Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-35676
Titel: Revisionen bei dorsaler Schraubenlockerung in zervikalen ventro-dorsalen Fusionen
VerfasserIn: Zimmermann, Lena Marie
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2021
Erscheinungsort: Homburg/Saar
DDC-Sachgruppe: 500 Naturwissenschaften
610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Zervikale Stabilisationen sind ein oft angewendeter Eingriff bei Instabilitäten oder Dekompressionen im Bereich der Halswirbelsäule. Häufige Indikationen sind zervikale Spinalkanalstenose, Traumata, Neoplasien oder entzündliche Erkrankungen. Stabilisiert werden kann entweder von ventral, dorsal oder mittels eines kombinierten Eingriffs von beiden Seiten. Dieses Verfahren wird 360-Grad-Fusion genannt. Die Häufigkeit dieser zervikalen Stabilisationen nimmt stetig zu. Folglich steigt auch die Anzahl der Komplikationen nach solchen ausgedehnten Eingriffen. Ziel wissenschaftlicher Studien ist daher, Faktoren zu ermitteln, die gehäuft mit Komplikationen einhergehen, um diese künftig zu vermeiden und Komplikationsraten zu senken. Eine mögliche Komplikation sind dorsale Schraubenlockerungen; relevant insbesondere dann, wenn sie eine Revision nötig machen. Es gibt bei 360-Grad-Fusionen keinen einheitlichen Konsens darüber, welche Relation ventrale und dorsale Stabilisierungssysteme haben sollten. Genauer gesagt, ob es sinnvoll ist, dass dorsale Fusionen die gleichen Segmente beinhalten wie die ventralen, oder ob es Vorteile hat, eine langstreckigere Fusion durchzuführen. Ziel dieser Studie ist daher herauszufinden, ob es bei solchen Fusionen häufiger in Segmenten zu Lockerungen kommt, die nur von dorsal fusioniert wurden. Dazu wurden retrospektiv Daten von 210 Patienten erhoben, die im Zeitraum von 2000 - 2018 eine 360- Grad-Fusion an der Universitätsklinik des Saarlandes erhielten. Anhand von CT-Bildern und Befunden wurden Schraubenlagen und Lockerungen erhoben. Außerdem wurden klinische Daten nach Revisionseingriffen untersucht. Zur Beantwortung der Fragestellung wurde ein Minimum Follow-up von sechs Monaten vorausgesetzt. Dies erfüllten 152 Patienten. Bei 108 Patienten (Gruppe 1) wurden ventral und dorsal die gleichen Segmente fusioniert, bei 44 Patienten gab es Segmente, die nur von dorsal fusioniert wurden (Gruppe 2). In Gruppe 2 kam es mit 11,3 % signifikant (p = 0,032) häufiger zu Revisionen bei Lockerungen als in Gruppe 1 (2,7 %). Die Lockerungen traten in allen Fällen in den Segmenten auf, die von ventral nicht fusioniert wurden. Dabei fiel außerdem auf, dass das Durchschnittsalter der Patienten, die aufgrund von Schraubenlockerung revidiert werden mussten, mit 56,3 Jahren deutlich unter dem des restlichen Patientenguts lag (64,6 Jahre). Insgesamt wurden dorsal 1460 Schrauben eingebracht, die meisten (87,7 %) in die Massa lateralis. Davon kam es bei 40 Schrauben zu einer Lockerung, wovon 27 revidiert werden mussten. Insgesamt musste bei 14,6% der Patienten eine Revisionsoperation aufgrund von Komplikationen des Osteosynthesematerials durchgeführt werden. Die Studie hat gezeigt, dass es nicht sinnvoll ist, die dorsale Stabilisation über mehr Segmente durchzuführen als die ventrale. Es sollte also künftig – wenn möglich – vermieden werden, dass es Segmente gibt, die nur von dorsal fusioniert werden. Dies ist ein Faktor, um Komplikationsraten langfristig zu verringern.
Revision surgery due to screw loosening in cervical ventro-dorsal fusions Cervical stabilization is a common technique to treat instability or decompress the spinal cord. Frequent indications are cervical spinal stenosis, traumas, neoplasia and inflammatory diseases. The stabilization can be performed ventrally, dorsally or ventro-dorsally. The combined surgery is known as 360-degreefusion. The frequency of these fusions is increasing constantly. In consequence, the number of complications is increasing as well. Object of scientific studies is to identify factors that correlate with increased complication rates. One common complication is dorsal screw loosening, which is especially relevant when the patient has to be reoperated. There is no consensus about the relation of ventral and dorsal segments that should be fused in a 360-degree-fusion. To be more precise there is no consensus, whether it is appropriate to fuse the same segments ventrally and dorsally or to prefer to fuse more dorsal segments than ventral ones. Objective of this study is to find out whether screw loosening occurs more often in segments that are only fused dorsally. Therefore, data of 295 patients who got a 360-degree-fusion between 2000 and 2018 was collected. Using CT-images and radiological findings, screw positions and loosening were evaluated. Furthermore, clinical data was scanned to find information about reoperations. 152 patients had a minimum follow-up of six months. For 108 patients (group 1), the same segments were fused ventrally and dorsally, for 44 patients segments were only fused dorsally (group 2). There was significantly more screw loosening with revisions in group 2 (11.2 vs. 2.7 %). Screws loosened in segments only fused dorsally in every case. It was interesting that the average age of patients with screw loosening was noticeably younger than the rest (56.3 years vs. 64.6 years). Overall, 1460 screws were inserted. Most frequently, lateral mass screws were used (87.7 %). Screw loosening occurred in 40 screws, 27 screws had to be revised. In total 14.6 % patients required a reoperation because of implant-related complications. The study has demonstrated that it is not appropriate to prefer the dorsal instrumentation over more segments to the ventral one. This should be avoided to prevent patients from reoperation and decrease complication rates in the future.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-356764
hdl:20.500.11880/32669
http://dx.doi.org/10.22028/D291-35676
Erstgutachter: Oertel, Joachim
Tag der mündlichen Prüfung: 3-Mär-2022
Datum des Eintrags: 29-Mär-2022
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Neurochirurgie
Professur: M - Prof. Dr. Joachim Oertel
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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