Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-31482
Titel: Die Positivierung der negativen Anthropologie im Briefroman des 18. Jahrhunderts: Marivaux’ La Vie de Marianne und Choderlos de Laclos’ Les Liaisons dangereuses
VerfasserIn: Pampa, Anika
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2020
Kontrollierte Schlagwörter: Briefroman
Moralistik
Freie Schlagwörter: negative Anthropologie
Positivierung
Laclos
Marivaux
18. Jahrhundert
DDC-Sachgruppe: 100 Philosophie
300 Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
400 Sprache, Linguistik
420 Englisch
430 Deutsch
439 Andere germanische Sprachen
440 Französisch, romanische Sprachen allgemein
840 Französische Literatur
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: In der Aufklärung wird die Frage nach dem Wesen des Menschen in neuer Weise gestellt. Während die Moralisten der französischen Klassik einem moi caché und seiner wandelbaren Natur nachspürten, das sich auch in der Sprache nicht fixieren ließ, kann man im siècle des lumières eine Positivierung der negativen Anthropologie des 17. Jahrhunderts beobachten, welche sich besonders in dem neuem Genre des Briefromans abzuzeichnen scheint. Die vorliegende Studie hinterfragt, in welcher Weise es dem Briefroman gelingt, das sich entziehende Ich in der Sprache fassbar zu machen, wobei Unterschiede zwischen der Früh- und der Spätaufklärung berücksichtigt werden. Zwei bedeutende Briefromane des 18. Jahrhunderts, die eine Spanne von 50 Jahren umfassen, stehen im Mittelpunkt der Analyse: der 1731 erschienene Roman La Vie de Marianne von Pierre Carlet de Chamblain de Marivaux und der 1782 erschienene Roman Les Liaisons dangereuses von Choderlos de Laclos. Die Studie setzt dort an, wo den Moralisten des 17. Jahrhunderts Grenzen aufgezeigt werden, an der Sprache, deren Analyse sowohl bei der Protagonistin Marivaux’ als auch bei den Figuren Laclos’ im Zentrum steht. Werden bei Marivaux vor allem das Freilegen des moi caché sowie der Blick ins Herz über das Moment der surprise und die damit einhergehenden Möglichkeiten aber auch Grenzen der Selbstdurchdringung nachgezeichnet, so geht es bei Laclos um das Wirken des amour-propre auf den Menschen sowie das Aufzeigen der Voraussetzungen der Selbstaufklärung, wobei vor allem der Missbrauch der Selbstaufklärung als auch die Grenzen der raison kritisch hinterfragt werden. Um beiden Autoren und ihrem Zugang und vor allem der Weiterentwicklung der Moralistik der französischen Klassik gerecht zu werden, wird nicht einzig rückblickend der Bezug zur französischen Klassik des 17. Jahrhunderts hergestellt, sondern auch der Einfluss der Philosophen und Autoren des 18. Jahrhunderts auf Marivaux und Laclos berücksichtigt.
In the Enlightenment the question of the nature of man is posed in a new way. While the moralists of the French classicism pursued a « moi caché » and its changeable nature, which could not be fixed even in language, one can observe in the Enlightenment a positivization of the negative anthropology of the 17th century, which seems to be particularly evident in the new genre of the epistolary novel. The present study questions the way in which the epistolary novel succeeds in making the elusive self comprehensible in language, taking into account differences between the early and late Enlightenment. The analysis focuses on two important epistolary novels of the 18th century, covering a span of 50 years: the novel La Vie de Marianne by Pierre Carlet de Chamblain de Marivaux, published in 1731, and the novel Les Liaisons dangereuses by Choderlos de Laclos, published in 1782. The study starts where the moralists of the 17th century are shown limits, with language, the analysis of which is central to both the protagonist Marivaux and the characters of Laclos. While Marivaux's main focus is on exposing the « moi caché » and looking into the heart through the moment of surprise and the possibilities but also the limits of self-penetration, Laclos is concerned with the effect of the « amour-propre » on the human being and with pointing out the preconditions of self-enlightenment, whereby above all the abuse of self-enlightenment as well as the limits of raison are critically questioned. In order to do justice to both authors and their approach and, above all, to the further development of the morality of French classicism, not only is the reference to French classicism of the 17th century established in retrospect, but also the influence of the philosophers and authors of the 18th century on Marivaux and Laclos is taken into account.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-314827
hdl:20.500.11880/29457
http://dx.doi.org/10.22028/D291-31482
Erstgutachter: Oster-Stierle, Patricia
Tag der mündlichen Prüfung: 13-Jul-2020
Datum des Eintrags: 24-Jul-2020
Fakultät: P - Philosophische Fakultät
Fachrichtung: P - Romanistik
Professur: P - Prof. Dr. Patricia Oster-Stierle
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes



Alle Ressourcen in diesem Repository sind urheberrechtlich geschützt.