361349
hdl:20.500.11880/32936
http://dx.doi.org/10.22028/D291-36134
Erstgutachter: Faßbender, Klaus
Tag der mündlichen Prüfung: 10-Mai-2022
Datum des Eintrags: 19-Mai-2022
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Neurologie und Psychiatrie
Professur: M - Prof. Dr. Klaus Faßbender
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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