Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-32023
Titel: Erforschung der Einsatzmöglichkeiten von B Zellen für die Diagnose der Borreliose : Investigation of the possible use of B cells for the diagnosis of acute Lyme disease
VerfasserIn: Kirpach, Josiane
Sprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2017
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Borreliose
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Die Fehldiagnose der Borreliose bleibt noch immer ein relevantes Problem. Große Auseinandersetzungen über die Definition und Ursachen des chronischen Verlaufs der Krankheit sind noch immer aktuell. Die nur geringe Anzahl an Borrelien in Patientenproben erschwert den direkten Nachweis des Krankheitserregers. Aus diesem Grund basieren diagnostische Tests auf indirekten Nachweismethoden. Der beste und einzig offiziell anerkannte Test zur Unterstützung der Diagnose der Borreliose bleibt der Nachweis von spezifischen Antikörpern. Obwohl heutige Versionen sehr gut optimiert wurden und ziemlich zuverlässig sind, ermöglichen es diese Tests nicht, eine akute von einer geheilten Krankheit zu unterscheiden. Wegen ihrer Spezifität für Antigene sind B Zellen sehr interessante Kandidaten für neue Biomarker. Im Gegensatz zu den Antikörpern, die noch lange nach dem Immunkontakt nachweislich bleiben können, sollten die B Zellen nur während einer akuten Infektion erhöht sein. Das Ziel dieser Studie war es zu zeigen, dass durch Borrelien hervorgerufene B Zellen im peripheren Blut von akuten Patienten nachweislich sind, und zu testen, inwiefern ähnliche Zellen in verschiedenen Patienten vorkommen. Unsere Resultate stimmen mit denen von anderen Studien überein und zeigen, dass im Vergleich zu zufällig gewählten Individuen eine größere Wahrscheinlichkeit besteht, überlappende B Zell Klone zwischen Patienten, die dem gleichen Immun Stimulus ausgesetzt waren, zu finden. Obwohl wir die Patienten an unterschiedlichen Zeitpunkten untersucht haben, konnten wir eine größere Überlappung zwischen unseren Patienten feststellen. Unsere Daten zeigen allerdings, dass die überlappenden Klone in sehr unterschiedlichem Ausmaß in den verschiedenen Patienten vorkommen. Die Klone, die in den einzelnen Proben dominierten, waren eher Patienten spezifisch. Dies stimmt ganz gut mit der dynamischen Natur der B Zell Immunantwort überein. Da das Auftreten von identischen B Zell Rezeptor Sequenzen in verschiedenen Patienten eher selten war, wollten wir testen, ob weniger restriktive Gruppierungskriterien es ermöglichen, Sequenzen in Kategorien nach der gleichen Epitop Reaktivität einzuteilen. Es stellte sich heraus, dass die Sequenzen wahrscheinlich zu unterschiedlich sind, als dass Sie in Gruppen mit der gleichen Epitop Reaktivität eingeteilt werden können. Um dies zu erreichen müssen ausgefeiltere bioinformatische Skripte entwickelt werden. Diese müssten Mutationen an Schlüsselstellen in der Antikörpersequenz sowie die dreidimensionale Struktur des Antikörpermoleküls mit einbeziehen. Unsere Befunde deuten darauf hin, dass die gesuchten B Zell Signaturen komplexer sind als initial erwartet. Es wird wahrscheinlich nicht möglich sein, ein paar Schlüssel CDR3 Aminosäure Sequenzen zu isolieren. Wir erwarten uns eher eine Liste an verschiedenen Borrelia-spezifischen B Zell Klonen, die durch Einzelmutationen an Schlüsselstellen von Klonen anderer Reaktivität unterscheidbar sind. Wegen der Polyspezifität und der dynamischen Natur der B Zell Immunantwort wird wahrscheinlich eine Kombination von verschiedenen Klonen gleichzeitig nachgewiesen werden müssen. Das Matchen von B Zell Klonen mit ihren jeweiligen Antigenen, zusammen mit der Analyse vorkommender Mutationen und des B Zell Rezeptor Isotyps, sowie die phylogenetische Verwandtschaft der einzelnen Sequenzen dieser Klone hat das Potenzial, laufende (primäre und sekundäre) von vergangenen oder autoimmun Reaktionen zu unterscheiden. Dies könnte sehr hilfreich sein um einige der Kontroversen über den chronischen Verlauf der Borreliose aufzuklären.
Misdiagnosis of acute Lyme disease still remains a huge problem. Also many debates are going on about the definition and underlying causes of the chronic course of this disease. Due to the scarcity of Borrelia in patient samples, direct detection of the pathogen is challenging. Diagnostic laboratories need to work with indirect approaches to prove the presence of Borrelia inside patients. The best and currently only accepted test to support the diagnosis of acute Lyme disease infection is the detection of Borrelia-reactive antibodies. Although extensive optimization has led to the development of specific and quite reliable tests to prove the presence of these molecules, they have the limitation that they do not enable to directly distinguish an ongoing from a previous infection. Since B cells are the cells of our immune system that react most specifically to immune challenges, they are very interesting candidates to be explored for biomarker research. As opposed to the antibodies, which can stay in peripheral blood for prolonged times even after clearance of the infection, Borrelia-reactive B cells should only be elevated when the pathogen is present. The main goal of this study was to prove the presence of Borrelia-reactive B cells in peripheral blood of acute Lyme disease patients and to assess to what extent expanded clones overlap between patients. Our results are in line with other B cell repertoire studies, indicating that individuals that have been challenged with the same immune stimulus have a higher chance to present overlapping clones as compared to other randomly selected donors. Since we were not able to use precise timepoints in the case of acute disease, it was quite surprising to find an increased overlap of B cell clones in our patients. Our data indicate, that overlapping clones appear at heterogeneous levels between donors. Rather patient unique B cell clones are predominating individual repertoires. This is in accordance with the rather dynamic nature of B cell immune responses. Since the occurrence of identical B cell receptor sequences in different patients was a rare event, we explored whether sequence clustering using less stringent parameters would allow to extract B cell clones reacting towards the same epitope. Differences in sequences between clones were however too large to allow reliable grouping of sequences according to epitope-reactivity. For this purpose, more sophisticated bioinformatics clustering tools need to be developed. Those need to take mutations at key residues and three dimensional structures of antibody molecules into account. From our findings, we conclude, that B cell repertoire signatures might be more complex than initially imagined. We will probably not be able to isolate a few key CDR3 amino acid signature candidates, but we will end up with a rather large list of Borrelia-reactive B cell clones that can be distinguished from B cells reactive towards other antigens by the presence of single key mutations. The polyspecific and dynamic nature of the B cell immune response will probably require to prove the presence of certain combinations of clones. Matching of B cell clones with their corresponding antigens and analysis of mutation levels, isotypes and phylogenetic relationships among sequences from these clones has the potential to allow to distinguish ongoing (primary and secondary) from past immune responses and autoimmune diseases. This might help to solve some of the controversies about post treatment Lyme disease.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-320237
hdl:20.500.11880/29602
http://dx.doi.org/10.22028/D291-32023
Erstgutachter: Sester, Martina
Tag der mündlichen Prüfung: 1-Feb-2019
Datum des Eintrags: 28-Aug-2020
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Infektionsmedizin
Professur: M - Prof. Dr. Martina Sester
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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