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doi:10.22028/D291-32327
Titel: | Interventionelle Behandlungen von Stenosen der Arteria vertebralis : Eine retrospektive Studie zu kurz- und langfristigen Ergebnissen der Stent- und Ballonangioplastie |
VerfasserIn: | Zeisberger, Marcel Philippe |
Sprache: | Deutsch |
Erscheinungsjahr: | 2018 |
Erscheinungsort: | Homburg/Saar |
Kontrollierte Schlagwörter: | Stenose Arteria vertebralis |
DDC-Sachgruppe: | 610 Medizin, Gesundheit |
Dokumenttyp: | Dissertation |
Abstract: | Hintergrund: Stenosen der Arteria vertebralis (VAS) standen bisher deutlich weniger
im Fokus von Studien als Stenosen der Arteria carotis, obwohl 20% der ischämischen
Insulte auf VAS zurückzuführen sind. In dieser unizentrischen, nicht randomisierten,
retrospektiven Studie wurde untersucht, inwiefern sich die im Moment zur Verfügung
stehenden interventionellen Behandlungsansätze der Stent- und Ballonangioplastie im
Kurz- und Langzeitverlauf auf das klinische Outcome der Patienten, sowie auf das Auftreten
von Restenosen auswirken.
Patienten und Methode: Es wurden 120 Patienten mit insgesamt 152 Läsionen im
Rahmen endovaskulärer Interventionen mittels Stent- oder Ballonangioplastie behandelt.
Der durchschnittliche Nachbeobachtungszeitraum betrug 13,5 Monate, bei einer
Follow-Up Quote von 66,7%.
Ergebnisse: Die technische Erfolgsrate lag bei 99,3%. Das Auftreten einer TIA bzw.
eines Schlaganfalls war nicht signifikant abhängig von der Interventionsart. Die Patienten
der Ballon-Gruppe zeigten im Langzeitverlauf jedoch weniger TIA/Schlaganfälle
(p=0,057). Die 30-Tage TIA-/Schlaganfallrate im behandelten Stromgebiet lag bei
3,6%. Für den gesamten Nachbeobachtungszeitraum lag die Rate eines ischämischen
Ereignisses im Versorgungsgebiet bei 6,6%. Das Auftreten einer postinterventionellen
Verschlechterung des mRS-Scores war signifikant abhängig von der Entscheidung
Stent- oder Ballonangioplastie (p=0,017), dabei kam es nach alleiniger Ballonangioplastie
seltener zu einer Verschlechterung der klinischen Symptomatik. Auch nach 12
Monaten besaßen die Patienten der Ballon-Gruppe einen signifikant niedrigeren mRSScore
(p=0,033). Die symptomatische Restenoserate betrug 11,9%. Restenosen traten
im Mittel nach 10,7 Monaten auf und waren unabhängig von der Interventionsart. Dagegen
war die Ausprägung der Restenosen nach Stentimplantation hochsignifikant
höher (p=0,003). Ebenfalls konnten wir für den extrakraniellen Abschnitt der VA eine
geringere Ausprägung der Restenosen beim Einsatz medikamentenbeschichteter Ballons
zeigen. Zudem konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Zunahme
des Restenosegrades und der Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines neuen zerebral-
ischämischen Ereignisses gezeigt werden (p=0,037). Schlussfolgerung: Die Frage nach der optimalen Behandlung von VAS konnte bisher
nicht abschließend beantwortet werden. Endovaskuläre Interventionen sind sichere
Verfahren und mit einer hohen technischen Erfolgsrate durchführbar. Unser Patientenkollektiv
zeigte im Hinblick auf die klinische Symptomatik nach alleiniger Ballonangioplastie
kurz- und langfristig ein besseres Outcome. Unter Einbeziehung der zuletzt enttäuschenden
Ergebnisse großer Studien zur Untersuchung der Überlegenheit der
stentgestützten Angioplastie gegenüber der alleinigen medikamentösen Therapie bei
VAS, können unsere Ergebnisse ein Anstoß dafür sein, der alleinigen Ballonangioplastie
mehr Raum bei der Therapie der VAS zu gewähren und dies in zukünftigen prospektiven
Studien zu belegen. Background: Posterior circulation strokes account for approximately 20% of all ischemic strokes. Up to a fifth of the cases are caused by a stenosis of the vertebral artery (VAS). The best therapeutic regime for VAS is still unknown. Methods: We performed a retrospective analysis of electronic case records and imaging data of 120 patients with a VAS of at least 50% who underwent balloon angioplasty or stenting of the lesion at our institution between January 2011 and December 2014. Average follow-up time was 13.5 months with 66.7% of patients available for follow-up. Results: The technical success rate was 99.3%. The 30 day stroke rate in the treated territory was 3.6%, respectively 6.6% during follow-up. The recurrence of TIA or stroke was not significant depending on treatment (p=0.057). Patients treated with balloon angioplasty alone showed a lower rate of strokes and TIAs during follow-up and a significantly better clinical outcome referred to lower neurological deficits. The mRSscores were significantly lower immediately after intervention as well as after a 12 month reevaluation (p=0.017/ p=0.033). Symptomatic restenosis occurred in 11.9% of the patients after an average time of 10.7 months. The severity of restenosis after stent angioplasty was significantly higher (p=0.003). There was a statistically significant correlation between the degree of restenosis and the likelihood of recurrent ischemic events (p=0.037). Extracranial VAS treated with drug-eluting balloons showed a lower degree of restenosis than lesions treated with conventional balloons. Conclusion: Our results demonstrate the safety and feasibility of endovascular treatment of VAS. Regarding the results, studies to date have failed to demonstrate the superiority of stenting over best medical treatment of VAS. Whereas, our results are showing that a reappraisal of balloon angioplasty should be considered. Primary balloon angioplasty may offer a better treatment option in VAS, but prospective studies will be required to confirm this theory and to establish the procedure. |
Link zu diesem Datensatz: | urn:nbn:de:bsz:291--ds-323271 hdl:20.500.11880/29723 http://dx.doi.org/10.22028/D291-32327 |
Erstgutachter: | Reith, Wolfgang |
Tag der mündlichen Prüfung: | 22-Jan-2020 |
Datum des Eintrags: | 23-Sep-2020 |
Fakultät: | M - Medizinische Fakultät |
Fachrichtung: | M - Radiologie |
Professur: | M - Prof. Dr. Wolfgang Reith |
Sammlung: | SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes |
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