Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-34075
Titel: Anwendung nicht-invasiver Methoden für die Diagnostik und personalisierte Therapieplanung bei Kopf-Hals-Karzinomen
VerfasserIn: Bochen, Florian
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2020
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Onkologie
Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
Plattenepithelcarcinom
Hals-Nasen-Ohren-Tumor
Cytologie
Humanes Papillomavirus
Vitamin-D-Gruppe
Vitamin-D-Mangel
Lymphozyt
Freie Schlagwörter: Plattenepithelkarzinom
Kopf-Hals-Karzinom
Sec62
SEC62
HPV
Zytologie
Vitamin D
Tumorinfiltration
Lymphozyten
DDC-Sachgruppe: 570 Biowissenschaften, Biologie
610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Plattenepithelkarzinome der Kopf-Hals-Region (HNSCCs) sind eine der häufigsten Krebserkrankungen weltweit. Eine späte Diagnose, in meist fortgeschrittenem Stadium des Tumors, mit ausgeprägtem Befall der Lymphknoten und reduziertem Allgemeinzustand der Patienten stellt weiterhin eine deutliche Hürde für das klinische Management von HNSCCs dar. Darüber hinaus scheint die hohe molekulare Heterogenität einen individualisierten Therapieansatz zur erfolgreichen Behandlung zu erfordern. Trotz gewisser Fortschritte konnten bisher keine signifikanten Verbesserungen der Überlebensrate von HNSCC-Patienten erreicht werden; validierte Biomarker zur effizienten Therapiestratifizierung fehlen bis heute größtenteils. Eine möglichst frühe und potenziell nicht-invasive Form der Diagnosestellung und das bessere Verständnis der molekularen Tumorzellbiologie scheinen daher von übergeordneter Bedeutung für eine Verbesserung der Therapiekonzepte zu sein. Im Rahmen dieser Arbeit sollte ein multifaktorieller Ansatz verfolgt werden, um einen möglichen Nutzen nicht-invasiver Methoden für die Diagnostik und personalisierte Therapieplanung zu überprüfen. Hierbei konnte mithilfe der flüssigkeitsbasierten Abstrichzytologie ein System entwickelt werden, welches ein hohes Potenzial für eine nicht-invasive Form der Diagnostik von HNSCCs bietet und darüber hinaus eine zuverlässige Bestimmung des HPV-Tumorstatus ermöglicht. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass abstrichzytologische Proben für molekulare Methoden zugänglich sind, welche bisher nur an invasiv gewonnen Gewebeproben etabliert waren. In diesem Zusammenhang war es möglich, SEC62 als potenziell tumorinduzierendes und migrationsstimulierendes Protoonkogen in der Entstehung von HNSCCs sowie von Zervixkarzinomen zu identifizieren. Zusätzlich konnte anhand minimal-invasiv entnommener Blutproben gezeigt werden, dass bei HNSCC-Patienten mit hoher Prävalenz ein ausgeprägter Vitamin D Mangel vorliegt. Dieser scheint dabei mit einer höheren Rate lymphogener Metastasierung, einem deutlich veränderten Profil der Immunzellinfiltration und einem signifikant verkürzten Gesamtüberleben verbunden zu sein. Durch Substitution von Vitamin D war es nachfolgend möglich, die antitumorale Immunaktivität der untersuchten Patienten deutlich zu steigern. Obwohl weitere Studien notwendig sind, um das genaue Potenzial der beschriebenen Methoden kritisch zu überprüfen, scheinen sie einen zentralen Ausgangspunkt für die personalisierte medizinische Behandlung von HNSCC-Patienten darstellen zu können.
Head and neck squamous cell carcinomas (HNSCCs) are one of the most common cancers worldwide. Delayed diagnosis, usually in an advanced stage of the tumor, with pronounced lymphatic metastasis and decreased general condition of the patients, remains a major challenge for the clinical management of HNSCCs. Furthermore, the high molecular heterogeneity seems to require an individualized therapeutic approach for successful treatment. Despite some progress, no significant improvements in survival rates of HNSCC patients have been achieved so far; validated biomarkers for efficient therapy stratification are still largely missing. Therefore, an early and potentially noninvasive form of diagnosis and a better understanding of the molecular tumor cell biology seem to be of overriding importance for an improvement of therapeutic concepts. In the context of this work, a multifactorial approach was pursued in order to verify a possible benefit of non-invasive methods for diagnostics and personalized treatment planning. Using liquid-based cytology, a system has been developed that offers a high potential for a non-invasive form of HNSCC diagnosis and also enables a reliable determination of the HPV tumor status. Furthermore, it could be shown that liquid-based cytology samples are accessible for molecular methods, which have so far only been established on invasively obtained tissue specimens. In this context, SEC62 could be identified as a potential tumordriving and migration-stimulating protooncogene in the development of HNSCC and cervical cancer. In addition, it was demonstrated using minimally invasive blood sampling that a pronounced vitamin D deficiency is highly prevalent in HNSCC patients. Low vitamin D serum levels seem to be associated with a higher rate of lymphatic metastasis, a markedly altered profile of immune cell infiltration and a significantly shortened overall survival. By substitution of vitamin D, it was subsequently possible to notably increase the antitumor immune response of the investigated patients. Although further studies are necessary to critically verify the exact potential of the described methods, they seem to be a central starting point for the personalized medical treatment of HNSCC patients.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-340756
hdl:20.500.11880/31400
http://dx.doi.org/10.22028/D291-34075
Erstgutachter: Zimmermann, Richard
Tag der mündlichen Prüfung: 4-Mai-2021
Datum des Eintrags: 21-Jun-2021
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
M - Medizinische Biochemie und Molekularbiologie
Professur: M - Keiner Professur zugeordnet
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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