Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-28217
Titel: Häufigkeit und Verlauf proximaler MCA- und T-Gabel-Verschlüsse : Können Schlaganfallpatienten mit mildem neurologischen Defizit von einer therapeutischen Intervention profitieren?
VerfasserIn: Lick, Susan
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2018
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Schlaganfall
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Weltweit erleiden jährlich über 15 Millionen Menschen einen Schlaganfall. Er ist eine der am häufigsten zu Behinderung und Tod führenden Erkrankungen. Um die möglichen resultierenden Beeinträchtigungen durch Behinderungen möglichst gering zu halten, ist zum einen der Faktor Zeit und zum anderen, die richtige Therapie entscheidend. Lange war die einzige zugelassene Therapie die systemische Thrombolyse mittels rekombinanter Gewebsplasminogen-Aktivator (rt-PA). Im Jahre 2015 konnte jedoch in großen randomisierten Studien auch die Effektivität der mechanischen Thrombektomie bewiesen werden. Diese großen Studien, die den Nutzen einer mechanischen Rekanalisation bei nachgewiesenem proximalen Gefäßverschluss belegten, bezogen sich auf ein Patientenkollektiv, das im Median eine relativ ausgeprägte Klinik aufwiesen (National Institute of Health Stroke Skala (NIHSS) im Median 13-18 Punkte). Unter den Patienten, die sich mit einer sehr gering ausgeprägten Klinik präsentieren, konnte in einigen Studien gezeigt werden, dass ein nicht zu vernachlässigender Anteil dieser Patienten in der Bildgebung der Gefäße ebenfalls einen proximalen Gefäßverschluss aufwies. Dieser Patientengruppe soll sich nun in dieser Arbeit gewidmet werden, denn in einzelnen vorangegangenen Fallstudien wurde beobachtet, dass es bei Patienten, die initial mit einer sehr milden Klinik vorstellig wurden, es im Verlauf zu einer sekundären Verschlechterung kam und der Betroffene möglicherweise das Krankenhaus in einem schlechteren Zustand und mit stärkerer körperlichen Beeinträchtigung verließ. [27,33,70] In einigen Studien konnte bereits gezeigt werden, dass bei einer großen Anzahl an Schlaganfallpatienten mit einer schwach ausgeprägten Klinik dennoch ein Verschluss in einem proximalen Gefäß nachgewiesen werden konnte. [66] Die Heterogenität dieses Patientenkollektivs gestattet es bisher nicht, einen eindeutigen Therapieansatz zu formulieren. Diese Arbeit untersucht, ob es sinnvoll ist, Patienten mit einem initial niedrigen NIH-Score oder einer klinisch frühen, schnellen Besserung bei einem proximalen Verschluss der T-Gabel, des M1- oder M2-Segments, einer i.v.-Thrombolyse gefolgt von einer mechanischen Rekanalisation zu unterziehen. Hierfür erfolgte die Auswertung von 1046 Patienten die im Zeitraum von Januar 2012 bis September 2014 einen Mediainfarkt erlitten. Zur Beurteilung des klinischen Outcomes verwendeten wir die modifizierte Rankin Scale (mRS) und die NIHSS. Schwerpunkt dieser Arbeit sind die Patienten, die initial eine geringe Klinik (NIHSS ≤ 4 Punkte), sowie einen Gefäßverschluss im Bereich des M1-, M2-Segments oder im T-Gabelbereich aufwiesen. Es erfolgte die Auswertung der therapeutischen Intervention, sowie der klinische Verlauf mittels NIHSS und mRS. Unter jenen Patieten mit initial gerning ausgeprägter Klinik und proximalem Verschluss kam es bei 13 der insgesamt 56 Patienten, also 23% zu einer sekundären Verschlechterung. Das therapeutische Vorgehen gestaltete sich bei dieser Patientengruppe verschieden. Von alleiniger Sekundärprävention, intravenöser Lyse, mechanischer Thrombektomie bis zur Kombination aus intravenöser Lyse und mechanischer Thrombektomie. Aufgrund der insgesamt kleinen Fallzahl dieser Gruppe ist auf der alleinigen Grundlage unserer Daten keine eindeutige Aussage über die optimale Therapie möglich. In Zusammenschau mit den großen, publizierten Rekanalisationsstudien, würde man heute bei M1- und T-Gabelverschlüssen auch bei initial geringer Klinik eher zu einer mechanischen Rekanalisation raten.
Frequency and development of proximal MCA- and Carotis-T-occlusions – Can stroke patients with low neurological deficits benefit of a therapeutic intervention? Every year worldwide over 15 million people suffer a stroke. It is the most common disease leading to disabilities and death. In order to keep any possible negative impact as low as possible the parameter time and the choice of the correct therapy are crucial factors. For a long time the only approved therapy was the systematic thrombolysis using recombinant tissue plasminogen activator (rt-PA). In the year 2015 large randomized studies have also proven the effectiveness of thrombectomy. These large studies verified the benefit of a mechanical recanalization for documented proximal vascular obliteration. The median of the patient collective had severe neurological deficits (Median of National Institute of Health Stroke Scale (NIHSS) 13 to 18). Furthermore a variety of studies showed that a measurable group of patients presenting extremely low disease symptoms also had a proximal vessel occlusion as evidenced by vascular imaging. This research paper will focus on this particular group of patients. Previous studies have shown that patients with initially very low level of neurological deficites over time a secondary deterioration and the patient left the hospital under worse condition and a heavier physical impairment. In a selection of studies it has already been demonstrated that a large amount of stroke patients with a low level of neurological symptoms still had an obliteration in a proximal vessel. However, a clear approach to therapy cannot be drawn due to the heterogeneity of the patient collective. This paper evaluates if it is advisable to treat patients showing either an initially low NIH-Score or a clinically early, fast improvement under proximal occlusion of the Carotis-T, M1- or M2-segment, with thrombolysis followed by a mechanical recanalization. For the study 1046 patients who have suffered a media infarction between January 2012 and September 2014 have been analyzed. For the evaluation of the clinical outcome the modified Rankin Scale (mRS) as well as the National Institute of Health Stroke Scale (NIHSS) has been used. The research paper focuses on patients showing, in addition to initially low disease symptoms ((NIHSS ≤ 4), also a vascular obliteration of the M1-, M2- segment or the Carotis-T. The chosen method for the analysis of the therapeutic intervention and the clinical progress was NISS and mRS. Among these patients presenting low neurological deficits and large vessel occlusion in 13 out of 56 cases (23%) there was a secondary deterioration. The therapeutic intervention included solitary secondary prevention, intravenous lysis, mechanical thromectomy as well as the combination of intravenous lysis and mechanical thrombectomy. Due to the small number of cases in this group it is not possible to make a clear statement just based on our data. However, in synopsis with the published big recanalization studies, oligo-symptomatic patients with a large vessel occlusion should receive a mechanical thrombectomy.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-282178
hdl:20.500.11880/27472
http://dx.doi.org/10.22028/D291-28217
Erstgutachter: Faßbender, Klaus
Tag der mündlichen Prüfung: 10-Dez-2018
Datum des Eintrags: 8-Jul-2019
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Neurologie und Psychiatrie
Professur: 
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

Dateien zu diesem Datensatz:
Datei Beschreibung GrößeFormat 
Häufigkeit und Verlauf proximaler MCA.pdf1,3 MBAdobe PDFÖffnen/Anzeigen


Alle Ressourcen in diesem Repository sind urheberrechtlich geschützt.