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doi:10.22028/D291-32840
Titel: | Systematische Übersicht zur Effektivität von medikamentösen und nicht-medikamentösen Behandlungen bei Alzheimer-Demenz |
VerfasserIn: | Schöppe, Christian Hans Georg |
Sprache: | Deutsch |
Erscheinungsjahr: | 2020 |
Erscheinungsort: | Homburg/Saar |
DDC-Sachgruppe: | 610 Medizin, Gesundheit |
Dokumenttyp: | Dissertation |
Abstract: | Abstract
Fragestellung und Ziele
Morbus Alzheimer gilt als eine der häufigsten Demenzerkrankungen weltweit. Dabei sind ca. 10% der über 65-Jährigen betroffen. Die Therapie besteht zurzeit lediglich aus einem symptomatischen Ansatz. Ein kausales Therapie-Regime ist bis dato nicht vorhanden. Die Zielsetzung dieser Übersichtsarbeit war es die klinische Effektivität von medikamentösen als auch nicht-medikamentösen Therapieoptionen zu untersuchen. Zu der Gruppe der medikamentösen Interventionen zählen die Acetylcholinesterasehemmer Donepezil, Galantamin und Rivastigmin sowie der NMDA-Rezeptor-Antagonist Memantin. Nicht-medikamentöse Behandlungen sind gegeben in Form des Nahrungsergänzungsmittels Souvenaid, der chinesischen Kräuterformulatur Yishen-Huazhuo-Dekokt (YHD), Ginseng, Akupunktur und Salvia officinalis.
Methodik
Zwecks Abbildung der klinischen Effektivität wurde eine Literaturrecherche via der Metadatenbanken Pubmed und Web of Science durchgeführt. Als Gegenstand der Betrachtung dienten randomisiert-kontrollierte klinische Studien mit einer Mindestfallzahl von 100 erwachsenen Patienten und einer Laufzeit von - 12 Wochen sowie systematische Übersichtsarbeiten von randomisierten, kontrollierten Studien.
Ergebnisse
48 randomisiert-kontrollierte Studien erfüllten die Einschlusskriterien. In Bezug auf eine Steigerung der kognitiven Leistungen konnten die medikamentösen Interventionen flächendeckend als signifikant effizient bewertet werden. Die Resultate der nicht-medikamentösen Behandlungen fallen heterogen aus. Studien zu Souvenaid konnten keinen signifikanten Effekt zum Plazebo konstatieren, wohingegen andere Fall-Kontroll-Studien, welche Ginseng oder Salbei untersuchten, kontrovers ausfielen. Auch der Anwendung der Elektroakupunktur konnten keine nennenswerten Effekte auf der Alzheimer`s Disease Assessment Scale-cognitive subscale (ADAS-Cog) oder Cibic Plus zugeschrieben werden. YHD konnte signifikant positive Effekte erzielen, jedoch lag hier nur eine Studie zu dieser Thematik vor. Zusammenfassend können die medikamentösen Interventionen Donepezil, Galantamin, Rivastigmin und Memantin für die Therapie im Spektrum der leichten bis schweren Alzheimer-Demenz positive kognitive Effekte bewirken. Hinsichtlich der Frage der klinischen Effektivität von nicht-medikamentösen Optionen kann hier aufgrund der zu geringen Datenlage keine verlässliche Aussage getroffen werden.
Schlussfolgerungen
Aufgrund der an dieser Stelle präsentierten Evidenz kann auch weiterhin zu einer Anwendung der medikamentösen Therapien geraten werden. Für nicht-medikamentöse Interventionen hingegen reichen die klinischen Nachweise, welche hier als Gegenstand der Betrachtung dienten, nicht aus um eine generelle Empfehlung für die Verordnung auszusprechen. Hier werden in Zukunft mehr randomisierte, kontrollierte klinische Studien mit höheren Fallzahlen und längeren Laufzeiten benötigt. Abstract Background Alzheimer's disease is one of the most common dementias worldwide. About 10% of people over 65 are affected. Therapy currently consists only of a symptomatic approach. A causal therapy regime is not available yet. The aim of this review was to examine the clinical effectiveness of both drug and non-drug treatment options. The group of drug interventions includes the acetylcholinesterase inhibitors donepezil, galantamine and rivastigmine and the NMDA receptor antagonist memantine. Non-drug treatments are given in the form of the food supplement Souvenaid, the Chinese herbal formula Yishen-Huazhuo-Dekot (YHD), ginseng, acupuncture and salvia officinalis. Methods In order to illustrate the clinical effectiveness of these treatments, a literature search was conducted via the databases Pubmed and Web of Science. Randomized controlled clinical trials with a minimum number of 100 adult patients and a duration of - 12 weeks as well as systematic reviews of randomized controlled trials were considered. Results 48 randomized controlled trials met the inclusion criteria. With regard to an increase in cognitive performance, the drug interventions were evaluated as significantly efficient across the board. The results of non-drug treatments however are heterogeneous. Studies on souvenaid did not find a significant effect on placebo responses, whereas other case-control studies investigating ginseng or sage were controversial. Neither could any significant effects be attributed to electroacupuncture on Alzheimer`s Disease Assessment Scale-cognitive subscale (ADAS-Cog) or Cibic Plus. YHD was able to achieve significant positive effects, but only one study on this topic was available. In summary, the drug interventions donepezil, galantamine, rivastigmine and memantine can have positive cognitive effects on the therapy of mild to severe Alzheimer's dementia. With regard to the question of the clinical effectiveness of non-drug options, no reliable statement can be made here due to the insufficient database available. Conclusions Based on the evidence presented here, the use of drug therapies can still be recommended. On the other hand, the clinical evidence that served as the object of consideration here is not sufficient to make a general recommendation for the prescription of non-drug interventions. In Conclusion more randomized, controlled clinical studies with higher case numbers and longer durations will be needed in the future. |
Link zu diesem Datensatz: | urn:nbn:de:bsz:291--ds-328406 hdl:20.500.11880/30287 http://dx.doi.org/10.22028/D291-32840 |
Erstgutachter: | Wagenpfeil, Stefan |
Tag der mündlichen Prüfung: | 24-Nov-2020 |
Datum des Eintrags: | 21-Dez-2020 |
Fakultät: | M - Medizinische Fakultät |
Fachrichtung: | M - Medizinische Biometrie, Epidemiologie und medizinische Informatik |
Professur: | M - Prof. Dr. Stefan Wagenpfeil |
Sammlung: | SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes |
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