Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-27942
Titel: Beurteilung der parenteralen Ernährung bei Frühgeborenen unter 1500 g im Universitätsklinikum des Saarlandes im Vergleich zu publizierten Leitlinien
VerfasserIn: Sirch, Melanie Sophia Christina
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2017
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Parenterale Ernährung
Frühgeborenes
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Hintergrund: Ein wichtiger Aspekt für das Wachstum sowie die körperliche Entwicklung von Frühgeborenen ist eine adäquate Nahrungszufuhr. Basierend auf den Ergebnissen zahlreicher Studien werden sowohl die Geschwindigkeit des Nahrungsaufbaus als auch die Substratmengen - insbesondere der parenteralen Nahrung - kontrovers diskutiert. Zielsetzung: Ziel dieser Arbeit war es, das parenterale Ernährungsregime in der Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, Homburg bei sehr unreifen Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht < 1500 g zu untersuchen, die zugeführten Substratmengen zu berechnen und mit publizierten Leitlinien zu vergleichen. Methodik: Retrospektive Studie bei very low birthweight Neonaten der neonatologischen Intensivstation des Universitätsklinikums des Saarlandes (Homburg) über einen Zeitraum von zwei Jahren (01.01.2009-31.12.2010). Ergebnisse: In die Studie wurden insgesamt 100 von 120 Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht < 1500 g eingeschlossen. Das mittlere Gestationsalter lag bei 29+4 SSW [Spanne: 24+3-34+1 SSW]. Das Geburtsgewicht aller Frühgeborener lag im Mittel bei 1118,8 g ± 260 g (570 g-1490 g). Bei der Analyse der zugeführten parenteralen und enteralen Nahrungsmengen für Flüssigkeit, Glukose, Aminosäuren, Fette und Energie zeigte sich, dass bis auf die verabreichte Glukosemenge, die geforderten Substratmengen der Leitlinien für parenterale Ernährung von Frühgeborenen der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin, unterschritten wurden. Die Wachstumsperzentilen bezüglich Körpergewicht, -länge und Kopfumfang waren in den ersten drei Lebenswochen deutlich abfallend. Hingegen zeigte sich in der Nachuntersuchung im Alter von 2 Jahren (korrigiert) ein Aufholwachstum mit Werten für Köperlänge, -gewicht und Kopfumfang, welches sich dem eines termingerecht Geborenen annäherte. Bei der Nachuntersuchung mittels Bayley II im Alter von 2 Jahren (korrigiert) waren 78,6 % (33/42) der untersuchten Kinder im Normbereich. Schlussfolgerung: Die von uns durchgeführte Analyse zeigte, dass die Verabreichung der parenteralen Ernährung auf der neonatologischen Intensivstation im Universitätsklinikum des Saarlandes mehrheitlich nicht leitlinienkonform durchgeführt wurde und in der ersten Lebensphase mit inadäquaten Wachstumsparametern assoziiert war. Inwiefern ein leitlinienkonformes Vorgehen neben einer veränderten Wachstumscharakteristik und –kinetik auch mit positiven Langzeitfolgen bezüglich der neurologischen Entwicklung einhergehen kann, bleibt ungeklärt. Es gilt allerdings auch zu berücksichtigen, dass die „adäquate“, leitlinienkonforme Gabe von Glukose in diesem Patientenkollektiv häufig zu einer Hyperglykämie führte, welche die Gabe von Insulin erforderlich machte.
Background: Parenteral and enteral nutrition play an important role for both growth and development of preterm infants. Many controversies still exist in this area of neonatology. Study purpose: The aim of this study was to assess the amount of parenteral and enteral nutrition in very low birthweight neonates, and to compare the results from our neonatal intensive care unit to current published guidelines. Methods: Retrospective audit at the tertiary neonatal intensive care unit at the University Children´s Hospital of Saarland, Homburg, Germany between 01/01/2009 and 31/12/2010. Results: In total, 100 of 120 potentially eligible very low birthweight infants were included in this data analysis. Mean gestational age was 29+4 weeks of pregnancy [range: 24+3-34+1 weeks of pregnancy]; mean birth weight was 1118.8 g ± 260 g (570 g-1490 g). Preterm infants achieved birth weight (n=96) on average at 11.1 ± 5.1 (range: 2-28) days of life. Comparing the amount of fluids, glucose, amino acids, lipids and kcals with current published guidelines for parenteral nutrition in preterm infants, only glucose was given adequately. Percentiles (weight, length and head circumference) were abnormal during the first 3 weeks of life. At the age of 2 years (corrected age), a catch-up growth was seen in our cohort with auxology data now comparable to healthy term infants. Using Bayley II test for outcome assessment, at the age of 2 years (corrected age) 78.6 % (33/42) of infants demonstrated normal development. Conclusions: Our retrospective data analysis demonstrates inadequate provision of parenteral nutrition in very low birthweight infants, which was not in line with current guidelines. This failure was associated with inadequate growth in our cohort – most particular during the first 3 weeks of life. Whether adherence to published guidelines will result in better early ex utero growth, and whether this normalized growth pattern will translate into better long-term outcome (both metabolic and neurological) will have to be established in future studies. Furthermore, it has to be taken into account that the amount of glucose given was in accordance with published guidelines, but was often associated with episodes of hyperglycemia requiring administration of intravenous insulin.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-279423
hdl:20.500.11880/27421
http://dx.doi.org/10.22028/D291-27942
Erstgutachter: Meyer, Sascha
Tag der mündlichen Prüfung: 22-Mai-2018
Datum des Eintrags: 6-Mai-2019
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Pädiatrie
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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