Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-27391
Titel: Natur als Ressource für die psychosomatische Rehabilitation
VerfasserIn: Boßlet, Elisabeth
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2016
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Natur
Rehabilitation
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Title: Nature as a resource of psychosomatic rehabilitation Issue: This study explores the question if there exists an effect of exposure to nature on psychosomatic patients within the training units but also in their free time. First, we had to prospect whether any effects of therapy units could be found independent of location. Then we looked for differences in effect of training with respect to location. In addition, the question was addressed, whether a rehabilitation including nature is resulting in a changed post rehabilitative behavior of patients. Methods: The work presented includes two approaches for the study, for which in a first part the Homburger Naturfragebogen (HNF) was developed and validated. For validation of the HNF a control group drawn from the standard population was established which is suited for a comparison with the clientele of psychosomatic rehabilitation. The second part of the study is covering the central topic of this work. It is subdivided in three mod-ules which address (i) the behavior during recreation time, (ii) the purposeful use of na-ture in therapeutic units and (iii) the post rehabilitative behavior. To quantify the latter, an anamnesis and a three month delayed katamnesis was assessed with the HNF. In or-der to assess the behavior in recreation time during their stay in the Mediclin-Bliestalkliniken, weekly protocols were designed in which the patients could quantify and evaluate the time spent in nature. The effect of nature within training respectively thera-py units was perceived by an intervention study. For each unit, the Gießener Beschwerdebogen and the Aktuelle Stimmungsskala were applied in a pre-post-format. The endurance training was observed comparing here training with ergometer inside with fast walking outside. As a further part of therapy perception of the body was includ-ed in the study comparing here also indoor and outdoor activities. Results: The HNF allows to record positive attitudes towards nature in a condensed, vali-dated and reliable way. It was possible to obtain the scales for recuperation, health, fas-cination/awe and pleasure/exercise by factorial analysis. For anamnesis and katamnesis, none or only minimal relations between the degree of depression/anxiety (measured with the Hospital Anxiety and Depression Scale HADS-D) and the profit derived from ex-perience of nature were found. It is shown that particularly the subgroup of patients suf-fering from depression is esteeming and using nature in a pronounced way as contribu-tion to their health. In addition, a higher degree of interaction with nature yields a higher benefit. The availability of nature for use in recreation, apart from therapy units, was extensively used by patients and highly valued. By comparing indoor and outdoor train-ing, a pronounced improvement for several scales of both questionnaires was found. Within the somatic complaints the scales of exhaustion, pain in limbs, and heart trouble were significantly improved by training in nature, whereas for psychic aspects the scale of positive mood was more strongly improved in nature. For the perception of the body, an advantage of training in nature was found for the scale hopelessness as an aspect of mood. Discussion: In particular for psychosomatic rehabilitation clinics inclusion of nature as an additional factor may lead to an improvement of success of rehabilitation and can be considered as a measure always available and with continuous impact on patients´ eve-ryday lives.
Fragestellung: Mit der vorliegenden Studie wurde der Frage nachgegangen, ob eine In-tervention im Rahmen der psychosomatischen Rehabilitation eine andere Wirkung auf den Patienten hat, wenn sie in der Natur statt in einem geschlossenen Raum durchge-führt wird. Zunächst musste festgestellt werden, welche Effekte eine Intervention unab-hängig vom Ort der Durchführung hat. Weiterhin wurde das Freizeitverhalten der Patien-ten hinsichtlich der Nutzung der Natur während, vor und nach der Rehabilitation unter-sucht. Methoden: Die vorliegende Arbeit umfasst zwei Studienansätze, wobei zunächst mangels geeigneter Messinstrumente der Homburger Naturfragebogen (HNF) entwickelt und va-lidiert wurde. Im Rahmen der Validierung wurde für den HNF auch eine Kontrollgruppe aus der Normalbevölkerung etabliert, die sich zum Vergleich mit dem Patientenklientel der psychosomatischen Rehabilitation eignet. Der zweite Studienansatz umfasst die ei- gentlichen Fragestellungen dieser Arbeit und gliedert sich in 3 Module, mit denen (i) das Freizeitverhalten während der Rehabilitation , (ii) der gezielte Einsatz von Natur in thera-peutischen Einheiten und (iii) das Verhalten 3 Monate nach der Entlassung aus der Rehaklinik erfasst wurde. Um letzteres messbar zu machen, wurden mittels des HNF ein Ausgangsbefund und eine 3-Monats-Katamnese erhoben. Um das Freizeitverhalten wäh-rend des Aufenthaltes in den Mediclin-Bliestalkliniken zu erfassen, wurden Wochenpro-tokolle entworfen, in denen die Patienten die Zeitspanne in der Natur quantifizierten und bewerteten. Die Wirkung der Natur innerhalb von Trainings- beziehungsweise Therapie-einheiten wurde durch eine Interventionsstudie erfasst. Im Prä-Post-Format wurden für jede aufgenommene Trainingseinheit der Gießener Beschwerdebogen und die aktuelle Stimmungsskala erhoben. Für das Ausdauertraining wurde Ergometertraining im Raum mit Walking in der Natur verglichen. Als weiterer Therapiebestandteil wurde das Körper-wahrnehmungstraining in die Studie aufgenommen, wobei auch hier Einheiten drinnen mit Einheiten draußen verglichen wurden. Ergebnisse: Der HNF erlaubt es, positive Einstellungen zur Natur zeitökonomisch, valide und reliabel zu erfassen. Es konnten faktorenanalytisch die Skalen Erholung, Gesundheit, Faszination/Ehrfurcht, Genuss/Bewegung differenziert werden. In der Eingangsuntersu-chung sowie der Katamnese konnte dargestellt werden, dass insbesondere die Subgrup-pe der an Depression Erkrankten die Natur nach der Rehabilitation in stärkerem Maße als Beitrag zu ihrer Gesundheit schätzt und nutzt. Zudem scheint ein höherer Interaktions-grad mit der Natur zu einem höheren Benefit zu führen. Während des Rehaaufenthaltes wurde die Verfügbarkeit von Natur zur Freizeitgestaltung außerhalb von Therapieeinhei-ten von den Patienten in hohem Maße genutzt und als ausgesprochen positiv bewertet. Für das Ausdauertraining ergaben sich für einige Skalen beider Fragebögen stärkere Ver-besserungen durch ein Training draußen im Vergleich zu einem Training im Raum. Inner-halb der körperlichen Beschwerden waren die Skalen Erschöpfung, Gliederschmerzen und Herzbeschwerden nach einem Training in der Natur signifikant stärker verbessert, während sich für die psychischen Aspekte die Skala positive Stimmung signifikant stärker in der Natur verbesserte. Für die Körperwahrnehmung konnte eine Überlegenheit des Trainings in der Natur für den Stimmungsaspekt Hoffnungslosigkeit gefunden werden. Diskussion: Für psychosomatische Rehabilitationseinrichtungen könnte die Natur als zu-sätzlicher Faktor zu einer Verbesserung des Rehabilitationserfolges führen und als eine in den Alltag der Patienten fortwirkende, jederzeit nutzbare Ressource angesehen werden.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291-scidok-ds-273911
hdl:20.500.11880/27186
http://dx.doi.org/10.22028/D291-27391
Erstgutachter: Köllner, Volker
Tag der mündlichen Prüfung: 9-Nov-2017
Datum des Eintrags: 23-Okt-2018
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Psychotherapie und Psychosomatik
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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