Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-27602
Titel: Eine Replikationsstudie zur zentralen Emotionsverarbeitung bei Kindern mit Enkopresis; Differenzierung Patienten (Kinder mit Enkopresis) mit und ohne komorbide Enuresis (Funktionelle Harninkontinenz und/oder Enuresis nocturna)
VerfasserIn: Thomas, Carla
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2017
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Enkopresis
Harninkontinenz
Enuresis nocturna
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Enkopresis ist eine häufige Erkrankung im Kindesalter, die für die Betroffenen mit einem sehr hohen Leidensdruck einhergeht. In einer Studie von Becker et al. (2011) wurde gezeigt, dass Kinder mit Enkopresis (mit oder ohne Obstipation) gegenüber gesunden Kindern Unterschiede in der zentralen Emotionsverarbeitung aufweisen. Ziel der vorliegenden Studie war es zum einen diese Ergebnisse für die Untergruppe „Enkopresis mit Obstipation“ zu replizieren, und zum anderen die Hypothese zu überprüfen, dass Kinder mit kombinierter Enkopresis und Enuresis/funktioneller Harninkontinenz noch stärkere Veränderungen in der zentralen Emotionsverarbeitung aufweisen als Kinder mit isolierter Enkopresis mit Obstipation. Wir untersuchten 25 Kinder mit Enkopresis und Obstipation und 15 gesunde Kinder. Von den 25 Patienten wiesen 10 Kinder zusätzlich eine funktionelle Harninkontinenz und/oder Enuresis nocturna auf. Unsere Methoden umfassten eine ausführliche pädiatrische körperliche Untersuchung mit transabdomineller Sonografie des Rektumdurchmessers, Intelligenzdiagnostik, Child Behaviour Checklist (CBCL), psychiatrischem Interview (Kinder-DIPS) und die Ableitung ereigniskorrelierter Potentiale (ERP). Hierfür wurden den Probanden standardisierte Bilder mit emotionalem Inhalt (40 positiv, 40 negativ, 80 neutral) aus dem International Affective Picture System (IAPS), sowie 40 analog zu den Bildern des IAPS formatierte Fotos von Stuhl präsentiert. Die Kinder mit Enkopresis mit Obstipation zeigten auch in der vorliegenden Studie intensivere Reaktionen auf die präsentierten Stimuli mit emotionalem Inhalt; signifikant waren die Unterschiede für die Bilder mit positivem Inhalt, in der Zentral- und Parietalregion und in der Spätphase (650-850ms) der ERPs. Bei dem Vergleich von Kindern mit isolierter Enkopresis mit Obstipation und Kindern mit kombinierter Enkopresis mit Obstipation und Einnässen zeigten sich keine signifikanten Unterschiede. Insgesamt wurden die Ergebnisse von Becker et al. (2011) in der vorliegenden Studie repliziert, was für die Validität dieses Ansatzes spricht. Es scheint wahrscheinlich, dass Kinder mit Enkopresis mit Obstipation funktionelle Störungen im zentralen Nervensystem aufweisen, die unter anderem die zentrale Verarbeitung von Emotionen beeinflussen. Komorbides Einnässen scheint den Effekt auf das ZNS nicht zusätzlich zu verstärken.
Encoporesis is a common disease in children, which is accompanied by a high psychological strain for the affected. A study of Becker et al. (2011) showed that children with encopresis (with or without obstipation) showed differences in central nervous system emotion processing compared to healthy children. Aim of the study at hand was on the one hand to replicate the results of this study for the subgroup „encopresis with obstipation“ and on the other hand to reevaluate the hypothesis that children with combined encopresis and nocturnal enuresis/daytime urinary incontinence (NE/DUI) would show more intense alterations in central nervous system processing than children with encopresis with obstipation only. We examined 25 children with encopresis with obstipation and 15 healthy children. 10 out of 25 children with encopresis with obstipation additionally suffered from NE/DUI. Our methods included an extensive pediatric physical examination with transabdominal sonography of the rectal diameter, intelligence diagnostics, child behaviour checklist (CBCL), psychiatric interview (DIPS- childrens version) and the measurement of eventrelated potentials (ERP) in the brain. For the latter, we presented standardized pictures of emotional content out of the international affective picture system (40 positiv, 40 negativ, 80 neutral) as well as 40 pictures showing stool, which were formatted in analogy to the international affective picture system (IAPS). In line with previous research, children with encopresis with obstipation showed stronger ERP responses to the presented stimuli than healthy children; significant differences were seen for pictures with positive content, located centrally and parietally, and during the late time interval (650-850ms). The comparison of children with encopresis with obstipation only with children with encopresis with combined obstipation and NE/DUI did not reveal significant differences in emotional processing between these two groups. Altogether, the results of Becker et al. (2011) were replicated in the study at hand, confirming their validity. We conclude that children with encopresis with obstipation hold functional disorders in the central nervous system, which impair emotion processing. Further, our findings suggest that comorbid NE/DUI does not intensify the effects of encopresis on the central nervous system.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291-scidok-ds-276029
hdl:20.500.11880/27259
http://dx.doi.org/10.22028/D291-27602
Erstgutachter: Gontard von, Alexander
Tag der mündlichen Prüfung: 24-Okt-2018
Datum des Eintrags: 14-Dez-2018
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Neurologie und Psychiatrie
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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