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doi:10.22028/D291-23537
Title: | Exotismus und Kunst : interkulturelle, intermediale und diskursive Formen der Präsenz Afrikas in der Kunstszene in Québec |
Other Titles: | Exoticism and art : intercultural, intermedial and discoursive forms of African presence in the Quebec artistic scene |
Author(s): | Didié, Lucie |
Language: | German |
Year of Publication: | 2009 |
SWD key words: | Exotismus Afrika Québec Kunst |
Free key words: | exoticism art Africa Quebec |
DDC notations: | 700 Arts |
Publikation type: | Dissertation |
Abstract: | Die Präsenz Afrikas in der europäischen Kunstszene ist von Beginn an von kolonialen Beziehungen europäischer Staaten mit dem Kontinent geprägt. Mittels dieser Beziehungen gelangte afrikanische Kunst, insbesondere Skulptur, nach Europa. Dementsprechend intensiv entwickelte sich ein Dialog über die Bedeutung afrikanischer Kunst im Allgemeinen und später im 20. Jahrhundert im Besonderen über die Bedeutung afrikanischer Kunst für die europäische Moderne. Die koloniale Vergangenheit kann somit als ein wichtiger Faktor für die Auseinandersetzung mit afrikanischem Kunstschaffen gesehen werden. Nun stellt sich die berechtigte Frage, wie sich die Auseinandersetzung mit afrikanischer Kunst in jenen Ländern entwickelt hat, welche keine kolonialen Beziehungen mit Afrika nachweisen können. Der gesamte nordamerikanische Kontinent stellt ein solches Beispiel dar: Obwohl nahezu jegliche koloniale Beziehungen zu Afrika fehlen, ist eine Auseinandersetzung mit afrikanischer Kunst nachweisbar. Für die USA erklärt sich diese Präsenz durch das kulturelle Erbe der zahlreichen afrikanischen Sklaven, welche vor allem im 18. Jahrhundert eingeführt wurden. Im Falle Kanadas beziehungsweise der kanadischen Provinz Québec kann jedoch nicht unbedingt von einem Erbe afrikanischer Sklaven gesprochen werden, da es zu keiner nennenswerten Einfuhr (im Vergleich mit den USA) gekommen ist. Kanada entsandte zwar Missionare, Entdecker und Händler nach Afrika (zahlenmäßig der europäischen Präsenz deutlich unterlegen), im militärischen Kontext beteiligte sich Kanada als eine britische Kolonie an den Burenkriegen in Südafrika, jedoch besaß es keine afrikanische Kolonie.
Die Frage nach der Präsenz und den möglichen Gründen für die künstlerische Darstellung Afrikas in Québec ist deshalb einer der Kernpunkte dieser Arbeit. Diese Präsenz kann verschiedene Ausdrucksformen annehmen, vor allem die Bereiche der Literatur, Musik, Kunst- und Firmproduktion offenbaren zahlreiche Beispiele. Zu den bekanntesten zählen die Manifestationen afrikanischer Kunst- und Kulturproduktion im Rahmen von Festivals, wie es der Fall bei dem "Festival Nuits d';Afrique" für Musik und Kunst, bei dem "Festival de Jazz" für Musik und bei dem "Festival Vues d';Afrique" für Film und Kunst ist. Kennzeichnend an dieser Präsenz ist die starke Dominanz Montréals gegenüber dem restlichen Québec; die Metropole kann mit ihren kulturellen Aktivitäten als das Zentrum afrikanischer (oder allgemein: multikultureller) Präsenz in Québec betrachtet werden. Diese zahlreichen Präsentationsformen in Québec und insbesondere in Montréal dürfen aber nicht als Spiegel der politischen und kulturellen Beziehungen zwischen Québec und Afrika aufgefasst werden. Diese Beziehungen sind von einem eher geringen Interesse an Afrika geprägt, wohingegen sich die afrikanischen kulturellen Manifestationen großer Bekanntheit erfreuen. Gründe für diese Diskrepanz liegen in der Kulturpolitik Québecs und Montréals, die um eine adäquate Präsenz aller kulturellen Gemeinden bemüht ist und entsprechende Förderungsprogramme aufgestellt hat. The focus of this work lays on the issues of how African Art has been exhibited and perceived in Quebec. The analysis starts with the Expo';67 and ends in 2006. - It is difficult to say, if Expo';67 revealed an interest in African art in Quebec. It wasn';t a real lack of interest that led to a kind of "low interest'; in Africa during the 70ties, but circumstances that complicated a stronger presence of African Art in Quebec: Firstly the Museum of Fine Arts in Montréal was under reconstruction in the mentionned period, so their exhibition - possibilities were really reduced. Further the inner society and political development led in Quebec to a concentration on the own artistic production. African immigration to Quebec and the politic relations between Quebec and Africa were almost inexistent. Quebec was concentrating on his positioning in the field of Francophonie, and the movements in the Quebec cultural and artistic scene. The accompaniment of the movement "Révolution tranquille'; reclaimend the independence of Quebec, the students desired more opened pedagogic relations, feminist movements fought for sexual liberation and the artists oriented their themes on the growing nationalism. Maybe that these factors were the reason of a lack of interculturalism in the Quebec artistic scene of the 70ties, but they were decisive for the further developpement that made possible that the Quebec artistic scene began to be open to multicultural dialogues during the mid 80ties. This made various presentations of African art and Africa possible, Quebec artists (Pierre-Léon Tétreault, Dominique Blain, Trevor Gould et Raymond Furlotte) began to thematise Africa and finaly, and during the 90ties, contemporary African art was exhibited for the first time in Quebec. |
Link to this record: | urn:nbn:de:bsz:291-scidok-24635 hdl:20.500.11880/23593 http://dx.doi.org/10.22028/D291-23537 |
Advisor: | Lüsebrink, Hans-Jürgen |
Date of oral examination: | 5-Nov-2008 |
Date of registration: | 28-Oct-2009 |
Faculty: | P - Philosophische Fakultät |
Department: | P - Romanistik |
Collections: | SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes |
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