Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-35154
Titel: Phonetic accommodation of human interlocutors in the context of human-computer interaction
VerfasserIn: Gessinger, Iona
Sprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2022
Kontrollierte Schlagwörter: Experimentelle Phonetik
Mensch-Maschine-Kommunikation
Sprachdialogsystem
Differentielle Psychologie
Freie Schlagwörter: phonetic accommodation
phonetic convergence
human-computer interaction
speech shadowing
Wizard-of-Oz experiment
computer-assisted language learning
synthetic speech
German
personality
mental boundaries
boundary questionnaire
German adaptation
DDC-Sachgruppe: 150 Psychologie
300 Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
400 Sprache, Linguistik
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Phonetic accommodation refers to the phenomenon that interlocutors adapt their way of speaking to each other within an interaction. This can have a positive influence on the communication quality. As we increasingly use spoken language to interact with computers these days, the phenomenon of phonetic accommodation is also investigated in the context of human-computer interaction: on the one hand, to find out whether speakers adapt to a computer agent in a similar way as they do to a human interlocutor, on the other hand, to implement accommodation behavior in spoken dialog systems and explore how this affects their users. To date, the focus has been mainly on the global acoustic-prosodic level. The present work demonstrates that speakers interacting with a computer agent also identify locally anchored phonetic phenomena such as segmental allophonic variation and local prosodic features as accommodation targets and converge on them. To this end, we conducted two experiments. First, we applied the shadowing method, where the participants repeated short sentences from natural and synthetic model speakers. In the second experiment, we used the Wizard-of-Oz method, in which an intelligent spoken dialog system is simulated, to enable a dynamic exchange between the participants and a computer agent — the virtual language learning tutor Mirabella. The target language of our experiments was German. Phonetic convergence occurred in both experiments when natural voices were used as well as when synthetic voices were used as stimuli. Moreover, both native and non-native speakers of the target language converged to Mirabella. Thus, accommodation could be relevant, for example, in the context of computer-assisted language learning. Individual variation in accommodation behavior can be attributed in part to speaker-specific characteristics, one of which is assumed to be the personality structure. We included the Big Five personality traits as well as the concept of mental boundaries in the analysis of our data. Different personality traits influenced accommodation to different types of phonetic features. Mental boundaries have not been studied before in the context of phonetic accommodation. We created a validated German adaptation of a questionnaire that assesses the strength of mental boundaries. The latter can be used in future studies involving mental boundaries in native speakers of German.
Bei phonetischer Akkommodation handelt es sich um das Phänomen, dass Gesprächspartner ihre Sprechweise innerhalb einer Interaktion aneinander anpassen. Dies kann die Qualität der Kommunikation positiv beeinflussen. Da wir heutzutage immer öfter mittels gesprochener Sprache mit Computern interagieren, wird das Phänomen der phonetischen Akkommodation auch im Kontext der Mensch-Computer-Interaktion untersucht: zum einen, um herauszufinden, ob sich Sprecher an einen Computeragenten in ähnlicher Weise anpassen wie an einen menschlichen Gesprächspartner, zum anderen, um das Akkommodationsverhalten in Sprachdialogsysteme zu implementieren und zu erforschen, wie dieses auf ihre Benutzer wirkt. Bislang lag der Fokus dabei hauptsächlich auf der globalen akustisch-prosodischen Ebene. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass Sprecher in Interaktion mit einem Computeragenten auch lokal verankerte phonetische Phänomene wie segmentale allophone Variation und lokale prosodische Merkmale als Akkommodationsziele identifizieren und in Bezug auf diese konvergieren. Dabei wendeten wir in einem ersten Experiment die Shadowing-Methode an, bei der die Teilnehmer kurze Sätze von natürlichen und synthetischen Modellsprechern wiederholten. In einem zweiten Experiment ermöglichten wir mit der Wizard-of-Oz-Methode, bei der ein intelligentes Sprachdialogsystem simuliert wird, einen dynamischen Austausch zwischen den Teilnehmern und einem Computeragenten — der virtuellen Sprachlerntutorin Mirabella. Die Zielsprache unserer Experimente war Deutsch. Phonetische Konvergenz trat in beiden Experimenten sowohl bei Verwendung natürlicher Stimmen als auch bei Verwendung synthetischer Stimmen als Stimuli auf. Zudem konvergierten sowohl Muttersprachler als auch Nicht-Muttersprachler der Zielsprache zu Mirabella. Somit könnte Akkommodation zum Beispiel im Kontext des computergstützten Sprachenlernens zum Tragen kommen. Individuelle Variation im Akkommodationsverhalten kann unter anderem auf sprecherspezifische Eigenschaften zurückgeführt werden. Es wird vermutet, dass zu diesen auch die Persönlichkeitsstruktur gehört. Wir bezogen die Big Five Persönlichkeitsmerkmale sowie das Konzept der mentalen Grenzen in die Analyse unserer Daten ein. Verschiedene Persönlichkeitsmerkmale beeinflussten die Akkommodation zu unterschiedlichen Typen von phonetischen Merkmalen. Die mentalen Grenzen sind im Zusammenhang mit phonetischer Akkommodation zuvor noch nicht untersucht worden. Wir erstellten eine validierte deutsche Adaptierung eines Fragebogens, der die Stärke der mentalen Grenzen erhebt. Diese kann in zukünftigen Untersuchungen mentaler Grenzen bei Muttersprachlern des Deutschen verwendet werden.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-351549
hdl:20.500.11880/32213
http://dx.doi.org/10.22028/D291-35154
Erstgutachter: Möbius, Bernd
Tag der mündlichen Prüfung: 9-Dez-2021
Datum des Eintrags: 20-Jan-2022
Drittmittel / Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) – Projektnummer 278805297: "Phonetische Konvergenz in der Mensch-Maschine-Kommunikation"
Fördernummer: MO 597/6-1,2 und STE 2363/1-1
Fakultät: P - Philosophische Fakultät
Fachrichtung: P - Sprachwissenschaft und Sprachtechnologie
Professur: P - Prof. Dr. Bernd Möbius
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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