Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-27902
Titel: Kutane Nebenwirkungen und sozio-epidemiologische Aspekte von permanenten Tätowierungen
VerfasserIn: Oertel, Angela
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2017
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Tätowierung
Nebenwirkung
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: 1.1 Summary Cutaneous side effects and socio-epidemiological aspects about permanent tattoos Currently an estimated 10% of the general population are tattooed and about 25% of the young adult population. Tattooing itself is a ritual that is hundreds of years old. What people used earlier as a form of camouflage while hunting, is now considered a popular art to beautify the body. Therefore this study‘s goal was not just to address common bias in the population, but to also find possible causes leading to cutaneous side effects. In this study there were 426 participants with previous tattoos and 20 participants that were surveyed for three months after getting a new tattoo. Out of all the 446 participants there were four (0,9%) with an allergic reaction to one of the tattoo components and 12 participants (2,7%) with an inflammation, that was mostly self-caused through poor aftercare. Further results showed 81% of the participants (359/443) with no other complications after the tattooing procedure itself once the skin healed properly. Pruritus is the most common cutaneous side effect, that 34 of the participants (7,7%) developed afterwards. There was reported swelling of the tattooed skin area in 23 participants (5,2%). Though there were a lot of skin changes stated in the course, mostly about cosmetic aspects than relevant complications, there is a high rate of content about the tattoo itself between the participants. There are 93,5% (414/443) that do not wish for a tattoo removal with only one individual (0,2%) wanted a removal due to developing a skin reaction. Other reasons for a removal include: choice of motif, disadvantageous bodyparts or a poorly tattooed image. Relevant disorders, allergies, skin diseases, regular pharmaceutical intake and high risk behaviour like smoking, alcohol or drug abuse show no correlation to wound healing disorders and complications after tattooing. In regards to socio-epidemiological aspects, individuals in executive positions, public officials and university graduates receive tattoos with an equivalent higher income. There are 93,5% (414/443) that experience no career problems because of a tattoo. Most of the difficulties in the job occur because they feel obligated to hide their tattoo while working, according to 11 participants (2,5%). The present data shows that tattoos are widely accepted; used not only by criminals but for those seeking popular body art such as university graduates and financially secure individuals. Severe diseases like allergies are rare. Longterm skin complications are mostly related to cosmetic aspects and do not need any additional therapy. However there remains an uncertainty in regards to the change in tattoo color in the body. Therefore there is still a remaining risk for longterm problems. A good choice of motif, size and body part is crucial for later content. More research and legal requirements need to be made to make tattooing even more secure.
1.2 Zusammenfassung Kutane Nebenwirkungen und sozio-epidemiologische Aspekte von permanenten Tätowierungen Derzeit sind hochgerechnet über 10% der Bevölkerung tätowiert, unter jungen Erwachsenen sind es sogar 25%. Das Tätowieren an sich ist bereits ein jahrhundertealtes Ritual. Was früher zur Tarnung bei der Jagd genutzt wurde, zählt heutzutage zum gängigen Körperschmuck. Daher war es Ziel dieser Studie nicht nur gängige Vorurteile in der Bevölkerung bezüglich Tätowierungen zu untersuchen sondern auch mögliche Ursachen zu finden, die kutane Nebenwirkungen begünstigen. Von insgesamt 446 Teilnehmern, von denen 426 bereits tätowiert waren und 20 Probanden bei einer neuen Tätowierung über drei Monate nachuntersucht wurden, zeigten sich vier (0,9%) mit einer allergischen Reaktion auf Bestandteile ihres Tattoos und 12 Personen (2,7%) mit einer größeren Entzündungsreaktion, die jedoch vor allem durch nachlässige Pflege nach dem Tätowiervorgang begründet war. 81% der Befragten (359/443) zeigten nach Abheilen der Haut nach dem Tätowiervorgang keine weiteren Komplikationen. Als häufigste kutane Nebenwirkung zählt Juckreiz, was im Verlauf von 34 Probanden (7,7%) angegeben wurde. Auch eine Schwellung der betroffenen Hautregion wurde von 23 Teilnehmern (5,2%) beobachtet. Dennoch zeigt sich, dass trotz der relativ hohen Anzahl an angegebenen Hautveränderungen im Verlauf, worunter jedoch eher auf kosmetisch unschöne Ergebnisse abgezielt wurde als auf relevante Komplikationen, eine hohe Zufriedenheitsquote unter den Befragten vorherrscht. So wünschen 93,5% (414/443) Teilnehmer keine Entfernung ihrer Tätowierung. Unter den Betroffenen, die ein Tattoo entfernt haben möchten, ist nur eine Person (0,2%), die dies aufgrund einer entstandenen Hautreaktion wünscht. Andere Ursachen hierfür sind eine schlechte Motivwahl, ungünstige Körperregion oder ein schlecht gestochenes Tattoo. Relevante Vorerkrankungen, Allergien, Hauterkrankungen, regelmäßige Medikamenteneinnahme und Risikoverhalten wie Rauchen, Alkohol und Drogen konnten keinen Zusammenhang zu Wundheilungsstörungen und Komplikationen nach Tätowierungen aufweisen. Bezüglich sozio-epidemiologisch Aspekte zeigt sich, dass auch Personen in leitender Position, Beamte und angehende Akademiker tätowiert sind, die auch ein entsprechend höheres Einkommen haben. Berufliche Probleme aufgrund einer Tätowierung konnten 93,5% (414/443) ausschließen. Zu den häufigsten Schwierigkeiten zählt, dass Tattoos bei der Arbeit bedeckt gehalten werden müssen, was bei elf Probanden (2,5%) der Fall ist. Die vorliegenden Daten zeigen, dass Tattoos heutzutage weitläufige Akzeptanz finden und längst nicht nur bei Kriminellen zu finden sind, sondern zum gängigen Körperschmuck auch bei Akademikern und finanziell höher gestellten Personen geworden ist. Schwerwiegende Krankheitsbilder wie Allergien sind sehr selten. Langfristige Hautkomplikationen sind vorwiegend von kosmetischer Natur und bedürfen eher selten einer Therapie. Dennoch bleibt eine Ungewissheit, was mit Tattoofarbe im Körper genau passiert, sodass stets ein Restrisiko für Langzeitfolgen bestehen bleibt. Eine gute Auswahl an Motiv, Größe und Körperregion ist für die spätere Zufriedenheit ausschlaggebend. Weitere Forschung und gesetzliche Regulierungen, um Tattoos weitläufig sicherer zu machen, sind wünschenswert.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-279028
hdl:20.500.11880/27404
http://dx.doi.org/10.22028/D291-27902
Erstgutachter: Müller, Cornelia
Tag der mündlichen Prüfung: 18-Mai-2018
Datum des Eintrags: 12-Apr-2019
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Dermatologie
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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