Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-30116
Titel: Enhancing the knowledge about faking : ability, motivation, and beyond
VerfasserIn: Schilling, Michael
Sprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2019
Kontrollierte Schlagwörter: Personalauswahl
Persönlichkeitstest
Auswahlgespräch
Freie Schlagwörter: Arbeits- & Organisationspsychologie
Persönlichkeitspsychologie
industrial & organizational psychology
personality psychology
faking
personnel selection
personality tests
DDC-Sachgruppe: 150 Psychologie
500 Naturwissenschaften
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: The use of self-assessment tools (such as personality tests or job interviews) for personnel selection always carries the risk that in order to increase their chances of selection, applicants will not answer honestly. This intentional distortion of answers – known as faking – can have a significant impact on selection decisions and can jeopardize the validity of selection procedures. In recent decades, these highly problematic consequences of faking for organizations have regularly brought the phenomenon into scientific focus. However, despite extensive theoretical and empirical research in this area, there are still a number of unanswered questions regarding the emergence and consequences of faking. Therefore, the aim of my dissertation is to further contribute to the understanding of this highly relevant phenomenon inherent in personnel selection, by looking at two of the currently unresolved research issues in this area. In a first step, I focused on the long-unanswered question of whether cognitive abilities are an important determinant of faking behavior. The results of my meta-analysis suggest that cognitive abilities play a decisive role for successful applicant faking in personality tests. However, significant differences between the results of laboratory and field studies also revealed evidence of different underlying mechanisms in the two research contexts. In the second study, I used an approach from the field of socioecological psychology to examine the motivational effects of competition on applicants’ faking in the interview context. While hard economic indicators of competition showed no effects, both the individual and the regionally shared attitudes towards competition emerged as important predictors of faking. Finally, I brought together the two previously studied aspects in a comprehensive laboratory study with three large samples and different operationalizations of the corresponding variables. However, the results did not support the expected effects of applicants’ cognitive abilities or their attitudes towards competition. In fact, this study, like the first one, provided evidence that instructed faking in the laboratory environment is governed by slightly different mental and motivational processes than faking in real application situations. All things considered, my dissertation provides important insights into both the motivational and the ability aspect of faking, but it also underlines that the processes occurring in applicants’ minds may be more complex and possibly also more difficult to reproduce in the laboratory than previously assumed. Accordingly, my dissertation calls for more research on the concrete mental processes of applicants in real selection situations as well as for a critical debate about the usefulness of laboratory studies in faking research.
Werden Selbstauskunftsverfahren (z.B. Persönlichkeitstests oder Vorstellungsgespräche) zur Personalauswahl eingesetzt, besteht immer die Gefahr, dass Bewerber nicht ehrlich antworten, um ihre Auswahlchancen zu erhöhen. Dieses beabsichtigte Verzerren von Antworten, welches als Faking bezeichnet wird, kann einen konkreten Einfluss auf Auswahlentscheidungen haben und damit die Validität eignungsdiagnostischer Verfahren gefährden. Aufgrund dieser problematischen Auswirkungen, ist Faking bereits seit Jahrzehnten immer wieder im Fokus der Personalauswahlforschung. Allerdings bleiben bisher trotz umfangreicher theoretischer und empirischer Arbeiten in diesem Bereich noch einige Aspekte der Entstehung und Folgen von Faking ungeklärt. Ziel meiner Dissertation ist es, weiter zum Verständnis dieses hochrelevanten Phänomens der Personalauswahl beizutragen und zwei der aktuellen Themen dieses Forschungsbereichs zu untersuchen. Dazu konzentriere ich mich in einem ersten Schritt auf die seit Langem unbeantwortete Frage, ob kognitive Fähigkeiten eine wichtige Determinante von Faking sind. Die Ergebnisse meiner Meta-Analyse deuten darauf hin, dass kognitive Fähigkeiten tatsächlich eine entscheidende Rolle für erfolgreiches Faking von Persönlichkeitstests spielen. Erhebliche Unterschiede zwischen den Ergebnissen von Labor- und Feldstudien geben dabei aber auch Hinweise auf unterschiedliche zugrunde liegende Mechanismen in beiden Forschungskontexten. In einer zweiten Studie untersuche ich mit einem aus der sozialökologischen Psychologie entliehenen Ansatz die motivationalen Auswirkungen von Wettbewerb auf Bewerberfaking im Interviewkontext. Während in dieser Studie harte wirtschaftliche Indikatoren von Wettbewerb keine Effekte zeigen, sind sowohl die individuelle als auch die regional geteilte Einstellung bezüglich Wettbewerbes wichtige Prädiktoren für Faking. Wieder im Rahmen von Persönlichkeitstests bringe ich schließlich die beiden zuvor untersuchten Aspekte in einer umfangreichen Laborstudie mit drei großen Stichproben und unterschiedlichen Operationalisierungen der Variablen zusammen. Allerdings zeigt sich hier weder der erwartete Einfluss der kognitiven Fähigkeiten noch der Einstellung zu Wettbewerb auf Faking. Vielmehr liefert diese Studie, wie auch schon die erste, Hinweise darauf, dass instruiertes Faking im Laborkontext von anderen mentalen und motivationalen Prozessen gesteuert wird als Faking in realen Auswahlsituationen. In ihrer Gesamtheit liefert meine Dissertation wichtige Erkenntnisse über den Motivations- und Fähigkeitsaspekt von Bewerberfaking, weist aber auch darauf hin, dass die Prozesse, die in den Köpfen der Bewerber ablaufen, komplexer und möglicherweise auch schwieriger im Labor reproduzierbar sind, als bisher angenommen. Entsprechend ruft meine Dissertation zu mehr Forschung über die konkreten mentalen Prozesse von Bewerbern in echten Auswahlsituationen auf und fordert eine kritische Auseinandersetzung mit der Nützlichkeit von Laborstudien für die Fakingforschung.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-301166
hdl:20.500.11880/28730
http://dx.doi.org/10.22028/D291-30116
Erstgutachter: König, Cornelius J.
Tag der mündlichen Prüfung: 3-Dez-2019
Datum des Eintrags: 19-Feb-2020
Fakultät: HW - Fakultät für Empirische Humanwissenschaften und Wirtschaftswissenschaft
Fachrichtung: HW - Psychologie
Professur: HW - Prof. Dr. Cornelius König
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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