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Titel: Antibiotikaverordnungen bei Atemwegsinfektionen im Kindesalter : Eine bundesweite Umfrage bei Fachärzten für Kinder- und Jugendmedizin sowie Allgemeinmedizin
Alternativtitel: Prescribing of antibiotics for respiratory tract infections in German outpatient pediatric care : Results of a survey of pediatricians and general practitioners
VerfasserIn: Exner, Valentin
Höser, Christoph
Trapp, Stefan
Simon, Arne
Sprache: Deutsch
Titel: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
Bandnummer: 63
Heft: 10
Seiten: 1231–1240
Verlag/Plattform: Springer Nature
Erscheinungsjahr: 2020
Freie Schlagwörter: Atemwegsinfektion bei Kindern
Antibiotische Therapie
Survey
Point-of-Care-Diagnostik
Erwartung Eltern
Respiratory tract infection in children
Antibiotic treatment
Survey
Point-of-care diagnostics
Parental expectations
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Journalartikel / Zeitschriftenartikel
Abstract: Hintergrund Ambulant behandelte Kinder mit Atemwegsinfektionen (AWI) sind eine wichtige Zielgruppe für Interventionen zum rationalen und verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika (Antibiotic Stewardship, ABS). Ziel der Studie Qualitative Studie zur Identifizierung von klinischen und kontextualen Faktoren mit signifikantem Einfluss auf die Antibiotikatherapie (ABT) bei Kindern mit AWI. Material und Methoden In Kooperation mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. und der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie wurde ein Online-Survey entwickelt. Bundesweit wurden Pädiater und Allgemeinmediziner zur Teilnahme eingeladen. Ergebnisse 555 Antwortdatensätze waren auswertbar. Diagnostische Unsicherheit, fehlende Zeitressourcen für wiederholte Konsultationen und die Angst vor Komplikationen waren bei 50 % der Teilnehmenden wichtige Kontextfaktoren für eine ABT. Das Risiko schwerer Komplikationen (z. B. Mastoiditis) wurde von der Mehrheit der Teilnehmenden überschätzt oder war unbekannt. Mehr als 40 % kannten die Konsensusleitlinien der Fachgesellschaften nicht. Fieber, das länger als 3 Tage anhält, war für 30–40 % ein klinisches Argument für eine ABT. Weniger als 60 % nutzten eine Point-of-Care-Diagnostik zur Bestimmung des C‑reaktiven Proteins. Schlussfolgerung Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden erkannte die Zunahme antibiotikaresistenter Erreger als wichtiges Problem. Dieser Survey zeigt Ansatzpunkte für ABS bei Kindern mit AWI. Die kontinuierliche Vermittlung von Kenntnissen zur adäquaten ABT sollte obligater Bestandteil der ärztlichen Fortbildung werden. Dazu gehören Kommunikationsstrategien in der Interaktion mit den Eltern. Für die Umsetzung einer rationalen Antibiotikatherapie wird in der Praxis ein größeres refinanziertes Zeitkontingent zur Beratung der Eltern benötigt.
Background Pediatric outpatients with respiratory tract infections (RTIs) comprise an important target population for antibiotic stewardship (ABS) intervention. Objectives The aim of this qualitative study was to determine which clinical and contextual factors have a significant impact on antibiotic therapy (ABT) in pediatric patients with RTIs. Materials and methods An online survey was developed and carried out in Germany in cooperation with the Federal Association of Pediatricians and the German Society for Pediatric Infectious Diseases. Pediatricians and general practitioners were invited to participate. Results The survey yielded 555 complete response data sets. Diagnostic uncertainty, time constraints for repeated consultations, and fear of complications were identified by 50% of both medical specialties as contextual factors fostering ABT. The risk of serious complications (e.g., mastoiditis) was overestimated by the majority of participants. More than 40% of respondents lacked knowledge concerning official guidelines, and RTIs with fever lasting longer than three days appeared to be an important criterion for ABT for 30–40%. Fewer than 60% of physicians were using a point-of-care device to determine C‑reactive protein. Conclusion Although most participants acknowledged the growing prevalence of antibiotic-resistant pathogens as an important problem, this survey identifies targets for ABS in pediatric outpatients with RTIs. Ongoing education and training (e.g., better communication strategies in response to parental concerns) should become mandatory for those who prescribe ABT for children with RTIs.
DOI der Erstveröffentlichung: 10.1007/s00103-020-03214-8
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-337214
hdl:20.500.11880/31052
http://dx.doi.org/10.22028/D291-33721
ISSN: 1437-1588
1436-9990
Datum des Eintrags: 1-Apr-2021
Bezeichnung des in Beziehung stehenden Objekts: Caption Electronic Supplementary Material
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Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Pädiatrie
Professur: M - Keiner Professur zugeordnet
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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